Nach dem "Echo"-Aus plant die Musikindustrie einen Nachfolgepreis. Wie der aussehen soll, verrät der Vorstandsvorsitzende des Bundesverband Musikindustrie (BVMI).

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Nachdem die Skandalrapper Farid Bang und Kollegah vor etwa zwei Wochen mit dem "Echo" ausgezeichnet worden waren, gab es eine Welle der Empörung.

Die Folge: Zahlreiche Künstler gaben ihre Trophäen zurück und schliesslich wurde auch das Aus des Musikpreises verkündet.

Doch nun soll die Preisverleihung einen neuen Anstrich bekommen, verrät Florian Drücke, Vorstandsvorsitzende des BVMI im Gespräch mit der "Bild"-Zeitung.

"Echo" bald "German Music Award"?

Für Juni hat der fünfköpfige BVMI-Vorstand rund um Florian Drücke, Bernd Dopp, Frank Briegmann, Patrick Mushatsi-Kareba und Konrad von Löhneysen einen Workshop angekündigt.

Noch hat der "Echo"-Nachfolger keinen offiziellen Namen, doch im Gespräch sei beispielsweise der Name "German Music Award".

"Wir werden die drei Preise in eine eigene Struktur überführen. Im Zuge dessen werden alle bisher involvierten Gremien ihre Tätigkeit für den Musikpreis einstellen", erklärt Drücke. "Die Kriterien der Nominierung und Preisvergabe werden dabei vollständig verändert."

Wie das aussehen soll? "Wie beim 'Echo Klassik' und 'Echo Jazz', die von Anfang an reine Jury-Preise waren, soll beim neuen Musikpreis auch für den Pop-Bereich eine Jury stärker in den Vordergrund rücken", fährt Drücke fort.

Vorbild "Grammy Awards"

Die "Bild"-Zeitung hat sich die Meinung eines hochrangigen Musik-Managers zurate geholt, ob der "Echo"-Nachfolger Potenzial hat. Er meint: "Ein Academy-System, wie es die Amerikaner vormachen, wäre sicherlich hilfreich. Beim 'Grammy' beispielsweise gibt es eine vielköpfige Gruppe von Leuten, die abstimmen."

Weiter meint der Experte: "Keine kleinen Jurys in Hinterzimmerchen und keine Preise, die sich an den Verkaufserlösen orientieren. Eine gewisse Form von Kunst-Demokratie."

Politiker begrüssen neuen "Echo"

Obwohl der neue Musikpreis noch in den Kinderschuhen steckt, wird die Idee mit Begeisterung aufgenommen. Die Kulturstaatsministerin Monika Grütters von der CDU liess in der "Bild" wissen: "Es ist richtig, dass die Musikindustrie endlich Konsequenzen gezogen hat und den Preis so nicht mehr vergeben wird."

Stattdessen müsse sich die Musikindustrie künftig "viel stärker ihrer gesellschaftspolitischen Verantwortung stellen und klar Position gegen Antisemitismus und Menschenverachtung beziehen", so Grütters.   © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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