Mit "Tatort: Unklare Lage" meldete sich das Münchner Duo Batic und Leitmayr im neuen Jahr zurück. Doch einige Fragen blieben ungeklärt: Wer ist die Einsatzleiterin Karola Saalmüller und wie geht es mit dem Münchner Team weiter? Die Antworten gibt es hier.

Mehr "Tatort"-News finden Sie hier

Im neuen "Tatort: Unklare Lage" bekommen es die Kommissare Ivo Batic alias Miroslav Nemec und Franz Leitmayr alias Udo Wachtveitl mit einem Amokläufer zu tun, der München ins Chaos stürzt. Vier spannende Fragen und Antworten zum München-"Tatort".

1. Wann darf ein Polizist einen Verdächtigen erschiessen?

Am Ende des "Tatorts" erschiesst Ivo Batic die Mittäterin Janja Rembeck. Doch wann darf ein Polizist seine Waffe gegen einen Verdächtigen richten?

Das Gesetz legt die Latte für den polizeilichen Schusswaffengebrauch hoch. Polizisten dürfen ihre Waffe nur gebrauchen, um "eine gegenwärtige Gefahr für Leib und Leben abzuwehren", heisst es im Landespolizeigesetz Bayern. Der Zweck: Die betreffende Person soll angriffs- oder fluchtunfähig gemacht werden. Ein Todesschuss ist demnach nicht vorgesehen.

Allerdings kommt es immer wieder vor: 2018 wurden in Deutschland elf Menschen von der Polizei erschossen. Alle Fälle wurden jedoch als Notwehr oder Nothilfe gewertet.

Ein tödlicher Schuss darf nur dann abgegeben werden, wenn es das "einzige Mittel zur Abwehr einer gegenwärtigen Gefahr ist". Dies gilt also, wenn andere Zwangsmittel erfolglos angewendet wurden oder keinen Erfolg versprechen.

2. Was geschah am OEZ und welche Parallele gibt es zum München-"Tatort"?

Im neuen "Tatort" wird immer wieder auf das OEZ verwiesen. In diesem Zusammenhang ist der Anschlag eines 18 Jahre alten Schülers gemeint, der am 22. Juli 2016 am Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) München neun Menschen erschoss. Fünf weitere wurden verletzt.

Die Polizei war damals mit einem Grossaufgebot im Einsatz. Knapp drei Stunden nach Beginn des Anschlags wurde der Täter von einer Polizeistreife in der Nähe des Einkaufszentrums gestellt, woraufhin er sich selbst erschoss.

Es gibt mehrere Parallelen zum neuen München-Krimi. Wie im "Tatort" gezeigt, verbreitete sich auch 2016 eine Vielzahl an Gerüchten über Schiessereien in der gesamten Münchner Innenstadt. Es kam zu Fehlalarmen unter anderem am Stachus, Isartor und im Hofbräuhaus. Fliehende Menschen verletzten sich und verursachten Sachschäden.

Die Sperrung von Strassenabschnitten und die Einstellung des öffentlichen Nahverkehrs stimmen ebenfalls überein. Im Fall des OEZ-Anschlags ging die Polizei auch längere Zeit von bis zu drei Tätern aus. Erst in den späten Abendstunden gaben die Behörden Entwarnung, dass es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Einzeltäter handele – womit sie recht behalten sollten.

3. Woher kennt man die Einsatzleiterin Karola Saalmüller?

Im "Tatort: Unklare Lage" übernimmt Karola Saalmüller die Leitung des Krisenstabs und steht damit im Zentrum des Geschehens. Grossartig wird die Figur dabei von Corinna Kirchhoff verkörpert.

Die Schauspielerin wurde am 9. März 1958 in Düsseldorf geboren und studierte an der Max-Reinhardt-Schule für Schauspiel in Berlin. Ihr Theaterdebüt gab sie 1983 unter der Regie von Peter Stein als Irina in dem Stück "Drei Schwestern" von Anton Tschechow. Ab 1999 war sie am Wiener Burgtheater engagiert, wo sie unter anderem die Titelrolle in "Maria Stuart" von Friedrich Schiller übernahm. Mittlerweile ist sie wieder Mitglied des Berliner Ensembles.

Neben ihren Erfolgen am Theater war sie auch an diversen Produktionen für Film und Fernsehen beteiligt. So übernahm sie 1989 im mehrfach ausgezeichneten Spielfilm "Das Spinnennetz" die Rolle der Else von Schlieffen. Aber auch die "Tatort"-Welt ist ihr nicht unbekannt. Bereits in fünf der ARD-Krimis war die 61-Jährige zu sehen. Zuletzt in Murots sechstem Wiesbaden-Krimi "Tatort: Es lebe der Tod", in dem sie eine Verhaltensspezialistin verkörperte.

4. Wie geht es mit dem Münchner Team weiter?

2020 feiert der "Tatort" sein 50. Jubiläum. In einer Doppelfolge werden erstmals die "Tatort"-Teams aus München und Dortmund gemeinsam ermitteln.

Teil eins des ungewöhnlichen Formats mit dem Titel "Tatort: In der Familie" ist in Dortmund und Köln unter der Regie von Dominik Graf bereits abgedreht worden. Der zweite Teil entsteht in diesem Frühjahr in München unter der Regie von Pia Strietmann. Im Herbst 2020 soll die Ausstrahlung im Ersten erfolgen. (amw)

Lesen Sie auch: "Tatort: Das fleissige Lieschen": Sechs Fragen und Antworten zur Folge aus Saarbrücken  © 1&1 Mail & Media/spot on news

Schweiger

Wird Tschiller weiter ermitteln?

Wird Til Schweiger auch weiterhin als "Tatort"-Kommissar ermitteln? Diese Frage stellt sich nach dem am Sonntag gezeigten Tschiller-"Tatort". Der "Bild" verriet der Schauspieler schon, unter welchen Bedingungen es noch weitere Folgen geben wird.
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.