Wegen fragwürdigen Schusswaffengebrauchs suspendiert: Das ist keinem Cop passiert, sondern einem Twitch-Streamer, der vor laufender Kamera mit seiner Knarre wedelte - bis sich ein Schuss löste.
Dass "Call of Duty"-Fans gern zur (virtuellen) Waffe greifen, ist kein grosses Geheimnis. Dumm nur, wenn man nicht auf Pixelsoldaten schiesst, sondern mit einer echten Waffe auf den eigenen Monitor.
Es klingt zu kurios, um wahr zu sein - aber genau das hat das ehemalige "FaZE"-Clan-Mitglied Carl Riemer jüngst während eines Livestreams auf Twitch getan. Bei Activisions Shooter ist er als Trickshot-Experte bekannt, im wahren Leben zeigte sich der professionelle "CoD"-Spieler aber völlig unprofessionell.
"Bitch say I ain't got money", sagte er in die Kamera und sprach dabei wohl einen Zuschauer scherzhaft in bester Gangster-Attitüde an. Dann zog er seine Pistole live vor den Zuschauern. Er zielte, drückte ab - und staunte. Seinem Gesichtsausdruck war anzumerken, dass er selbst nicht damit gerechnet hatte, dass die Waffe scharf und entsichert war.
Verletzt wurde niemand - ausser Carl Riemers Ego, eine Energydrink-Dose und sein Monitor. "Verdammt! Was zur Hölle!", fluchte Riemer vor laufender Kamera. "Ich schwöre bei Gott, ich hatte gerade eben erst das Magazin geleert."
Selbst ins Aus geschossen
Bis auf Weiteres leer bleibt auch sein Twitch-Account, denn die Live-Streaming-Plattform zog sofort Konsequenzen, suspendierte Riemer und sperrte seinen Channel. Ebenso bitter: Die E-Sports-Organisation SoaR Gaming warf Riemer ebenfalls kurzerhand raus und distanzierte sich auf Twitter von dem unvorsichtigen Schiesswütigen.
Carl Riemer zeigte sich reumütig und erklärte in einem Twitter-Video: "Ich habe letzte Nacht den grössten Fehler meines Lebens begangen und er könnte mein ganzes Leben ruinieren." Der Fehler sei unverzeihlich, da er sich, einen anderen Menschen oder seine Haustiere hätte verletzen können, schob er nach. Sein Rat an alle, die ihm nach der krassen Aktion noch zuschauen wollten: "Macht nicht, was ich getan habe."
Wann oder ob Riemers Twitch-Verbannung aufgehoben wird, ist unklar. Er hat zwar auch 800.000 YouTube-Abonnenten, doch finanziell einträglicher war für ihn Twitch. Riemer deutete zudem an, er sei nicht nüchtern gewesen, als er seine Twitch-Karriere selbst ins Aus schoss. © 1&1 Mail & Media/teleschau
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