- Trauer um Issey Miyake: Der japanische Designer ist verstorben.
- Er war für seine unprätentiösen und knitterfreien Looks bekannt. Auch der charakteristische Look von Apple-Chef Steve Jobs ging auf sein Konto.
- Der 84-Jährige war zudem ein Zeitzeuge des Atombomben-Abwurfs auf Hiroshima.
Er war der Kopf hinter Steve Jobs' kultigem Rollkragenpulli: Nun ist Designer Issey Miyake gestorben, wie mehrere Medien - darunter die BBC und die Nachrichtenagentur Reuters - übereinstimmend berichten.
Der Japaner wurde 84 Jahre alt. Er sei am 5. August an den Folgen von Leberkrebs verstorben, zitiert Reuters die japanische Nachrichtenagentur Kyodo.
Kleidung aus einem einzigen Stück Stoff
Miyake war für seine praktischen und knitterfreien Looks bekannt. Man erzählte sich über ihn, er habe eigentlich Tänzer oder Sportler werden wollen - bis er die Modemagazine seiner Schwester in die Finger bekam und seinen Berufswunsch änderte. Miyake studierte in Tokio und Paris, seine erste Kollektion stellte er 1970 in New York vor.
Seit den 70er Jahren verfolgte Miyake das Konzept, Kleidung aus einem einzigen Stück Stoff herzustellen. Berühmt sind seine Entwürfe mit innovativen Silhouetten und stark plissierten Stoffen. So entstanden Miyakes Aufsehen erregende Kollektionen "Pleats Please" (Plissee bitte) und "A-POC".
Geboren in Hiroshima - sieben Jahre vor der Bombe
2005 wurde er für sein Lebenswerk mit dem japanischen "Praemium Imperiale" geehrt, der auch als Nobelpreis der Künste gilt. Ein Jahr später wurde er für seine "visionären Bekleidungskonzepte" mit dem Kyoto-Preis ausgezeichnet.
Der 1984 von Kazuo Inamori, dem Gründer des japanischen Technologie-Konzerns Kyocera, ins Leben gerufene Preis zählt neben dem Nobelpreis zu den wichtigsten Auszeichnungen auf dem Gebiet der Wissenschaft und Kultur.
Issey Miyake kam in Hiroshima zur Welt und war sieben Jahre alt, als die USA die Atombombe über der Stadt abwarfen. In späteren Jahren sprach er nicht gern über diese Zeit. 2009 schrieb er in einem Gastbeitrag für die "New York Times": "Wenn ich meine Augen schliesse, sehe ich immer noch Dinge, die niemand je erleben sollte." Im selben Text erklärte Miyake, seine Mutter sei drei Jahre nach dem Abwurf der Atombombe auf Hiroshima an den Folgen der Strahlung verstorben.
Mit Miyake gehe nicht nur "ein begnadeter Künstler, sondern auch ein weiterer Zeuge des Atombombenangriffs auf Hiroshima 1945", schrieb die ARD-Korrespondentin in Japan, Kathrin Erdmann, auf Twitter. (ank/fab/dpa)
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