Die Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim stellt schweren Herzens ihren YouTube-Kanal "MaiLab" ein. Das teilt die 35-Jährige in ihrem jüngsten Video auf der Plattform mit. Sie wolle aber "nicht traurig, sondern dankbar sein", sagt Nguyen-Kim an ihre Fans gerichtet.
Ein echter Schock für alle "MaiLab"-Fans: Die Moderatorin
Besonders im Zuge der Corona-Pandemie machte sie sich zur Aufgabe, Falschbehauptungen entgegenzutreten und über den aktuellen wissenschaftlichen Stand aufzuklären. Dafür wurde sie unter anderem mit dem Grimme-Preis, dem Nannen-Preis und dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Deshalb ist Schluss mit dem Kanal
Die Journalistin, die auch promovierte Chemikerin ist, nennt mehrere Gründe für das Aus. Zum einen sei ein zweites Kind unterwegs, das zusätzlich Zeit in Anspruch nehmen werde. Ausserdem werde mit SWR-Redakteurin Melanie Gath ein wichtiger Teil ihres Teams aus persönlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung stehen.
Sie habe "lange überlegt, wie ich an 'MaiLab' festhalten kann - mit zwei Kindern und ohne Melanie", sagt Nguyen-Kim. Doch der hohe Qualitätsanspruch sei unter den gegebenen Voraussetzungen einfach nicht mehr erfüllbar. "Wir wollen hier ja nicht irgendwas hochladen, sondern nur Premium-Stuff", erklärt sie.
Nguyen-Kim klärt im TV weiter auf
Immerhin: Als Fernsehmoderatorin wird Nguyen-Kim nach ihrer Babypause weiter aktiv sein. So wird sie etwa die Sendung "MAITHINK X - Die Show" bald wieder präsentieren. Diese verfolgt im Grunde das gleiche Ziel wie "MaiLab" auf YouTube bisher: die Zuschauer unkompliziert bei wissenschaftlichen Themen abholen. Das bestätigte Nguyen-Kim erst im September der Nachrichtenagentur spot on news.
Wissenschaft sollte "kein akademischer Exklusiv-Club sein, weil sie so viel Schönes beinhaltet", sagte sie im Interview. "Und ich bin total froh, dass ich durch meine Arbeit dazu beitrage, dass man es nicht studieren muss, um etwas damit zu tun zu haben."
Man suche immer nach Themen, "bei denen viele Fragen und Diskussionen aufkommen", verriet sie. Die dürften dann auch gerne "querbeet" verteilt sein. "Das ist aber gar nicht so schwer, denn Wissenschaft spielt ja in allen erdenklichen Bereichen unseres Lebens eine Rolle", erklärte die Journalistin.
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