• Für Fernsehzuschauer und -Zuschauerinnen gibt es nichts Frustrierenderes als eine Werbepause inmitten einer spannenden Filmszene.
  • Das gleiche Schicksal droht nun auch Videospiel-Fans, wenn sich eine Idee durchsetzt.
  • Mit EA hat das Unternehmen bereits einen wichtigen Kunden. Besonders kritikwürdig: die "Watch2Win"-Mechanik

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Werbung in PC- und Videospielen ist schon immer ein Ärgernis für die meisten Gamerinnen und Gamer. Kein Wunder also, wenn die Branche relativ zurückhaltend damit umgeht.

Am ehesten kommt es in Sportspielen vor, dass die Bande oder Schilder mit Sponsoren-Logos beklebt sind. Dort fällt dies auch nicht weiter auf, denn es trägt zur authentischen Atmosphäre bei, wenn zum Beispiel ein Stadion in "FIFA" so aussieht, wie ein echtes - und dazu gehören auch Werbebanner am Spielfeldrand.

Auch Kampfsport-Games wie "UFC", ebenfalls von EA, sind entsprechend mit Werbebannern dekoriert. Doch ein Unternehmen plant deutlich gravierendere Eingriffe in den Spielspass. Werbevideos inmitten des Spielgeschehens kennt man bisher allenfalls, wenn man ein Free2Play-Mobile-Game kostenlos nutzt.

Das Unternehmen playerWON macht Spieler gerade nervös mit der Ankündigung der "ersten In-Game-Werbeplattform seiner Art". Diese Innovation wird bei Gamern auf wenig Gegenliebe stossen.

Denn während es einleuchtet, dass ein Free2Play-Titel sich gegebenenfalls mit Werbeeinblendungen finanzieren muss, wird kein Spieler Verständnis haben, warum er eine Werbepause erdulden muss, wenn er für einen Vollpreis-Titel bereits rund 80 Euro bezahlt hat.

Werbung könnte in EA Vollpreis-Titeln laufen

EA scheint hinsichtlich dieser Bedenken schmerzbefreit zu sein, denn playerWON soll bereits Deals mit EA und Hi-Rez ("Smite") in der Tasche haben. Das MOBA "Smite" wurde bereits im letzten Jahr als Testballon genutzt, um die Integration von Werbung auszuloten.

Das überraschende Ergebnis: Angeblich wird ein Titel um 22 Prozent mehr gespielt, wenn die Werbetechnologie von playerWON integriert ist. Zudem sollen Spieler bereit sein, bis zu elf Prozent mehr Geld für Mikrotransaktionen auszugeben, wenn die besagte Technik sie dazu animiert.

Inwieweit man dieser Statistik Glauben schenken darf, ist schwierig einzuschätzen.Technisch läuft das ganze wie folgt ab: Die Gamification von Werbung bedeutet konkret, dass man nicht einfach nur eine Werbepause hinnehmen muss, sondern dafür belohnt wird - mit einem Item oder Erfahrungspunkten beispielsweise.

Bis zum Ende des Jahres zeigt sich eventuell, was die Community von dieser Art der "Belohnung" hält. Laut playerWON soll ihre Technik bis dahin in rund ein Dutzend Spiele integriert werden. Nachdem EA zu den Interessenten gehört, könnten dazu auch Blockbuster dieses Software-Riesen gehören.  © 1&1 Mail & Media/teleschau

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