Sie ist die härteste Frau im Wrestling: Nia Jax. Beim Megaevent "WWE Royal Rumble" trifft die Cousine von Actionstar Dwayne "The Rock" Johnson im Vorprogramm auf die ehemalige Titelträgerin Sasha Banks. Im Interview verrät Nia Jax, warum sie eine eher ungewöhnliche Showkämpferin ist und welches (böse) deutsche Wort ihr am besten gefällt.
Nia Jax, Sie sind Samoanerin, Ihre Mutter Renate stammt aber aus Deutschland. Was ist an Ihnen typisch Deutsch?
Nia Jax: Ich bin auf jeden Fall dickköpfig, sehr diszipliniert und arbeite hart. Und ich habe definitiv die grossartige Persönlichkeit von meiner Mutter vererbt bekommen. Auch an meinen Augen sieht man total, dass ich deutsche Wurzeln habe.
Sprechen Sie auch Deutsch?
(auf Deutsch) Ein bisschen Deutsch.
Haben Sie ein deutsches Lieblingswort?
Oh, das ist aber kein nettes Wort. Ein böses Wort.
Sagen Sie schon …
A…loch (lacht). Ein anderes ist aber schöner: Meine Mutter nannte mich immer "mein Liebling".
Wie stark sind Ihre Verbindungen nach Deutschland?
Während unserer letzten Europa-Tour waren wir in Deutschland. Davor war ich noch nie dort gewesen. Meine Mutter und mein älterer Bruder sind mitgereist. Wir haben noch immer Familie in München. Wir haben sie zum ersten Mal in unserem Leben gesehen, vorher nur auf Bildern. Geredet hatten wir nur mal am Telefon. Und für sie war es die erste WWE-Liveshow. Es war wirklich cool.
Dann zum Wrestling: Sie sind grösser, schwerer und stärker als Ihre Gegnerinnen bei den TV-Shows "RAW" und "NXT", Sie haben aber noch nie einen Titel gewonnen. Warum?
Definitiv bin ich das alles. Für einen Titel bin ich aber noch nicht reif. Wenn ich so weit bin, dann werde ich ihn anvisieren und ihn mir holen. Vertrauen Sie mir. Darüber mache ich mir keine Sorgen.
Nun stecken Sie in einer Fehde mit Sasha Banks. Den Titel hält derzeit aber Charlotte Flair …
Sasha Banks legt so eine Arroganz an den Tag, indem sie sich selbst "The Boss" nennt. Das geht mir einfach auf die Nerven. Sie ist auf jeden Fall nicht mein Boss. Auf Charlotte habe ich es auch abgesehen. Aber noch nicht jetzt.
Was halten Sie von der Idee, einen "Royal Rumble" auch für Frauen austragen zu lassen?
Das wäre grossartig. Die Frauen-Division war noch nie so athletisch und gut wie heute. Viele sind von "NXT" hochgezogen worden und kommen gut an. Es wäre wirklich ein Event, wenn man uns alle zusammen beim "Royal Rumble" im Ring sehen könnte.
Wenn man an Wrestlerinnen denkt, hat man athletische Models vor Augen. Ist es für Sie ein Nachteil, dass Sie diesem Klischee nicht entsprechen?
Nicht im Geringsten. Im Gegenteil: Ich habe einen Vorteil, weil ich einzigartig bin. Es stimmt, die meisten Wrestlerinnen sind hübsch und in einer grossartigen Verfassung, aber nicht jeder Mensch ist so. Es gibt bestimmt jede Menge deutscher Frauen, die sich mit grösseren und breiteren Frauen im Ring identifizieren können. Und an mir sehen sie, dass es genauso gut wie bei den anderen Wrestlerinnen funktioniert.
Wie viele Kilo stemmen Sie eigentlich beim Gewichtheben?
Das kommt darauf an, was ich mache. Bei Kniebeugen sind es rund 135 Kilo, beim Kreuzheben schaffe ich locker 180 Kilo. Ich bin schon seit jungen Jahren sehr stark. Dank meiner samoanisch-deutschen Herkunft ist das ja auch klar.
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