Mit 87 Jahren ist der Schauspieler Jürgen Holtz gestorben. Er stand auf den grossen Bühnen dieser Welt - und moserte in den 1990ern als "Motzki" in einer Fernsehserie über die Wiedervereinigung.
Der Berliner Schauspieler Jürgen Holtz ist tot. Er starb am Sonntag im Alter von 87 Jahren, wie das Berliner Ensemble der Deutschen Presse-Agentur am Abend bestätigte.
Zuvor hatte die "Berliner Zeitung" darüber berichtet. Er starb demnach an den Folgen einer Krebserkrankung.
Holtz hatte an mehreren grossen deutschen Theatern gearbeitet und wurde im Fernsehen als nörgelnder "Motzki" bekannt. In der ARD-Serie nahm er satirisch die deutsch-deutsche Vereinigung in den Blick.
Jürgen Holtz splitternackt als Galileo Galilei
Noch im vergangenen Jahr hatte Holtz eine grosse Theaterrolle übernommen. Am Berliner Ensemble spielte er Anfang 2019 im Drama von Bertolt Brecht den Physiker Galileo Galilei, Regie führte damals der Theatermacher Frank Castorf. Die Premiere dauerte fast sechs Stunden - und Holtz spielte das Stück stellenweise splitternackt.
Holtz war gebürtiger Berliner, studierte Schauspiel in der DDR und arbeitete dort an mehreren Bühnen und für die Defa. Anfang der 1980er Jahre setzte er seine Karriere in Westdeutschland fort.
Auch in Filmen war er zu sehen, etwa in der DDR-Komödie "Good Bye, Lenin!" und in Margarethe von Trottas Porträtfilm "Rosa Luxemburg".
In der ARD-Serie "Motzki" mimte er ab 1993 den DDR-Hasser. Geschaffen wurde die Serie vom Drehbuchautor Wolfgang Menge, der auch "Ekel Alfred" ins Fernsehen gebracht hatte.
Eine Theaterrolle brachte Holtz zwei besondere Ehrungen: Für seine Darstellung als der Alte im Drama "Katarakt" von Rainald Goetz erhielt er den Gertrud-Eysoldt-Ring und wurde vom Magazin "Theater heute" zum Schauspieler des Jahres gekürt. (dpa/fte)
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