Wer Musik machen will, braucht offenbar eine Mehrheit. Zumindest bei Ed Sheeran scheint das so zu sein. Am 22. Juli soll der Sänger eigentlich vor 85.000 Menschen in Düsseldorf auftreten. Doch daraus wird wohl nichts, denn die CDU lehnt das Mega-Event ab – aus "natürlichen" Gründen.
Ed Sheeran bekommt – so unglaublich es auch klingen mag – keine politische Mehrheit im Düsseldorfer Stadtrat.
Nach den Düsseldorfer Grünen hatte am Montagabend auch die Ratsfraktion der CDU entschieden, das Mega-Event mit dem Popstar und 85.000 Zuschauern trotz bereits verkaufter Tickets abzulehnen.
Das Problem: Für das musikalische Mega-Event müssten auf dem geplanten Konzert-Areal 104 Bäume gefällt werden.
85.000 Fans haben das Nachsehen
Ein No-Go, nicht nur für die Grünen, sondern auch die CDU. Die Christdemokraten hatten in ihrer Fraktions-Sitzung am Montagabend geschlossen gegen das Sheeran-Konzert votiert – das Aus für
"Es gibt einfach noch zu viele offene Fragen, die unter dem Druck der Zeit nicht beantwortet werden können", hatte der Düsseldorfer CDU-Chef Thomas Jarzombek gesagt.
Damit meint der Kreisvorsitzende wohl nicht nur die Baum-Diskussion, sondern spielt auch auf Sicherheitsaspekte an, ein sensibles Thema seit der Loveparade-Tragödie 2010.
OB warnt vor Reputationsschaden
Esprit-Arena-Chef Michael Brill erklärte zu der Baum-Problematik im "Express" unterdessen: "Wir sind allein schon gesetzlich dazu verpflichtet, für angemessenen Ersatz sorgen – und die neuen Bäume hinterher sogar zu pflegen. Das werden wir natürlich auch tun." Die Rede ist von 300 neuen Pflanzungen an anderen Stellen in Düsseldorf.
Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) warnt vor einem "dramatischen Reputationsschaden" und kritisierte die Entscheidung der CDU-Fraktion scharf": Ich kann keinen sachlichen Grund erkennen, dieser Veranstaltung die Genehmigung zu verweigern."
Sheeran ("Perfect") sollte nach den bisherigen Plänen am 22. Juli in Düsseldorf vor 85.000 Zuschauern auftreten. Bislang liegt keine Genehmigung für das Konzertgelände vor.
Am Mittwoch sollen mehrere Ausschüsse des Stadtrats zusammenkommen und entscheiden, ob für Sheeran eine Ausnahme vom geltenden Bebauungsplan erteilt wird. (kms/dpa) © 1&1 Mail & Media/spot on news
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