BodyElement
Sie verbreiten Glanz und Glamour, kleiden Filmstars, Models und Politiker ein - die Kreationen von Modedesignern wie Giorgio Armani, Karl Lagerfeld oder Miuccia Prada gelten als Inbegriff von Geschmack und Eleganz.
Doch nicht jeder Star-Designer ist den Weg ins Mode-Business geradlinig gegangen.
Ein abgebrochenes Medizinstudium, ein Job als Grundschullehrerin oder Nachtclubsängerin, die angestrebte Diplomatenkarriere - die Berufsfelder, in denen sich die künftigen Modeschöpfer ausprobierten, sind vielfältig.
Hätten Sie erahnt, womit
Nach seinem Abitur nahm Giorgio Armani zunächst ein Medizinstudium auf. Da sein Interesse am Arztberuf jedoch schnell abflaute, brach der junge Italiener das Studium schon nach kurzer Zeit ab.
1957 begann er, neben weiteren Gelegenheitsjobs, als Schaufenster-Dekorateur bei einer italienischen Kaufhauskette zu arbeiten.
Bei Nino Cerruti kam Giorgio Armani in den 60er Jahren zum ersten Mal in Kontakt mit der Arbeit eines Designers. Ab 1970 arbeitete er als freier Modedesigner und gründete 1975 mit seinem Lebensgefährten Sergio Galeotti das Designstudio "Giorgio Armani".
Die Firma hatte schnell grossen Erfolg. Der Name Armani wurde zu einer der festen Grössen im Modebusiness. Im Mittelpunkt seiner Kollektionen standen elegante und klassische Anzüge in den für Armani typisch gedeckten Farben wie Braun, Grau und Schwarz.
Auch in den USA feierte Armani bald seinen Durchbruch. Er erhielt zahlreiche Aufträge aus der Filmindustrie und avanvcierte zum Kostümausstatter in Hollywood. Darsteller wie
Die schrille Modedesignerin und Punk-Ikone wuchs in einem Arbeiterviertel bei Manchester auf. Später besuchte sie ein Semester lang die Harrow Art School, wo sie Mode und Silberschmiedekunst belegte. Sie konnte sich jedoch noch keine berufliche Zukunft in dieser Richtung vorstellen.
Daraufhin machte sie eine Lehrerausbildung und unterrichtete ab 1961 an einer Grundschule im Norden Londons.
Ende der 60er Jahre lernte Vivienne Westwood Malcom McLaren kennen, später Manager der legendären Punk-Band "Sex Pistols". Von seinem ungewöhnlichem Kleidungsstil war sie sofort fasziniert.
Im November 1971 gründete sie mit McLaren, nun ihr Ehemann, in der Londoner King’s Road ihre erste Boutique. Als Mutter zweier Söhne hatte sie bereits vermehrt eigene Kleidung geschneidert.
Ihre erste professionelle Modekollektion "Pirates" präsentierte Vivienne Westwood 1981. Sie orientierte sich mit wallenden Hosen und Rüschenhemden am Seefahrer-Look.
Ins pädagogische Metier kehrte Vivienne Westwood erst Ende der 80er Jahre zurück, als sie zur Gastprofessorin für drei Jahre an die Universität für angewandte Kunst in Wien berufen wurde. Von 1993 bis 2005 nahm sie ausserdem an der Berliner Universität der Künste einen Lehrauftrag wahr.
Nachdem Gianni Versace 1964 sein Abitur abgelegt hatte studierte der Italiener Architektur. Nebenbei arbeitete er im Schneidergeschäft seiner Mutter mit. Nach erfolgreichem Abschluss seines Studiums war er in dem Familienunternehmen als Stoffeinkäufer tätig.
Später entschied sich Versace, als freier Modedesigner für einige grosse italienische Modehersteller zu arbeiten. 1978 macht er sich schliesslich selbstständig.
Bereits 1979 hatte er seine erste Prêt-à-Porter-Show. Im selben Jahr öffnete in Mailand die erste "Versace-Boutique".
Aufsehen erregte der dynamische Modedesigner mit auffälligen Farben und Mustern sowie ungewöhnlichen Materialmixturen (wie etwa Seide mit Jute). Darüber hinaus brachte er als erster Modemacher Jeans auf den Laufsteg.
Am 15. Juli 1997 wurde Gianni Versace auf den Treppen vor seiner Villa in Miami erschossen. Der Täter war der 27-jährige Callboy und Serienmörder Andrew Phillip Cunanan, der zu diesem Zeitpunkt zu den meist gesuchten Kriminellen des FBI gehörte und sich zehn Tage später selbst das Leben nahm.
Der Potsdamer orientierte sich zunächst vielseitig, bevor er den Beruf des Modedesigners ergriff.
Nach seinem Abitur begann Joop 1966 ein Studium der Werbepsychologie in Braunschweig, das er nur auf Drängen seines Vaters anfing und bald abbrach.
Danach schlug er sich als Restaurator durch und beschäftigte sich während dieser Zeit intensiv mit Kunst.
1968 wechselte er ins pädagogische Fach und begann ein Studium der Kunsterziehung. Auch dieses beendete er nicht.
Joops eigentliche Karriere als Modedesigner startete 1970, als er zusammen mit seiner Frau Karin an einem Modewettbewerb teilnahm und die ersten drei Preise gewann. Aufgrund dieses Erfolges wurde er Moderedakteur beim Frauenmagazin "Neue Mode". Diesen Job quittierte er 1971 und arbeitete als freiberuflicher Journalist und Designer.
Den internationalen Durchbruch erzielte Joop 1978, als er seine erste eigene Pelzkollektion vorstellte. Im Frühjahr 1982 präsentierte Joop seine erste Prêt-à-porter-Kollektion. Das Joop!-Imperium produzierte später neben Bekleidung auch Schuhe, Schmuck, Brillen und Parfüm.
Ende der 90er Jahre verkaufte Wolfgang Joop sein Unternehmen. Heute widmet er sich hauptsächlich seiner neuen Modelinie "Wunderkind" und arbeitet mit jungen Designern und Modestudenten zusammen.
Als Sohn eines wohlhabenden Unternehmers wurde Christian Dior 1905 in Frankreich geboren. Nach der Schule studierte er auf den Wunsch seiner Eltern hin Politik in Paris, um später in den diplomatischen Dienst zu gehen.
Diors berufliche Karriere begann dann jedoch als Galerist. Als seine kleine Kunstgalerie 1931 in Insolvenz ging, entwarf er zunächst Hutmode, später Modeskizzen.
In den 30er und 40er Jahren arbeitete Dior erfolgreich für verschiedene Firmen als Modeschöpfer. Der Durchbruch gelang ihm 1947, als er von dem Textilfabrikanten Marcel Boussac engagiert wurde, um als Modeschöpfer die künstlerische Leitung für ein neu zu gründendes Haute Couture-Haus zu übernehmen.
1948 machte er sich mit seinem Unternehmen selbständig und stellte 1953
Lagerfeld wuchs als Sohn eines Hamburger Dosenmilch-Fabrikanten in wohlhabenden Verhältnissen auf. 1953 verliess er zusammen mit seiner Mutter Deutschland und ging nach Paris. Zunächst besuchte er dort eine Privatschule und ein Gymnasium.
Dann ging Karl Lagerfeld den geradlinigen Weg ins Modebusiness: Von 1955 bis 1957 absolvierte er eine Schneiderlehre bei Pierre Balmain, nachdem er den zweiten Platz bei einem Design-Wettbewerb gewonnen hatte.
1959 ging er zum Modehaus Jean Patou, wo er die künstlerische Leitung übernahm. Es kamen zusätzliche freiberufliche Tätigkeiten für Krizia und Valentino dazu.
In den 60er Jahren verliess der exzentrische Designer das Modebusiness und begann ein Kunststudium, kehrte aber nach drei Jahren wieder ins Geschäft zurück.
Lagerfeld arbeitete fortan für alle wichtigen Modehäuser: Bis 1983 entwickelte er Kollektionen für Chloé, dann wechselte er zu Chanel, wo er Chefdesigner wurde. Ausserdem entwirft er noch für das italienische Pelzhaus Fendi und vertreibt seine eigenen Parfüms.
Ein weiteres künstlerisches Standbein schaffte sich Lagerfeld zudem erfolgreich mit seiner Photographie.
Coco Chanel
Die Französin Gabrielle Chanel wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf. Ihre Mutter starb früh und so wurde das junge Mädchen in einem Kloster erzogen.
Später machte die ehemalige Klosterschülerin eine Lehre als Verkäuferin. Mit 20 Jahren arbeitete sie als Angestellte in einem Aussteuer- und Babyartikelgeschäft und nahm privat Schneideraufträge an. Abends sang sie in einem Pariser Nachtclub, meist den Song "Wer hat Coco gesehen". Dadurch bekam sie ihren Spitznamen "Coco".
Den Absprung von ihrer ärmlichen Existenz schaffte Coco Chanel im Alter von 25 Jahren, als sie einen wohlhabenden Offizier ehelichte. Er führte sie in die Gesellschaft ein und gab ihr die Mittel, um 1910 in Paris als Modistin ihr eigenes Atelier zu eröffnen. In den 30er Jahren hatte sie dann bereits 4000 Angestellte.
Die Mode-Kreationen von Chanel stellten einen Gegenpunkt zu der damals üblichen überladenen und reichlich geschmückten Mode dar. Coco Chanel kreierte nach dem Grundsatz "weniger ist mehr".
Neben dem "kleinen Schwarzen" ist das Parfüm "Chanel N° 5" wohl das bis heute berühmteste Produkt aus dem Hause Chanel.
Coco Chanel starb 1971 mit 87 Jahren in Paris. Ihr Modeimperium besteht weiter. 1983 übernahm Karl Lagerfeld die Leitung des Hauses.
Miuccia Prada
Die Italienerin Miuccia Prada ist Inhaberin des Modeunternehmens Prada und einer deren kreativen Köpfe.
Bereits als 28-Jährige übernahm Prada das Familiengeschäft zur Herstellung von Luxuslederwaren in Mailand. Das Unternehmen war 1913 von ihrem Grossvater gegründet und dann von ihrer Mutter weitergeführt worden.
Als erfolgreichen Ableger ihres Modeimperiums gründete sie später unter anderem das Modelabel Miu Miu, das ihren Spitznamen trägt. Es ist ein Einsteigerlabel in der preiswerteren Kategorie und orientiert sich in seinen Materialien und Farben am Kleiderstil der Hippies.
Ursprünglich hat Miuccia Prada Politikwissenschaft studiert. Ihr Studium schloss sie mit einer Promotion ab. Im Anschluss daran genoss Frau Dr. Prada sogar noch eine Schauspielausbildung.
Sie ist verheiratet und Mutter von zwei Kindern.
Die effektive Verwaltung ihrer Geschäfte und ihre innovativen Entwürfe machten Miuccia Prada zur italienischen Modezarin. Das Time-Magazin aus den USA kürte sie jüngst zu einer der "100 wichtigsten Personen der Welt".
Rudolph Moshammer
Der Münchner Rudolph Moshammer war wohl eine der schrillsten Erscheinungen der Modewelt.
Nach einer zunächst behüteten Kindheit verlor Moshammers Vater seinen Arbeitsplatz. Mit der Familie ging es bergab - sie hatten nicht einmal mehr das Geld, um ihre Stromrechnung zu bezahlen. Der Vater verfiel dem Alkohol und starb Jahre später als armer Obdachloser.
Doch Rudolph Moshammer liess sich von seinem Weg nicht abbringen. Schon zu Schulzeiten hatte er Hüte und Kleider für die Freundinnen seiner Mutter entworfen. Nach einer Lehre als Einzelhandelskaufmann bei einer Stoffgrosshandlung stand sein Berufswunsch fest: Er wollte in der Modebranche berühmt werden.
Moshammer arbeitete zunächst für Christian Dior in Paris und eröffnete 1968 sein eigenes Geschäft in der Münchner Maximilianstrasse. Seine Boutique wurde zu einer der ersten Adressen der High-Society.
Zu Moshammers Kunden zählten Grössen wie Arnold Schwarzenegger, Schwedens König Carl Gustaf, Thomas Gottschalk oder Startenor José Carreras. Er entwarf ausserdem Designs für Konzerne und Hotelketten.
Die Terrierdame Daisy war Moshammers ständige Begleiterin, auch bei seinen öffentlichen Auftritten. Er vertrieb unter ihrem Namen sogar eine eigene Pflegeserie für Hunde. Der Millionär setzte sich ausserdem stark für soziale Belange ein. Vor allem für Obdachlose gab er grosszügige Spenden.
Am Morgen des 14. Januar 2005 wurde Rudolph Moshammer erdrosselt in seinem Haus in Grünwald aufgefunden.
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