So weit kann Tierliebe gehen: Ein New Yorker hat seinen eigenen Hund tätowiert. Bei Instagram postete er ein Bild des Ergebnisses – und löste damit das aus, was salopp als "Shitstorm" bezeichnet wird.
Sie sind niedlich, lustig, zeigen bevorzugt kleine Fellknäuel: Das Internet ist voll von Tierfotos. Doch der Schnappschuss eines New Yorker Tätowierers fällt aus der Reihe. Am letzten Dienstag postete der Mann, der nur unter dem Künstlernamen Mistah Metro bekannt ist, bei Instagram ein Foto seines Hundes – kurz, nachdem er dem Vierbeiner ein rotes Herz mit den Namen Alex und Mel auf die Schulter tätowiert hatte.
Sein Hund sei ohnehin gerade narkotisiert gewesen, weil der Tierarzt ihm die Milz entfernt hatte, schrieb der Tätowierer zum Bild. Ausserdem scherzte er, das Tattoo sei "einer der vielen Gründe, warum mein Hund cooler ist als deiner." Wenig später löschte Mistah Metro den Eintrag, lud das Bild aber angeblich unter einem neuen Nutzernamen erneut hoch. "Musste meinen Account löschen (...), manche Menschen können sich auch über nichts freuen", heisst es in der Bildunterschrift.
Tierfreunde sind empört
Im Netz löste das Bild grosse Empörung aus. "Ist das dein Ernst?", fragt ein User den Tätowierer bei Instagram. Ein anderer bemerkt, dass das Tätowieren von Hunden "einfach nur traurig" sei. Der Shitstorm fasst neben Mistah Metro selbst auch dessen Arbeitgeber Chris Torres ins Auge. Gefragt, warum er den Künstler überhaupt beschäftige, antwortete der Besitzer des New Yorker Tattoo-Studios Red Legged Devil bei Twitter: "Er hat es nicht im Laden getan, deshalb geht es mich nichts an."
Kurz darauf legte Torres noch einmal nach und versuchte, die Aktion seines Angestellten zu verteidigen: "Ihr wisst, dass die ASPCA Hunde und Katzen tätowiert, nachdem sie kastriert wurden?" Die ASPCA ist eine US-amerikanische Tierschutzorganisation, die eigene Tierkrankenhäuser betreibt. In einer Erklärung gegenüber dem US-Portal "Gothamist.com" hat sie Torres’ Behauptung bestätigt, schränkt allerdings ein: "Die Markierungen sind sehr klein und dienen einem konkreten Zweck." So soll verhindert werden, dass etwa Katzen und Hunde aus Versehen zwei Mal kastriert werden. Tätowierungen, die "nur der Freude des Besitzers dienen", lehnt die Organisation jedoch klar ab.
Illegal ist das, was Mistah Metro mit seinem Hund gemacht hat, in New York nicht. Auch, wenn Tierschützer schon lange fordern, sogenannte "Body Modifications" bei Haustieren unter Strafe zu stellen. Denn neu ist die Idee, Hunde oder Katzen zu tätowieren, leider nicht. Immer häufiger mischen sich unter all die süssen Tierfotos im Netz auch Bilder von Hunden mit verschlungenen Tribals auf dem Bauch oder Katzen mit Piercings im Nacken. Ein bedenklicher Trend – wohl nicht nur in den Augen von Tierschützern. © Glutamat
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