Berlin - Frauen kommen in der römischen Geschichte nur als Fussnote vor. Antike Historiker liessen sich endlos über Kriege, Feldherrn und Politiker aus. Frauen dienten dagegen höchstens einmal als Schreckgespenster, wie etwa die mörderischen Kaiserinnen Messalina oder Agrippina. Insofern ist es zu begrüssen, dass Emma Southon in ihrem Buch "Eine Geschichte des Römischen Reiches in 21 Frauen" (Aufbau Verlag) mit ihrem feministischen Ansatz römische Geschichte konsequent über Frauenbiographien erzählt.

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Erfreulich ist auch die Mischung. Unter den 21 Biografien finden sich nicht nur die üblichen Verdächtigen, sondern auch weitgehend unbekannte Frauen wie zum Beispiel die freigelassene Sklavin Hispala, die in einem der grössten römischen Skandale eine wichtige Informantin war. Daneben präsentiert die Autorin eine Dichterin, eine Vestalin, eine Geschäftsfrau, eine Märtyrerin und viele andere mehr. Es sind historische Figuren, über die die antiken Autoren manchmal nur wenige Zeilen verloren.

Die Althistorikerin nimmt alle Quellen zu Hilfe, derer sie habhaft werden konnte und ordnet sie ein. Leider konterkariert sie aber all das durch ihre Sprache. Sie möchte unterhaltsam und nahbar schreiben, kommt aber oft plump, anbiedernd und aufgesetzt daher. Modischer Schnickschnack und Slangvokabeln wie "kranker Scheiss", "cringe" und weitere Wörter wirken unseriös und verstörend in einem historischen Sachbuch.  © Deutsche Presse-Agentur

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