Die Fantastischen Vier sind die Urgesteine des deutschen Hip-Hops. Mit ihrer Musik und Hits wie "Die Da?!" oder "MfG" haben sie Geschichte geschrieben. Im Interview zum eigenen Kinofilm verrät die Band, für wen sie überhaupt noch auftritt - und welches Mitglied in der bandinternen WhatsApp-Gruppe geblockt wird.

Weitere Musik-Themen finden Sie hier

1989 fiel der Startschuss für vier damals noch unbekannte Musiker aus Stuttgart. In einem Kindergarten ihres Heimatorts traten sie erstmals als Formation auf: Smudo, Thomas D, Michi Beck und And.Ypsilon waren fortan "Die Fantastischen Vier". Nach 30 Jahren Bandgeschichte sind sie vielfach ausgezeichnet und erfolgreicher denn je in Deutschland und der Welt unterwegs.

Im Interview mit der Nachrichtenagentur "spot on news" spricht die Band zum Start ihrer Dokumentation "Wer 4 sind" über die interne WhatsApp-Gruppe der Band und warum regelmässig Gedanken ans Aufhören in den Köpfen der Familienväter herumschwirren.

Überredungsarbeit für "Wer 4 sind"

Das Stuttgarter Quartett wollte zuerst gar nicht für die Dokumentation "Wer 4 sind" zusagen, als Filmregisseur Thomas Schwendemann die Idee vorschlug. "Da ist er bei uns auf mässige Euphorie gestossen - und das ist noch stark übertrieben", sagt Bandmitglied Thomas D.

In einem Zeitraum von über zwei Jahren blieb Schwendemann jedoch angenehm unauffällig und "hat sich genug eingeschleimt", sodass er letzten Endes die Zusage der Band bekam. "Mit dem Ergebnis sind wir alle sehr zufrieden. Und unser 30-Jähriges passte sehr gut dazu", ist Thomas D überzeugt.

Liebeserklärung per WhatsApp

Als Thomas D zum ersten Mal das Endprodukt sah, war er mehr als gerührt: "Tatsächlich hatte ich ein sehr romantisches und herzliches Bro-Love-Gefühl, als ich die Doku gesehen habe. Ich finde, sie zeigt uns sehr persönlich und es werden die Beweggründe und die Welt eines jeden erklärt." Er habe danach der Band kleine Liebeserklärungen auf WhatsApp geschrieben.

Doch die kam nicht einmal an: Michi Beck etwa hat seinen Freund und Kollegen nicht in der Kontaktliste. "Der ist geblockt", sagt er lachend. Die Fantas haben also eine WhatsApp-Gruppe? "Nicht nur eine, es gibt verschiedene", gesteht Michi Beck.

Gedanken ans Aufhören

30 Jahre Hip-Hop, 30 Jahre Freundschaft, 30 Jahre Die Fantastischen Vier - aber auch 30 Jahre Tourleben, Täler und Pleiten: In ihrem Song "Zusammen" mit Sänger Clueso heisst es: "Denn nur zusammen ist man nicht allein. Komm lass uns alles miteinander teilen. [...] Wir sind zusammen gross, wir sind zusammen alt. Komm lass ein bisschen noch zusammen bleiben." Doch ist es wirklich so einfach?

Der Gedanke an ein Ende der Band plagt die Fantas immer mal wieder. "Im Prinzip jeden Abend", gesteht Smudo. Doch auch das Rezept, um diese Zeiten zu überstehen, haben die vier: "Wir therapieren und motivieren uns in solchen Momenten gegenseitig. Ebenso wichtig ist unser Manager Bär [Läsker], der uns immer den nötigen Schubser gibt, damit wir funktionieren", sagt Michi Beck.

Ihre Motivation für weitere 30 Jahre

Ihre Band "Die Fantastischen Vier" ist die lebenslange Identifikation für Smudo, Thomas D, Michi Beck und And.Ypsilon geworden. Fans sind zum Teil seit 30 Jahren "Troy" oder gehen mittlerweile zusammen mit ihren Kindern auf Konzerte.

Für die Fantas ist deswegen vor allem ihre Fangemeinde der entscheidende Faktor, auch weiterhin gemeinsam Musik zu machen.

"Du merkst plötzlich, dass du in deinem eigenen kleinen Leben und Schaffen für andere eine Bedeutung hast. [...] Wenn man dann merkt, welche Kraft Leute aus unseren Texten ziehen, kannst du dich nur verneigen und Danke sagen. Das gibt einem selbst ebenfalls Kraft und Motivation weiterzumachen", sagt Thomas D.

Michi Beck bekräftigt: "Wir können nur Konzerte spielen, wenn die Leute auch kommen. Es ist fast noch mehr ein Nehmen als Geben, weil wir für die Fans weitermachen. Am Anfang haben wir es nur für uns Vier gemacht. Mittlerweile machen wir es für den Erfolg - und für die Fans." (cam/jkl)  © 1&1 Mail & Media/spot on news

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.