Nach mehreren israelfeindlichen Posts auf ihrem privaten Social-Media-Account hat die SWR-Moderatorin Helen Fares ihren Job verloren. Unter anderem habe sie zum Boykott israelischer Produkte aufgerufen, erklärte der Sender in einer Stellungnahme.

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Der öffentlich-rechtliche Sender SWR hat eine Moderatorin von ihren Aufgaben entbunden, nachdem sie zum Boykott israelischer Waren aufgerufen hatte. Helen Fares habe "wiederholt auf ihrem privaten Social-Media-Account extreme politische Positionen geäussert", erklärte der Sender am Montag in Stuttgart. Sie werde deshalb nicht mehr das digitale Dialog-Format "MixTalk" des SWR moderieren.

Der Sender hatte Fares nach eigenen Angaben darauf hingewiesen, "dass für Moderatorinnen und Moderatoren eines Debattenformats zum Schutz der Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit der Sendung eine Pflicht zur Neutralität gelte", hiess es in der Erklärung. "Diese Neutralität liess Frau Fares in ihren Social-Media-Aktivitäten vermissen."

SWR: Unabhängigkeit des Senders darf nicht beeinträchtigt werden

Der SWR habe klare Regeln für den Umgang mit Äusserungen in den sozialen Medien, erklärte der Sender. "Auch wenn Journalistinnen und Journalisten selbstverständlich eine politische Meinung haben können, darf die Unabhängigkeit des SWR und jeder einzelnen Mitarbeiterin und jedes einzelnen Mitarbeiters durch Social-Media-Aktivitäten nicht beeinträchtigt oder in Zweifel gezogen werden", hiess es in der Erklärung. "Diesen Grundsatz sieht der SWR im konkreten Fall verletzt."

Der Sender wies darauf hin, dass Fares zuletzt auf ihrem privaten Instagram-Konto ein Video gepostet habe, in dem sie eine App empfahl, mit der israelische Waren im Supermarkt identifiziert werden könnten. Schon zuvor habe Fares zum Boykott israelischer Erzeugnisse aufgerufen, kritisierte der SWR. (AFP/cgo)

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