- Kampfansage an Steam und Epic Store: Microsoft geht in Angriffsstellung.
- Ab August erhalten Spiele-Anbieter im Microsoft Store eine höhere Umsatzbeteiligung.
- Statt 70 Prozent erhalten Entwickler dann 88 Prozent des Nettoumsatzes - deutlich mehr als bei Steam.
Plattformen wie Valves Steam oder der Epic Store spielen eine grosse Rolle beim Vertrieb von digitalen Spiele. Microsoft will künftig in der oberen Liga der Gaming-Unternehmen mitspielen und deshalb die Anziehungskraft des firmeneigenen Onlineshops für Games erhöhen. Wie? Durch mehr Geld für die Entwickler.
Die Provisionen, die Anbieter von PC-Spielen an den Konzern abgeben müssen, sinken deutlich. Anders ausgedrückt: Entwickler erhalten mehr Geld aus Verkäufen aus dem Microsoft Store.
Statt wie bisher 70 Prozent des Nettoumsatzes gehen ab dem 1. August 88 Prozent direkt an die Hersteller der Spiele. Das verkündete Microsoft auf seinem Firmenblog auf dem Business-Portal Linkedin.
Microsoft macht Steam u
Vor allem Steam dürfte Microsofts Schritt unter Druck setzen. Bei Valves Onlineplattform erhalten die Entwickler umsatzabhängig zwischen 70 (in den meisten Fällen) und 80 Prozent.
Im Epic Games Store bekommen Entwickler schon seit dem Launch Ende 2018 die gleiche Gewinnmarge wie zukünftig bei Microsoft. Dennoch wird auch Epic die Entwicklung mit Spannung verfolgen, wenn Microsoft ab August die gleichen verlockenden Konditionen bietet.
Der selbstbewusste Umgang mit Steam und Co. resultiert nicht zuletzt aus Microsofts Erfolgen im Bereich des PC-Gaming. So bedient das Unternehmen mit dem technisch famosen "Flight Simulator" und dem kommenden "Age of Empires 4" den Markt für PC-Spiele auf höchstem Niveau.
Auch kultisch verehrte Xbox-Exklusivtitel wie "Halo" und "Gears of War" fanden ihren Weg auf Windows-Rechner. Zudem zeigte Microsoft in jüngster Vergangenheit, etwa durch den Kauf des Entwicklerstudios Bethesda, dass es beabsichtigt, sich noch stärker im Gaming-Bereich durchzusetzen.
Der Xbox Game Pass, der gegen eine monatliche Gebühr Zugriff auf eine Vielzahl von Titeln bietet, findet bei der Community enormen Anklang. Auch die Streamingtechnik, die seinerzeit als Project xCloud vorgestellt wurde und nun Teil des Game Passes ist, soll eine immer wichtigere Rolle spielen. Google hat das Cloud Gaming mit Stadia vorgemacht.
Positiv gestimmt dürfte man bei Microsoft sein, seit der Geschäftsbericht zum dritten Quartal bekannt wurde. Denn daraus geht hervor, dass die Einnahmen im Spielebereich von Januar bis März 2021 um 50 Prozent gestiegen sind.
Im Hardware-Bereich stiegen die Umsätze um 232 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was vor allem der neuen Konsolengeneration Xbox Series X/S zu verdanken ist. Die Einnahmen mit Xbox-Inhalten stiegen um 34 Prozent. © 1&1 Mail & Media/teleschau
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