Seit Jahren wirbt Gillette mit dem Slogan "Für das Beste im Mann". Aber sind Männer vor dem Hintergrund der #MeToo-Bewegung wirklich so gut? Mit dem neuen Werbespot will das Unternehmen ein Zeichen setzen.
Männer, die Frauen hinterhergaffen. Männer, die bei einer Rauferei eher anfeuern, statt dazwischenzugehen. Kurzum: Männer, wie sie in der heutigen Gesellschaft oft dargestellt werden.
Gillette scheint dies ein Dorn im Auge zu sein. Das Unternehmen, das weltweit für seine Rasierapparate und Pflegeprodukte bekannt ist, will mit seinem neuen Werbespot vor allem eines: auf das Beste im Mann aufmerksam machen.
Gibt es noch "gute Männer"?
In dem fast zweiminütigen Kurzfilm stellen sich zahlreiche Männer stumm die Frage, ob all die #MeToo-Schlagzeilen der vergangenen Monate wirklich das Beste sind, was sie als Herren der Schöpfung wiederspiegelt.
Ist die Floskel "Jungs sind nun mal Jungs" überhaupt noch zutreffend? Nein, findet Gillette. "Etwas hat sich geändert", lautet das Motto, "und es wird kein Zurück mehr geben".
Gillette wirbt mit #MeToo-Bewegung
Natürlich würden einige Männer schon längst das Richtige sagen oder sich richtig verhalten. "Aber einige sind nicht genug", will das Unternehmen mit dem Clip deutlich machen.
Aus einem einfachen Grund: "Weil die Jungs, die heute zuschauen, die Männer von morgen sein werden."
Chance für Männer, besser zu sein
Die immer noch vorherrschende #MeToo-Bewegung sieht Gillette als Chance an. "Dies ist ein wichtiges Gespräch, das gerade stattfindet", sagt Markendirektor für Nordamerika, Pankaj Bhalla, gegenüber dem "Wall Street Journal".
Das Unternehmen, "das Männer dazu ermutigt, die beste Version von sich zu sein", fühle sich "gezwungen", aktiv einzugreifen und "Veränderungen herbeizuführen".
In ihren Augen sei das Sprichwort "Boys will be Boys" ("Jungs bleiben Jungs") keine Entschuldigung für unangemessenes oder gar übergriffiges Verhalten.
"Wir wollen uns an einen höheren Standard halten", meint Bhalla. Weil sie immer noch an das Beste im Mann glauben – man müsse es nur finden und wecken. (cos) © 1&1 Mail & Media/spot on news
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