Mit "Der Herr der Ringe - Gollum" macht Daedalic Entertainment eine ungewöhnliche Rolle zur Hauptfigur. Neben dem ersten Trailer geben nun auch die Entwickler einen tieferen Einblick. Der Vergleich mit einem Spieleklassiker kommt überraschend.

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Ein tiefer Blick in Gollums Augen, epische Musik, finstere Höhlen und eine archaische Welt samt Vulkanausbruch - während der erste Cinematic-Trailer zu "Der Herr der Ringe - Gollum" noch recht kurz ausfällt und entsprechend wenig über den Spielinhalt verrät, plau dern die deutschen Entwickler von Daedalic Entertainment mehr aus.

Um das Gameplay zu beschreiben, wählen die Macher einen Vergleich, der doch etwas überraschend kommt: "Wenn Sie eine Referenz wünschen, denken Sie vielleicht, dass es 'Prince of Persia' ähnelt", sagt Game-Designer Martin Wilkes im Interview mit "IGN.com". Einer der grössten Unterschiede: Statt eines edlen Prinzen steuert man in "Der Herr der Ringe - Gollum" den vielleicht unwahrscheinlichsten Protagonisten für eine Videospiel-Adaption aus dem Tolkien-Universum. Die Entwickler sind stolz darauf, dass diese Wahl ihnen ermöglicht, Orte zu zeigen, die noch in keinem anderen Medium, egal ob in den Romanvorlagen oder den Verfilmungen, so detailliert behandelt wurden.

"Herr der Ringe - Gollum" ist grösstenteils ein Nicht-Kampfspiel

Die Kreatur der Finsternis wird in seinen Missionen eine Mischung aus Stealth und Klettern anwenden. "Es handelt sich meistens um ein Nicht-Kampfspiel", verrät der Game-Designer. "Dies wird nicht einfach und immer mit grossen Risiken verbunden sein." Gollum kann Feinden zwar nicht nur im Schatten aus dem Weg gehen, sondern diese auch ausschalten, allerdings hat er dafür keine Waffen zur Verfügung. In den meisten Fällen wird daher das Schleichen die ratsamere Strategie sein. Als Schattenwesen kann er die Umgebung zu seinem Vorteil nutzen, um unerkannt zu bleiben oder auch, um Gegner mit Gegenständen zu irritieren - zum Beispiel, indem er damit Geräusche hervorruft, die von seiner Position ablenken. "Wir möchten, dass die Spieler diese Begegnungen sorgfältig abwägen", so Wilkes, "schliesslich liegen Gollums Stärken in der List und nicht im Kampf."

Handlung verläuft parallel zum ersten Buch

Nicht nur Gegner laufen Gollum auf seiner Reise durch Mittelerde über den Weg, sondern auch Gefährten und Verbündete. Der Narrative-Designer Tilman Schanen lässt durchblicken, dass darunter auch bekannte Gesichter aus der "Herr der Ringe"-Welt sein werden. Welche, bleibt sein Geheimnis, nur so viel verrät er: Die Begegnungen passen authentisch zur Zeitachse des Spielgeschehens. Konkret bedeutet das: Die Handlung von "Gollum" spielt parallel zur Story des ersten Buches. "Als Frodo noch im Auenland ist und nichts über irgendetwas weiss", erklärt Schanen.

Nur einer der Aspekte, die verdeutlichen, dass sich die Entwickler auf die Fahnen geschrieben haben, recht nah an Tolkiens Original zu bleiben. Gollum würde sich zu dieser Zeit nach Mordor wagen und verzweifelt nach Bilbo Beutlin und dem Ring suchen. Die Geschichte beginnt im Grunde, als Gollum von Saurons Dienern gefangen wird.

Bereits länger bekannt: Was den Charakter vielschichtig machen soll, ist der Umstand, dass der Protagonist quasi eine gespaltene Persönlichkeit hat. Er changiert zwischen dem durchtriebeneren Gollum und dem weicheren Sméagol aus seiner Vergangenheit. Mit den Entscheidungen des Spielers für alternative Verhaltensweisen gestaltet dieser mit, welche Seite der Figur die Oberhand gewinnt. Wahlfreiheit geniesst der Gamer auch bisweilen bei der Routenplanung: "Einige Level sind in allen drei Dimensionen vollständig offen und können frei erkundet werden, während andere linearer sind."

"Der Herr der Ringe: Gollum" erscheint 2021 für PC und die Next-Gen-Konsolen PlayStation 5 und Xbox Series X.

(tsch)  © 1&1 Mail & Media/teleschau

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