- Keine "Minecraft"-basierten NFTs mehr.
- Der schwedische Entwickler Mojang empfindet exklusive digitale Güter als nicht vereinbar mit dem Gemeinschaftsgedanken von "Minecraft".
- Das Studio will NFTs in "Minecraft" verbieten und bereits bestehende unterbinden.
Digitaler Kapitalismus, der die Spieler in Reich und Arm unterteilt, soll es in "Minecraft" nicht geben - auch nicht, wenn die Besitztümer nur virtuell sind. "Minecraft"-Erfinder Mojang spricht sich deutlich gegen den Einsatz und die Verwendung von NFTs aus. Das Kürzel steht für Non-Fungible Tokens, also nicht-austauschbare Wertmarken, die den Besitz eines exklusiven digitalen Gegenstands repräsentieren.
Das mittlerweile zu Microsoft gehörige Mojang Studio will NFTs auf "Minecraft"-Servern komplett unterbinden und gegen den bereits bestehenden Handel mit entsprechenden Zertifikaten für digitale Gegenstände und Designs im klobigen "Minecraft"-Look vorgehen.
Der Geist von "Minecraft" und die Kryptobranche
In einem aktuellen Blog-Eintrag erklärt Mojang: "NFTs können Modelle der Verknappung und des Ausschlusses schaffen, die mit unseren Richtlinien und dem Geist von 'Minecraft' in Konflikt stehen." Im Gegensatz zur Aufteilung nach Besitzenden und Besitzlosen, welche die NFT-Philosophie mit ihren exklusiven Kaufobjekten zwangsweise mit sich bringe, basiere 'Minecraft' auf einem gleichberechtigten Zugang zur Spielwelt für alle User der Community.
Weiter heisst es, Mojang befürchte, die Jagd nach begehrten NFTs lenke vom eigentlichen Gedanken des Spiels ab. Das für den Kryptomarkt typische Profitstreben stehe im Gegensatz zu dem, was Mojang unter Spielspass verstehe. Wie und wann der Bann von NFTs konkret umgesetzt wird, bleibt noch offen. Doch bereits nach der Mitteilung des Studios sind die Preise für "Minecraft"-NFTs eingebrochen, die ohne offizielle Unterstützung des Studios veröffentlicht wurden.
Fest steht: Mods, Skins, Items und andere eigene Kreativleistungen aus der Community sollen weiterhin wichtiger Bestandteil der "Minecraft"-Erfahrung bleiben. Das ist keine Überraschung: Der User-Generated-Content war seit den Anfängen von "Minecraft" essenzieller Teil des Charmes des Spiels, das mit rund 238 Millionen Exemplaren das meistverkaufte Game aller Zeiten ist. (tsch) © 1&1 Mail & Media/teleschau
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