Weihnachtszeit ist traditionell die Zeit der Geschenke. Doch je nachdem, wo man das Fest der Liebe feiert, bringt entweder das Christkind oder der Weihnachtsmann die Gaben. Wenn Sie jetzt denken: Ob alter Mann mit Bart oder blondes Engelchen, Hauptsache ich bekomme meine Geschenke, entgeht Ihnen das wohl härteste Duell der Weihnachtszeit: Christkind oder Weihnachtsmann? Wer hat die Nase vorn?
1. Wer ist verbreiteter?
Viele kennen die Geschichten aus Kindertagen: Die Eltern erzählen, wer zu Weihnachten eigentlich die ganzen Geschenke unter den Baum legt. Dann werden Briefe ans Christkind geschrieben, oder Kekse und Milch für den Weihnachtsmann bereitgestellt. Doch welche der beiden Figuren ist verbreiteter?
Auch wenn man es heute kaum glauben mag, so ist die Erfindung des Christkinds eine hoch politische: Man nimmt an, dass sie auf Martin Luther zurückgeht. Die Protestanten lehnten die katholische Form der Heiligenverehrung ab – und damit auch die des heiligen Nikolaus. So kam es auch, dass die Bescherung auf den 25.12. verlegt wurde. Je nachdem, ob eine Region eher protestantisch oder katholisch geprägt war, liefen sich fröhlich Christkind, Weihnachtsmann und Nikolaus gegenseitig den Rang ab. Besonders verbreitet ist das Christkind unter anderem in Österreich, Südtirol, in der Schweiz, Ungarn und vielen Regionen Deutschlands.
Der weisse bärtige Mann erfreut sich in Gestalt von "Santa Claus" vor allem in den USA grosser Beliebtheit. Mit unserer Vorstellung eines blondgelockten engelhaften Christkinds kann man dort niemanden wirklich beeindrucken.
Zusammenfassend gewinnt diese erste Runde der Weihnachtsmann. Zur Sicherheit können Sie Ihre Wünsche ja an beide adressieren.
2. Wer hat die coolere Geschichte?
Trivial sind die Entstehungsgeschichten von Weihnachtsmann und dem Christkind beide nicht.
Unsere heutige Vorstellung vom bärtigen, dicken Mann geht auf den Nikolaus von Myra zurück, auch wenn Weihnachtsmann und der Legendenvater nicht gleichzusetzen sind. Das Christkind wiederum hat dem Weihnachtsmann dank Martin Luther gewissermassen den Rang abgelaufen. Insofern vergeben wir den zweiten Punkt an das engelsartige Wesen mit blonden Haaren. Gleichstand im Weihnachtsduell.
3. Wer bringt mehr Geschenke?
Eigentlich muss die Frage lauten: Wer kann mehr Geschenke bringen? Denkt man an die klassischen Illustrationen des amerikanischen Santa Claus, so wartet dieser mit Rentieren und einem grossen Geschenkeschlitten auf. Klingt nett, aber im Vergleich zum Christkind ist das eben nur … naja, nett halt. Denn das Christkind hat geradezu magische Fähigkeiten: Ungesehen von den Menschen drapiert es auf wundersame Weise zahllose Geschenke unter dem Christbaum. Ganz ohne Schlitten. Tja, lieber Weihnachtsmann, da geht wieder eine Punkt an deinen Konkurrenten. In der nächsten Kategorie sollte es besser für dich ausschauen.
4. Wer kommt öfter in Filmen vor?
Auf die Kinoleinwand haben es zwar beide schon geschafft, die ganze grosse Filmkarriere bleibt allerdings dem Weihnachtsmann vorbehalten. Zwar stimmen auch Streifen wie "Die Liebe kommt mit dem Christkind" oder "Wie das Eselchen das Christkind suchte" auf das Fest ein, der Weihnachtsmann allerdings spielt in der Hollywood-Liga mit. "Santa Clause" Teil ein bis drei, "Arthur Weihnachtsmann", "Das Wunder von Manhattan", "Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel" und und und. Auch wenn es vielleicht noch nicht für einen Hollywood-Stern auf dem Walk of Fame gereicht hat, für unser Duell hat es das. Gleichstand.
5. Wer hat mehr mit Religion zu tun?
Beide Figuren haben einen religiösen Ursprung. Während der Weihnachtsmann an die Legenden vom heiligen Nikolaus erinnert, ist der Schöpfer des Christkinds einer der bedeutendsten Theologen der Geschichte. Nur ein Unentschieden ist hier gerecht, wir gehen in die Verlängerung.
6. Wer hat die cooleren Helferlein?
"With a little Help from my friends …" Das gilt vor allem in der hektischen Geschenkezeit. In vielen Filmen und Erzählungen hat der Weihnachtsmann ein ganzes Heer an kleinen Helferlein: Von den Rentieren, die den schwer beladenen Schlitten ziehen, über Elfen und Wichtel. Eine regelrechte Weihnachts-Task-Force sorgt hier dafür, dass auch wirklich jeder pünktlich zu seinen Geschenken kommt. Und beim Christkind? In manchen Geschichten wird es von Engeln unterstützt. Ansonsten ist das eher eine Geschenke-One-Woman-Show.
Und damit steht fest: In unserem Weihnachtsranking gewinnt der Weihnachtsmann knapp mit einem Punkt. Rentiere, Elfen und Wichtel schlagen in der letzten Runde die Englein. Und was lernen wir daraus? Richtig, nächstes Jahr verzichten Sie wieder auf die stressige Geschenkejagd und richten Ihre Weihnachtswünsche am besten an den Weihnachtsmann – und ans Christkind, sicher ist sicher.
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