Aufgebrachte "Warcraft 3"-Fans laufen Sturm: Wegen der aus ihrer Sicht vermurksten "Reforged"-Fassung strafen sie das Spiel mit dem niedrigsten User-Score aller Zeiten für ein Blizzard-Game auf "Metacritic" ab und bescheren dem erfolgsverwöhnten Publisher das wohl grösste Debakel in der Firmenhistorie.
"Warcraft"-Fans sind sauer, weil sie sich betrogen fühlen: "Warcraft 3: Reforged" sei nicht das Spiel, das Blizzard in Trailern und bei Messen in Aussicht gestellt habe. Viele Funktionen würden fehlen. Und auch die Grafik sei bei Weitem nicht so detailliert wie erhofft.
"Warcraft 3: Reforged": Blizzard entschuldigt sich
Nun meldete sich erstmals ein Entwickler des Spiels zu Wort. Game Designer Matt Morris schrieb bei Twitter: "Es tut mir leid, dass es nicht eure Erwartungen erfüllt hat. Wir arbeiten hart daran, um das Spiel weiterhin zu verbessern. Und hoffentlich erfüllen wir dann eure Erwartungen... nochmals Entschuldigung."
Die Resonanz auf den Tweet: verhalten. Während manche User die Veröffentlichung des Spiels in dieser Form nach wie vor als "Schlag in die Magengrube" empfinden, hoffen andere, dass Blizzard Wort hält. Sie wünschen sich eine Roadmap, anhand derer klar ersichtlich ist, wann welche Anpassungen vorgenommen werden.
Im offiziellen Blizzard-Forum bezog indes Community-Manager Randy "Kaivax" Jordan im Namen des gesamten "Reforged"-Teams Stellung. Auch er entschuldigte sich bei allen enttäuschten Fans und stellte mehrere Updates und Patches in Aussicht, die zunächst viele Grafik- und Audio-Bugs beheben sollen.
Fehlende Funktionen sollen noch kommen
Später sollen schmerzlich vermisste Funktionen wie Clans und Leaderboards zurückkehren. Man fühle sich dem Spiel für lange Zeit verpflichtet und werde viel Herzblut investieren, schliesslich sei "Warcraft 3" ein "elementarer Bestandteil der Blizzard-DNA".
Auch auf die fehlenden Zwischensequenzen, die bei der Blizzcon 2018 noch für Aufsehen gesorgt haben, ging der Community-Manager ein: Man habe sich letztlich gegen deren Verwendung entschieden, um den "wahren Geist" der Vorlage zu wahren.
"Hauptsächlich geht es uns darum, dass die Kampagnen eine klassische Geschichte der Warcraft-Vergangenheit erzählen. [...] Wir wollen den Spielern erlauben, diese unvergesslichen Momente so zu erleben, wie sie waren (jedoch mit neuen Animationen und verbesserter Grafik)." Die meisten der zahlreichen User-Kommentare können und wollen der Argumentation jedoch nicht folgen.
Wem die Update-Versprechen zu schwammig sind, dem stellt Blizzard eine andere Lösung parat: Der Publisher bietet Käufern seit Kurzem eine automatisierte Rückerstattung des Kaufpreises über ein Online-Formular an. © 1&1 Mail & Media/teleschau
Diese Zwischensequenz erzürnt die Spieler
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