Max Parger aka Florian Silbereisen kennt man ja als Superheld in allen Lebenslagen. Zumindest in fast allen. Denn in Liebesangelegenheiten sah man den "Traumschiff"-Kapitän bisher selten.
Das ändert sich in der Neujahrsfolge, denn dort erwischt es Parger ums Herz herum. Bei zwei anderen läuft es mit der Liebe dagegen nicht so gut. Zumindest in der Realität.
Machen wir noch einmal kurz einen Schritt zurück. Die Weihnachtsfolge führte das Traumschiff vor kurzem nach Utah, beziehungsweise das Traumschiff eben gerade nicht. Das Schiff blieb in Los Angeles, aber Kapitän Max Parger (
Klimakrisentechnisch ist so eine Reiseplanung natürlich ein absoluter Irrsinn, aber immerhin eröffnet sie den Drehbuchautoren völlig neue Möglichkeiten. Denn wenn man für eine "Traumschiff"-Folge gar kein Meer braucht, dann hat man praktisch keine Grenzen mehr. Wir können uns also schon auf die Folgen "Das Traumschiff – Schweiz", "Das Traumschiff – Mongolei" oder "Das Traumschiff – südliches Erzgebirge" freuen.
Für die Neujahrsfolge macht Drehbuchautor Jürgen Werner aber noch keinen Gebrauch von dieser neuen Freiheit. Stattdessen schickt er Parger und seine tollkühne Crew diesmal nach Nusantara. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn das Reiseziel spielt seit jeher beim "Traumschiff" nur eine Nebenrolle, ist lediglich Steigbügelhalter für die vielen kleinen Geschichten. Und davon gibt es auch in der Neujahrsfolge wieder reichlich – und noch mehr.
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"Die Leidenschaft spülte uns am Strand hinfort"
Zum Beispiel die von Monika Liebhold (Daniela Ziegler). Die ist nicht nur Passagierin, sondern auch die Mutter von Hoteldirektorin Hanna Liebhold (Barbara Wussow) und diese ist bereits in heller Vorfreude. Allerdings zu Unrecht, denn mit der Frau Mama kommt auch Eduard Becker (Walter Kreye) an Bord. Der ist nicht nur der Onkel von Staff-Kapitän Grimm (Daniel Morgenroth), sondern auch ein verurteilter Dieb und möchte sich auf der Reise bei seinem Neffen dafür entschuldigen. Ein veritabler Ausgangspunkt für allerlei Verwicklungen und Probleme.
Davon hat auch Kreuzfahrtdirektor Oskar Schifferle (Harald Schmidt) genug. Sogar so viele, dass er noch vor Fahrtbeginn das Schiff verlassen will: "Es geht um Leben und Tod. Mein Leben und mein Tod, um genau zu sein", erklärt er seinem Kollegen Grimm und nennt ihm auch den Grund: "Katja Keller weilt auf dieser Reise an Bord. Die Katja Keller!" Die Katja Keller (Carin C. Tietze) ist Schifferles Kollegin und lässt ihn glauben, dass sie ihn überprüfen soll und aus Rache schlecht beurteilen wird. Denn vor ein paar Jahren hatte Schifferle nach einer gemeinsamen Nacht grusslos das Weite gesucht: "Die Leidenschaft spülte uns am Strand hinfort." Nun wurde Keller wieder angespült und das ausgerechnet bei Schifferles hundertsten Reise.
Da läuft es bei Kapitän Max Parger in puncto Frauen besser. Der nimmt nämlich seine Urlaubsbekanntschaft Veronika Bruckner (Wanda Perdelwitz) spontan mit an Bord, was vor allem die Neugier von Hanna Liebhold weckt. Doch Parger weiss da selbst noch nicht viel mehr als die Hoteldirektorin: "Im Moment hab' ich selbst noch keine Antworten, auf das, was gerade passiert." Sein Glück: Er hat dafür ja knapp 90 Minuten Zeit.
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Die Pochers fahren auch mit
Deutlich weniger Zeit hat dagegen
Am Ende steht es zwischen den Pochers nach Szenen 2:2 – ein Ergebnis, das nicht gerade die Realität widerspiegelt, denn in der versucht Oliver Pocher derzeit dauerechauffiert, das Ende seiner Ehe mit Amira öffentlich zu verarbeiten. Seine Noch-Frau hält sich da wesentlich stärker zurück. Am Ende ergeben die Rollen der beiden Pochers zumindest inhaltlich irgendeinen Sinn, dass man die beiden nicht wegen ihrer schauspielerischen Fähigkeiten ausgesucht hat, ist aber offenkundig.
Auch wenn es also nicht unbedingt Amira und Oliver Pocher auf der Besetzungsliste gebraucht hätte, kann die Neujahrsfolge trotzdem damit überzeugen, inhaltlich nicht einen so völligen Nonsens wie die Weihnachtsfolge abgeliefert zu haben, als Schifferle in einen Wettstreit mit einem anderen Hypochonder trat. Und was war eigentlich mit Nusantara, schliesslich ging die Reise ja dorthin? Davon hat man herzlich wenig gesehen, aber wir sind hier ja immer noch beim "Traumschiff". Im Erzgebirge kann man also schon mal den Hafen putzen.
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