Stellenweise ist Nintendos Spielekonsole bereits ausverkauft. Die Gründe: die gestiegene Nachfrage nach der Switch als Gegenmittel gegen die grassierende Langeweile und Lieferengpässe in Corona-Zeiten.
Sind die Grössen Angebot und Nachfrage ausgeglichen, herrscht Marktgleichgewicht. So weit die wirtschaftswissenschaftliche Theorie. In der Praxis wirbelt allerdings die Coronakrise einiges durcheinander. Das betrifft auch immer mehr einen Bereich, der eigentlich als Ablenkung von Pandemie-Sorgen wirken sollte: Videospiele. Zahlreiche Terminverschiebungen bei prominenten Titeln sorgten bereits für lange Gamer-Gesichter. Und auch die Hardware wird langsam knapp. Zumindest im Falle der Nintendo-Konsole Switch. Für potenzielle Käufer wird es immer schwieriger, ein Modell zu ergattern.
Die Switch war schon vor der Coronakrise beliebt, nun entdecken immer mehr Leute ihre Vorzüge im Kampf gegen die Lockdown-Langeweile. Teilweise stiegen die Switch-Verkäufe um bis zu 150 Prozent an. Die Einschränkungen durch die Massnahmen gegen die Corona-Pandemie erschweren allerdings gleichzeitig Produktion und Vertrieb der Hardware. Einer der Hauptgründe: Die Komponenten der Konsole werden hauptsächlich in China hergestellt, wo die Fabriken lange stillstanden und erst schrittweise wieder öffnen.
Entsprechend knapp ist der Switch-Nachschub. Das Branchenmagazin "GamesIndustry" vermeldet: Sowohl in Europa als auch in den USA sei die reguläre Switch bereits nahezu ausverkauft.
Ist die Switch das neue Klopapier?
Gleichzeitig verzeichnen die Marktforschungsinstitute GfK und GSD einen starken Rückgang der Verkäufe von Hardware und Switch-Spielen. Das ist kein Widerspruch zur ersteren Beobachtung. Denn der Rückgang erklärt sich damit, dass die Nachfrage grösser war als die Lagerbestände. Das Pendant zum Recycling-Klopapier ist - natürlich nur in Bezug auf die Vorrätigkeit - die Switch Lite. Im Gegensatz zum grossen Bruder ist die abgespeckte Variante der Konsole, die für den reinen Mobilbetrieb ausgelegt ist, noch leichter zu haben.
In Nintendos Heimat Japan sieht es übrigens nicht besser aus. Herkömmliche Lieferungen an den Einzelhandel lagen in dieser Woche komplett auf Eis. Laut Insidern haben beispielsweise nur die Interessenten eine Konsole mitsamt "Animal Crossing" in der Special Edition erhalten, die das Bundle vorbestellt hatten. Hoffnung macht ein Bericht der taiwanesischen "Digitimes": Die Branchenexperten berichten, Nintendo würde derzeit die Produktion der Switch erhöhen, um der gestiegenen Nachfrage besser gerecht zu werden.
(tsch) © 1&1 Mail & Media/teleschau
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