Die Macher der "Grand Theft Auto"- und "Red Dead Redemption"-Spiele sind bekannt für ihre endlos gross scheinenden Sandbox-Welten. Dahinter steckt jede Menge Arbeit für die Mitarbeiter beim Entwicklungsstudio Rockstar Games - und viele Überstunden, vor allem in der Zeit vor dem Release.

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Das hat sich herumgesprochen und kratzte am Image der eigentlich kultisch verehrten Spieleschmiede. Auslöser waren kritische Mitarbeiter, die die stressigen Arbeitsbedingungen in der Endphase der Produktion von "Red Dead Redemption 2" im Jahr 2018 publik machten.

"Crunch Time" war das gefürchtete Stichwort: Als das Projekt hinter die Planung zurückfiel, mussten die Mitarbeiter unter der Führung des Studio-Mitbegründers Dan Houser "crunchen" - will heissen: Zahllose Überstunden sammelten sich an. Die Rede war gar von 100-Stunden-Wochen. Mittlerweile hat Houser das Haus verlassen und mit ihm offenbar auch manche Kritikpunkte an der Unternehmensführung. Inzwischen wurden laut "Kotaku" beispielsweise flexiblere Arbeitszeiten, Führungs-Trainings und anonymes Mitarbeiter-Feedback eingeführt, um die gesamte interne Kommunikation zu verbessern.

"Grand Theft Auto": Familie statt "Crunch Time"

Die neue, Mitarbeiter-schonende Firmenkultur könnte allerdings zulasten des Umfangs von "GTA 6" gehen, so Insider. Das Spiel könnte in kleinerem Umfang erscheinen als geplant, hiess es. Zumindest zum Release-Start müsse man mit einem "moderater ausfallenden" Inhalt rechnen. Regelmässige Updates könnten später nachreichen, was nicht rechtzeitig fertig wurde. So könnte man die Deadline zur Veröffentlichung einhalten und gleichzeitig die "Crunch Time"-Phase weniger stressig für die Mitarbeiter gestalten.

Derzeit sind dies allerdings wohl eher Gedankenspiele als konkreter Arbeitsalltag, denn laut Rockstar Games befindet sich "GTA 6" noch in einer "frühen Entwicklungsphase" und wurde noch nicht einmal offiziell angekündigt. Ob die befürchtete "Crunch Time" also noch kommt, bleibt abzuwarten.

Die Herausforderungen der Corona-Krise machen es dem Unternehmen sicher nicht leichter, Zeitpläne einzuhalten. Im Umgang mit der Pandemie zeigt sich Rockstar zumindest bereits als vorbildlicher Arbeitgeber. So berichtet ein Angestellter aus dem Homeoffice laut "Kotaku": "Sie betonen immer wieder, dass es normal sei, derzeit nicht produktiv zu sein und wir uns auf unsere Gesundheit und die Belange unserer Familie konzentrieren sollten." (tsch)  © 1&1 Mail & Media/teleschau

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