• Ein sogenannter "Ragequit" ist ein unreifes Verhalten und daher unter Gamern verpönt.
  • Snoop Dogg sorgte nicht nur mit seinem Ragequit in "Madden NFL" für Aufmerksamkeit, sondern auch mit seiner darauf folgenden Abwesenheit.
  • Aus Versehen lief der Twitch-Stream stundenlang weiter. Der leere Stuhl des Rappers war offenbar spannender als sein Besitzer.

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"Ragequit" - so nennt man es, wenn jemand ein Online-Spiel oder eine Live-Übertragung impulsiv aus Wut verlässt. Was nach kindlichem Trotz klingt, kommt auch bei erwachsenen Hitzköpfen vor. Jüngstes Beispiel: Snoop Dogg. Der US-HipHop-Star streamt regelmässig auf Twitch.

Offenbar ist er jedoch ein schlechter Verlierer, wie ein Beweisvideo vom 28. Februar zeigt: Der Rapper liess sich per Stream beim Daddeln der American-Football-Simulation "Madden NFL" beobachten. Ironie des Schicksals: Seine Twitch-Live-Übertragung nannte er "Sit Back, Relax and Chill its a vibe in here". Am Ende nämlich war vom Relaxen und Chillen wenig zu sehen - das Einzige, was noch entspannt zurückblieb, war Snoop Doggs leerer Stuhl. Und den fanden die Zuschauer offenbar mindestens ebenso spannend wie den wütend geflüchteten Rap-Superstar: Sieben Stunden lang lief die Kamera weiter - und machte den Stuhl zum Internetstar für eine Nacht.

Schlechter Verlierer

Bereits im ersten Spiel im Modus "Ultimate Team" war Snoop Dogg den Gegnern unterlegen. Nachdem er den dritten Touchdown einstecken musste, verlor der Musiker die Nerven und sorgte für das unter Gamern verpönte, weil wenig soziale Verhalten, das man als Ragequit beschreibt: Im Zorn gab Snoop Dogg auf, schlug auf den Schreibtisch, liess die anderen Spieler im Stich und fuhr die Xbox ohne Vorwarnung herunter.

Dann machte er seinem Ärger mit "explicit lyrics" Luft und verliess das Zimmer. Offenbar vergass er vor lauter Ärger, die Cam auszuschalten. Kurios: Obwohl vor der Kamera nichts mehr passierte, stahl ihm sein leerer Sitz sieben Stunden lang die Show. Der Clip erzielte mittlerweile mehr als 341.000 Clicks. Zum Vergleich: Als der 49-Jährige noch im Bild war, verfolgten nur 200 bis 400 Leute den Stream. Sein leerer Stuhl aber faszinierte bis zu 4.000 Leute gleichzeitig.

Möglicherweise hat die Sache ein Nachspiel: Dass ein Ragequit unfair gegenüber den anderen Gamern ist, steht ausser Frage. Dazu kommt aber: In der Abwesenheit des Rappers lief weiterhin Musik. Die aber ist urheberrechtlich geschützt. Schlimmstenfalls droht Snoop Dogg nun eine Sperre auf Twitch, da der Streaming-Dienst rigoros gegen Urheberrechtsverletzungen vorgeht. Den Stream konnte man danach noch immer auf Twitch ansehen, allerdings wurde der Ton nachträglich deaktiviert.

(tsch)  © 1&1 Mail & Media/teleschau

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