Für viele Film- und Serienfans sind Netflix, Amazon Prime Video, Apple TV+ oder WOW längst das bessere Kino. Mit hochkarätig besetzten Film-Highlights und spannenden Serien machen die Streamingdienste ihrem Ruf regelmässig alle Ehre. Welche Produktionen in der kommenden Woche eine Sichtung im Heimkino wert sind, verrät die Übersicht. RTL+ etwa erzählt in "Legend of Wacken" die Geschichte eines der bedeutendsten Musikfestivals der Welt.

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"Legend of Wacken", RTL+

Wo sonst nicht viel los ist, ist zwischen dem 2. und 5. August wieder hochkarätiges Programm angesagt: Wenn Wacken ruft, kommt nicht nur die geballte Metal-Prominenz, sondern auch Headbanger strömen zu Zehntausenden in die norddeutsche Provinz. Dann verwandeln sich Kuhwiesen rund um das 2.000-Seelen-Dorf ins Mekka für Liebhaber von harter Musik.

Wenige Wochen, bevor der Metal zum 32. Mal in Wacken regiert, erzählt RTL+ in "Legend of Wacken", wie die Gründer Holger Hübner und Thomas Jensen das längst legendäre Festival 1990 ins Leben riefen. Mit einem Auge fürs Detail und inspiriert von wahren Begebenheiten rekapituliert die gelungene Serie, wie das Duo die Metal-Sause gegen alle Widerstände etablierte.

Nicht nur die Hauptdarsteller Aurel Manthei als Thomas Jensen und Charly Hübner als Holger Hübner machen in der humorigen und kurzweiligen Erzählung einen tollen Job. Auch die jüngeren Versionen der beiden Figuren, verkörpert von Sammy Scheuritzel und Sebastian Doppelbauer, überzeugen auf ganzer Linie. Entsprechend dürfen sich nicht nur Metal-Fans auf den Start von "Legend of Wacken" am 7. Juli bei RTL+ freuen.

"Last King of the Cross", WOW

Wer in den 1990er-Jahren in Sydney auf der Suche nach Sex, Alkohol, Drogen und Glücksspiel war, für den gab es in der australischen Metropole einen geeigneten Ort: die Vergnügungsmeile Kings Cross. Doch all das hedonistische Treiben hat auch seine dunklen Seiten. Ausserhalb des Zugriffs der Polizei entscheidet das Recht des Stärkeren, wer das Sagen im Wechselspiel mächtiger Clans besitzt.

In der Sky-Serie "Last King of the Cross" ist das Gangsterboss Ezra Shipman (Tim Roth), der seine Lakaien um Schläger Sam (Claude Jabbour) wie Marionetten zu seinen Zwecken tanzen lässt. Der unbarmherzige Alltag des Rotlichtviertels übt auch auf Sams Bruder John (Lincoln Younes) eine besondere Faszination aus. Trotz aller Versuche Sams, seinen kleinen Bruder von den Gefahren von Kings Cross fernzuhalten, studiert John die Abhängigkeitsverhältnisse des Hedonismus-Eldorados - und avanciert schliesslich zum einflussreichen Nachtclub-Mogul.

Was teils unglaublich erscheint, basiert auf der Lebensgeschichte des echten John Ibrahim. Schon in Buchform entpuppte sich "Last King of the Cross" als grosser Erfolg. Auf Ähnliches hofft Sky nun mit der gleichnamigen Serien-Produktion. Erbarmungslos, knallhart und nichts für zarte Gemüter - die Gangster-Crimeserie, die ab 4. Juli bei WOW verfügbar ist, ist nichts für zarte Gemüter.

"Wham!", Netflix

"Last Christmas,

I Gave You My Heart,

But The Very Next Day You Gave It Away"

Wham! - Last Christmas

Mit diesen Zeilen machten sich George Michael und Andrew Ridgeley unsterblich. Der Titel des Duos Wham! ist seit der Veröffentlichung 1984 ein Dauerbrenner in der (Vor-)Weihnachtszeit - und produziert verlässlich Ohrwürmer bei den einen und Augenrollen bei den anderen.

Der Erfolg gibt Wham! recht: 25 Millionen verkaufte Platten sprechen für sich, erst recht, wenn man bedenkt, dass die einstigen Schulfreunde nur fünf Jahre in der Besetzung auftraten. Zwei Nummer-eins-Alben in Grossbritannien, eines in den USA und der erste Auftritt einer westlichen Band in China sprangen dabei in der kurzen Zeit heraus.

Wie Michael und Ridgeley Anfang der 1980er-Jahre quasi über Nacht zu gefeierten Stars wurden, versucht der Netflix-Dokumentarfilm "Wham!" nachzuvollziehen. Neben der Erfolgsgeschichte setzt sich der Film auch mit den Schattenseiten des Ruhms auseinander.

Mit Spannung erwarten Fans zudem ein bislang unveröffentlichtes Interview mit George Michael. Darin soll der 2016 verstorbene Künstler die wahren Gründe für das Band-Aus 1986 erklären. Streamingfans können "Wham!" ab 5. Juli bei Netflix sehen.

"The Horror of Dolores Roach", Amazon Prime Video

16 Jahre hinter Gittern haben für Dolores Roach (Justina Machado) endlich ein Ende. Doch zurück auf freiem Fuss muss sie feststellen, dass in ihrer Heimat, den Washington Heights, nichts mehr so ist wie vor ihrem Haftantritt. Immerhin auf eine Konstante kann sich Dolores verlassen: Ihr Kifferfreund Luis (Alexandro Hernandez) verschafft ihr nicht nur einen Platz zum Schlafen. Dank seiner Hilfe richtet sie im Keller seines Empanada-Ladens auch einen illegalen Massagesalon ein.

Dank ihrer besonderen Talente als Masseurin floriert das Geschäft für Dolores zunächst. Doch dann läuft bei der Serie, die von Sweeney Tood inspiriert ist, alles aus dem Ruder. Mit einer ziemlich irren Mixtur aus Liebe, Verrat und Kannibalismus macht sich Prime Video mit der schwarzhumorigen Horror-Comedyserie "The Horror of Dolores Roach" ab 7. Juli auf, an den Erfolg des gleichnamigen Spotify-Podcasts anzuschliessen.

"Tausend Zeilen", WOW

Es gab eine Zeit, da konnte sich Claas Relotius vor Journalistenpreisen kaum retten und schien auf dem besten Wege, zum Aushängeschild des Magazins "Der Spiegel" und des deutschsprachigen Journalismus generell zu werden. Dann stand Relotius 2018 im Mittelpunkt des grössten Medienskandals der jüngeren deutschen Geschichte.

Dass der Schwindel des begabten Rhetorikers, der Passagen seiner preisgekrönten Reportagen seiner Fantasie entnahm, aufflog, liegt auch am Kampf seines Kollegen Juan Moreno. Dieser trieb trotz des Vertrauens der "Spiegel"-Chefetage seine Nachforschungen voran.

Was damals ablief, schilderte Moreno in dem Buch "Tausend Zeilen Lügen", das Regisseur Michael "Bully" Herbig als Grundlage für sein satirisches Drama "Tausend Zeilen" nutzte. Zwar wandelt der Film die Namen ab - der "Spiegel" wird zu "Chronik", Juan Moreno zu Juan Romero (Elyas M'Barek) und Relotius zu Lars Bogenius (Jonas Nay); doch bei der schier unglaublichen Geschichte hält sich Herbig weitgehend an die Schilderungen aus Morenos Buch. "Tausend Zeilen" ist ab sofort bei WOW zum Streamen verfügbar.  © 1&1 Mail & Media/teleschau

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