Die Wohnungsnot in Deutschlands Hauptstadt nimmt kuriose Züge an: Über das Portal "wg-gesucht" haben Marie und Biana aus Berlin einen neuen Mitbewohner gesucht. Der Haken an der Sache? Der Mitbewohner soll im Zelt auf dem Balkon wohnen.
Marie und Biana aus Berlin haben über das Portal "wg-gesucht" einen neuen Mitbewohner gesucht. Das ist erst einmal nicht ungewöhnlich.
In der Anzeige erklärten die Studentin und die Auszubildende dann allerdings: "Wir vermieten aufgrund von finanziellen Problemen einen Schlafplatz auf unserem Balkon!"
Wohnung hat perfekte Lage
Dabei muss der neue Mitbewohner keinesfalls auf den üblichen WG-Komfort verzichten: Zugang zur Küche, zum Bad und sogar zu einem Fahrradkeller sei gegeben.
Auch die Lage der Wohnung in Berlin-Mitte wurde lobend hervorgehoben: "Die Lage ist echt super. Die U-Bahn-Station Heinrich-Heine-Strasse ist gerade mal eine Minute zu Fuss entfernt, zur S-Bahn vier Minuten (durchschnittliche Geschwindigkeit von 4,5 km/h)."
Das Zelt selbst verfüge über eine Wassersäule von 400 Millimetern und habe ein Gewicht von circa 1,2 Kilogramm. Die Masse: circa 200 x 120 x 100 Zentimeter.
Der neue Mitbewohner sollte aber bereit sein, das Frischluft-Refugium zu teilen: "Falls es dich nicht stört, wenn wir uns ab und zu auf dem Balkon sonnen oder am Abend einen Drink dort zu uns nehmen, freuen wir uns, von dir zu hören", so Marie und Bianca.
Zelt ist vermietet - oder doch nicht?
Kostenpunkt des Zelts: 260 Euro Warmmiete, inklusive zehn Euro Nebenkosten. Inzwischen ist die "wg-gesucht"-Anzeige deaktiviert und mit dem Hinweis "Dieses Zimmer ist momentan vermietet" versehen.
Im Netz wird derweil darüber spekuliert, ob es sich nur um eine Protestaktion, einen Witz oder eine ernst gemeinte Anzeige handelte. Ein Twitter-Nutzer schreibt dazu: "Unter 9,- € am Tag. Und das Ganze warm. Da soll man sich mal nicht so anstellen. Wir haben früher auch nichts geschenkt bekommen."
Ein anderer twittert: "Amateure - das kann man doch gleich im Flur machen" und dazwischen finden sich immer noch Anfragen von Wohnungssuchenden. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.