Die Staatsanwaltschaft Berlin wird nicht mehr gegen Till Lindemann ermitteln. Das gab die Behörde am Dienstagvormittag bekannt. Nun meldet sich der Rammstein-Sänger zu Wort.

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Am Dienstagvormittag hatte die Berliner Staatsanwaltschaft bekanntgegeben, dass sie die Ermittlungen gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann einstellt. Nun äussert sich der Sänger selbst dazu. "Ich danke allen, die unvoreingenommen das Ende der Ermittlungen abgewartet haben. Till", schreibt er am Dienstagnachmittag in seiner Story. Kurz zuvor postete er die Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft.

Diese begründete ihre Entscheidung damit, dass "die Auswertung der verfügbaren Beweismittel keine Anhaltspunkte dafür erbracht hat, dass der Beschuldigte gegen deren Willen sexuelle Handlungen an Frauen vorgenommen, diesen willensbeeinflussende oder -ausschaltende Substanzen verabreicht oder gegenüber minderjährigen Sexualpartnerinnen ein Machtgefälle ausgenutzt hat, um diese zum Geschlechtsverkehr zu bewegen".

Lindemanns Anwalt: "An den Anschuldigungen war schlichtweg nichts dran"

Der Anwalt von Lindemann teilte am Dienstag mit, die schnelle Einstellung belege, "dass die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft keine Beweise bzw. Indizien zutage gefördert haben, um meinen Mandanten wegen der Begehung von Sexualstraftaten anklagen zu können. An den Anschuldigungen war schlichtweg nichts dran."

Im Internet und in den Medien sei es zu "schwerwiegenden Vorverurteilungen" ohne Grundlage gekommen. Man werde weiter juristisch gegen unzulässige Darstellungen vorgehen.

Strafverteidiger: Lindemann "könnte gegen die Anzeigenerstatter vorgehen"

Für Strafverteidiger Burkhard Benecken kommt laut der "Bild"-Zeitung diese Entscheidung der Staatsanwaltschaft nicht überraschend. "Das war viel Rauch um nichts", sagte Benecken der "Bild". Promis seien "symbolisch gesprochen strafrechtlich Freiwild". Die Erfahrung zeige, dass immer etwas hängen bleibe - "auch wenn die Personen unschuldig sind".

Dass die Staatsanwaltschaft einen hinreichenden Tatverdacht schon so früh verneine und "das Verfahren so schnell eingestellt" habe, sei bei "so heftigen Vorwürfen eher ungewöhnlich", so Benecken.

Der Strafverteidiger vermutet, dass Lindemann nun "eventuell wegen möglicher falscher Verdächtigung gegen die Anzeigenerstatter vorgehen" könnte. "Die Frage ist nur: Möchte man, dass dann wieder alles in der Öffentlichkeit landet?"

Verwendete Quellen:

  • Instagram-Profil von Till Lindemann
  • Staatsanwaltschaft Berlin: "Pressemitteilung: Ermittlungsverfahren gegen Rammstein-Sänger eingestellt"
  • Material der dpa
  • bild.de: "Alle Ermittlungen eingestellt. Erste Worte von Till Lindemann"
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