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Krimi im Check
Der "Tatort: Im Wahn" tritt mit drei Ermittlern an - gespielt von Wotan Wilke Möhring, Florence Kasumba und Peri Baumeister. Der vierte Ermittler ist eine Künstliche Intelligenz mit eigenen Stärken und Schwächen. Was kann KI in der Verbrechensbekämpfung leisten und wo liegen die Risiken?
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Teaserbild: © NDR/O-Young Kwon/Sabrina Raap

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In welchen Bereichen der Arbeit und des Lebens wird uns bald eine Künstliche Intelligenz unterstützen? In vielen, vermutet man. So auch bei der Verbrechensbekämpfung: Der "Tatort: Im Wahn" mit Falke (Wotan Wilke Möhring) und Anaïs Schmitz (Florence Kasumba) erzählt ein Fallbeispiel. Ist es realistisch?
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Das Beispiel im Film ist gut gewählt: Im Hannoveraner Hauptbahnhof hat ein Unbekannter aus der Anonymität der Masse heraus zwei Menschen mit dem Messer getötet. Er kommt unerkannt davon. Eine KI-Anwendung soll per Big-Data-Analyse herausfinden, welche Passanten, die mit einer Funkzellenabfrage vor Ort identifiziert wurden, als Täter infrage kommen.
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Was leistet KI in der Kriminalistik? Wie so oft geht es darum, grosse Datenmengen effizient zu analysieren. So werden bei Wirtschaftskriminalität oder Kinderpornografie riesige Datensätze durchforstet, um relevante Informationen schneller zu identifizieren. Auch das Erkennen von Daten-Querverbindungen, die Menschen leicht übersehen, ist ein Anwendungsfeld der KI.
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Als Gast dabei in diesem "Tatort" ist Peri Baumeister als Hannoveraner Kommissarin Yael Feldman. Ob man sie wiedersehen wird? Das kann man sich gut vorstellen. Allerdings hat Falke seit dem Ausscheiden von Julia Grosz (Franziska Weisz) immer wieder neue Gastermittlerinnen an seiner Seite.
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Die Software namens Kroisos wird im "Tatort" von Finn Jennewein (Thomas Niehaus) vertreten. Eine KI, die bei der Verbrechensaufklärung hilft, wirft auch ethische Fragen auf. So ist die Nachvollziehbarkeit der Computer-Algorithmen entscheidend, um Diskriminierung zu vermeiden. Von Problemen des Datenschutzes ganz zu schweigen ...
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Hinzu kommt, dass es einen Unterschied macht, ob dem Rechtsstaat verpflichtete Beamte ermitteln oder eine Software, die in der Regel von einem Konzern stammt. Die höchste "Aufgabe" eines Konzerns ist Gewinn, nicht die Rechtsstaatlichkeit. Ethisch zweifelhafte Entscheidungen der Konzerne hinter Social Media sollten eine Warnung sein.
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Journalist Moritz Staub (Garry Fischmann) spielt den Mahner gegen die Macht von KI im "Tatort". Am Anfang kann Falke den Mann, der ihn verfolgt, nicht so recht einschätzen und packt ihn erst mal am berühmten Schlafittchen ...
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Journalist Staub will seine Integrität mit einer Geldverbrennung beweisen. Er hatte eine Aktie des KI-Konzerns gekauft, der er kritisch sieht, und damit 200 Euro verdient. Das schmutzige Geld muss nun verbrannt werden. Tatsächlich hat ein bekannter Kriminalfall rund um eine Börsenspekulation den Drehbuchautor zum "Tatort: Im Wahn" inspiriert ...
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Drehbuchautor Georg Lippert erzählt: "2017 wurde ein Sprengstoffanschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund verübt. Der Attentäter wollte auf den fallenden Börsenwert des Klubs wetten. Er wäre buchstäblich über Leichen gegangen, um den Kurs der BVB-Aktie zu drücken. Dieser Mechanismus hat etwas Gruseliges."
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Tatsächlich offenbart die KI im Film auch Schwächen. Als wahrscheinlichen Täter identifiziert sie den psychisch angeschlagenen Bruder von Nora Kowalski (Maria Dragus), der sich daraufhin das Leben nimmt. Wer hat Schuld, sollte so etwas in der Realität passieren?
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Im Film diskutieren die Hannoveraner Ermittler Stärken und Schwächen der KI-Ermittlung. Angeleitet werden sie von BKA-Chefin Gabriele Seil (Anna Stieblich, 2.v.l.), die eine Sondergenehmigung zur Nutzung der KI erhalten hat. Die Polizei Hessen nutzt seit 2018 eine vergleichbare Technik: die Analysesoftware "Gotham" der US-Firma Palantir.
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Natürlich kann eine KI nicht alles besser. Das hat mit fehlender "Berufserfahrung" zu tun, was die Psyche und das Verhalten von Menschen betrifft. Klar ist: Im Bereich Empathie und im Lesen von Emotionen dürften KI-Ermittler noch für einige Zeit erfahrenen Kriminalern unterlegen sein.
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Nun also die charismatische Peri Baumeister ("Das Signal") als Gastermittlerin! Offenbar der neue Standard bei Falke in seinem 21. Fall und dem zweiten Fall nach dem Serientod von Julia Grosz beziehungsweise dem Ausstieg von Schauspielerin Franziska Weisz aus der "Tatort"-Reihe.
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Florence Kasumba wird man eher nicht wiedersehen. Warum die Ex-Partnerin von Maria Furtwängler aus dem längst abgewickelten "Tatort"-Standort Göttingen hier noch einmal auftaucht, bleibt ein wenig rätselhaft. Zur Handlung trägt die Figur eher wenig bei.
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Schon in der Klosterfolge "Schweigen" hatte Falke eine lokale Einmal-Partnerin. In Hannover sind es nun zwei, und eine weitere wartet schon. In der kommenden Doppelfolge "Tatort: Ein guter Tag/Schwarzer Schnee", einer Koproduktion mit dem niederländischen Fernsehen, ermittelt Wotan Wilke Möhring mit Gaite Jansen (Bild mit Hans Steinbichler, Regie).
© NDR/Georges Pauly
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