(sist) - Am Ende ging doch alles schief: Felix Baumgartner konnte seinen geplanten Sprung aus 36,5 Kilometern Höhe nicht durchführen, der Rekordversuch musste am Dienstag abgebrochen werden. Schuld war der Wind, der den hauchdünnen Kunststoffballon zu Boden drückte. Jetzt stellt sich die Frage: Kann der längste freie Fall der Geschichte, bei dem Baumgartner die Schallmauer durchbrechen will, dieses Jahr überhaupt noch stattfinden?

Mehr Lifestyle-News

Die Enttäuschung war gross bei Crew, Familie und natürlich Hauptfigur des Spektakels Felix Baumgartner, als der Rekordsprung – mittlerweile ein mediales Riesenevent - gegen 19.40 Uhr MESZ abgesagt wurde. Auf seiner Facebook-Seite gibt sich der 43-jährige Österreicher geknickt, aber optimistisch: "Das Glück war heute nicht auf unserer Seite… Es begann alles fast perfekt. Ich sass schon in meiner Kapsel und war bereit, aufzusteigen, und dann killte eine Sandhose den Ballon. Die Konsequenz war der Abbruch der Mission!!! Trotzdem drücken wir den Reset Button und versuchen es nochmal. Drückt die Daumen."

Ein neuer Versuch am Mittwoch ist wegen schlechter Wetterbedingungen nicht möglich. Jetzt soll der Start am Donnerstag stattfinden. Aber kann das überhaupt funktionieren? Fest steht, dass der verwendete filigrane Ballon nicht mehr zum Einsatz kommt. Sponsor Red Bull erklärt auf seiner Webseite "redbullstratos.com": "Wenn Felix' Ballon einmal aus seiner Verpackung genommen wurde, muss er umgehend starten oder weggeworfen werden."

Bei dem 0,02 Millimeter dünnen Kunststoffballon handelt es sich nicht um eine Spezialanfertigung für Baumgartners Stratos-Mission, sondern um ein Standardmodell. Die Crew verfügt über einen Ersatzballon, der für den nächsten Startversuch verwendet werden soll. Dieser ist jedoch grösser, der Start dadurch noch komplizierter, räumt Art Thompson, der technische Projektleiter, bei einem Pressetermin ein. Wenn es dann wieder nicht klappt, gebe es einen dritten Ballon, der jedoch erst angeliefert werden müsse.

Einer der grössten Risikofaktoren bleibt das Wetter. Hinzu kommt, dass das Zeitfenster, in dem ein Start dieses Jahr überhaupt noch möglich ist, nur bis November offen ist.

Gelingt der Start, wird Felix Baumgartner in Roswell, im US-Bundesstaat New Mexico, in 36.500 Meter Höhe aufsteigen. Dafür benötigt er ungefähr drei Stunden. Geschützt durch einen Raumanzug hat er dann vor, sich in die minus 60 Grad kalte Stratosphäre zu stürzen und mit etwa 1.200 Stundenkilometern zur Erde zu rasen. Ganz nebenbei würde der 43-jährige Österreicher vier Weltrekorde knacken: Die höchste Ballonfahrt, den Durchbruch der Schallmauer im freien Fall, den höchsten Fallschirmsprung und den längsten freien Fall - dieser dürfte fünfeinhalb Minuten dauern.

Felix Baumgartner rechnet fest damit, dass ein neuer Startversuch klappt, und twittert: "Wir haben es so weit geschafft. Es gibt keinen Weg zurück."

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.