Twitch hat einen prominenten Konkurrenten weniger: Völlig überraschend schliesst Microsoft seine auf Gaming-Videos spezialisierte Plattform Mixer. Streamer und Zuschauer werden zum "Partner" Facebook Gaming geschickt. Wohin zieht es Stars wie Tyler "Ninja" Blevins und Michael "Shroud" Grzesiek

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Am 22. Juli zieht Microsoft seinem Angebot Mixer den Stecker. Zuschauer und all jene, die auf der Plattform ihr Streamer-Glück gesucht haben, müssen sich nun binnen eines Monats anderweitig umsehen - gerne beim ehemaligen Konkurrenten und nun als "Partner" gehandelten Facebook Gaming, wie der Windows-Konzern mitteilt.

Bereits geschlossene Verträge sollen nach Möglichkeit weiterhin gelten, stellen beide Unternehmen klar. Allerdings stehe es Streamern - darunter auch Stars wie "Fortnite"-Spezialist Tyler "Ninja" Blevins und Michael "Shroud" Grzesiek, die mit vielen Millionen Dollar und Exklusiv-Verträgen von Amazons Twitch abgeworben wurden - völlig frei, davon zurückzutreten und zu anderen Plattformen zu gehen. "Es liegt an ihnen und ihren Prioritäten", sagt Facebook-Gaming-Chef Vivek Sharma.

Wie die Zukunftspläne der Promi-Mixer konkret aussehen, ist noch unklar. "Ninja" schrieb kurz nach der Bekanntgabe bei Twitter: "Ich liebe meine Community und was wir bei Mixer zusammen aufgebaut haben. Ich muss nun einige Entscheidungen treffen und werde dabei an Euch denken, wenn es so weit ist." Auch Kollege "Shroud" beteuerte seine Liebe zu den Fans und will nun seine nächsten Schritte abwägen.

Mixer: Wachstum war Microsoft nicht genug

Die beiden prominenten Zugänge haben zwar dafür gesorgt, dass das Microsoft-Angebot 2019 deutlich gewachsen ist. Die Anzahl der geschauten Stunden auf dem Streaming-Portal hatte sich Angaben der Marktforschungsunternehmen Streamlabs und Newzoo im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt - von 161 Millionen auf 357 Millionen.

Von YouTube Gaming mit 2,88 Milliarden Stunden und Amazons Twitch mit 9,77 Milliarden Stunden war Mixer jedoch meilenweit entfernt, wie Microsoft in einem Blogeintrag einräumen musste: "Es wurde klar, dass die benötigte Zeit für das Wachsen der eigenen Livestreaming-Community auf die gewünschte Grösse unverhältnismässig zu unserer Vision ist, die Microsoft und Xbox den Spielern schon jetzt anbieten wollen."

Facebook Gaming sei demnach eine bessere Plattform für Spieleentwicklerstudios, die Streaming-Community einzubinden und zu erreichen - auch im Hinblick auf die kommende Konsolengeneration und Cloud-Gaming-Angebote wie Project X-Cloud.

Nach dem 22. Juli will Microsoft alle Anfragen auf die Domain von Mixer zu Facebook Gaming weiterleiten und Mixer-Nutzer, die noch Abonnements und Währungen für das Microsoft-Portal besitzen, mit Xbox-Geschenkkarten entschädigen. (tsch)  © 1&1 Mail & Media/teleschau

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