Das Geschwister-Duo Abor & Tynna aus Wien übernimmt dieses Jahr die Mission "ESC 2025". Während sie Raab mit ihrem Song "Baller" zu einer extrem optimistischen Aussage verleiten, stossen sie bei dem Vorjahres-Kandidaten Isaak auf wenig Begeisterung. Auch die Wettquoten sprechen eine deutliche Sprache.

Mehr News zum ESC

Mit dem "Baller"-Lied nach Basel: Das Wiener Geschwister-Duo Abor & Tynna, mit bürgerlichem Namen Attila und Tünde Bornemisza, tritt für Deutschland beim diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) an.

Das Zweiergespann aus Österreich setzte sich beim Vorentscheid durch – unter den Augen von Entertainer Stefan Raab, der den Auswahlprozess in diesem Jahr wesentlich mitbestimmt hatte.

Stefan Raab und Thorsten Schorn sind optimistisch

Raab gab sich danach sehr überzeugt von dem Titel "Baller", mit dem das Duo ins Rennen gehen wird. "Wenn man in Deutschland noch wetten könnte auf ESC-Songs, ich würde all mein Geld darauf setzen, dass dieser Song gewinnt", verkündete er selbstbewusst.

Auch Thorsten Schorn, der Nachfolger des ESC-Kommentators Peter Urban, ist optimistisch. "Wir haben da einen Song gepickt, auf den sich das ganze Land verständigen kann. Das war eine gute Wahl, diesen Song zu nehmen", sagte der 48-Jährige in seinem Podcast "Watchparty – Martin Tietjen und Thorsten Schorn schauen ESC". Er freue sich, dass man wieder mit einem Song auf Deutsch antrete, "der letzte war ja in den Nullerjahren 'Frauen regier'n die Welt' von Roger Cicero". Der 2016 verstorbene Sänger hatte 2007 mit seinem Lied beim ESC in Helsinki den 19. Platz belegt.

Das denkt Isaak über den deutschen ESC-Beitrag 2025

Allerdings stösst "Baller" unter den Fans nicht nur auf positive Reaktionen. Reality-TV-Star Sam Dylan und Sänger Isaak Guderian, der Deutschland 2024 beim ESC vertreten hatte, nahmen kurz vor dem Finale des deutschen Vorentscheids alle Beiträge unter die Lupe. Zu "Baller" teilen sie eine eindeutige Meinung. "Ich finde den Sound geil. Ich finde aber, das ist keine gute Sängerin", so Dylan in einem gemeinsamen YouTube-Video mit Isaak. "Da fehlt irgendwas. Würde ich jetzt nicht sehen als Song für Deutschland." Isaak stimmt mit einem "Ich leider auch nicht" zu. Für ihn klinge der Song zu sehr nach ESC.

Chefsache ESC 2025-Sieger: Wer sind Abor & Tynna?

So ticken die deutschen ESC-Vertreter

Deutschland hat seine ESC-Vertreter gefunden: Abor & Tynna, das Geschwister-Duo aus Wien. Doch wer sind die beiden eigentlich?

Allerdings schienen die beiden von allen Songs von Raabs "Chefsache ESC 2025" nicht besonders begeistert: "Ich bin traurig, dass das das Beste ist, was Stefan Raab aus so vielen Bewerbungen herausgefischt hat. Es wird auf jeden Fall keiner den Platz zwölf erreichen", resümiert Dylan.

Sam Dylan, der sich immer wieder als ESC-Fan präsentiert, hatte sich letztes Jahr öffentlich für eine Petition gegen Isaak als ESC-Kandidaten ausgesprochen. Er prognostizierte den Sänger damals auf den zweitletzten Platz, womit er daneben lag, denn Isaak schaffte es mit "Always on the Run" auf Rang zwölf.

Musikexperte über "Baller": "An der Performance muss man noch feilen"

Zweifel auf Gewinnchancen von "Baller" hat auch David-Emil Wickström, Professor an der Popakademie Baden-Württemberg. "Es fehlt das Extra, das Besondere, das Zweideutige, das etwas Bizarre – wie es der finnische Beitrag 'Ich komme' hat", sagte Wickström der Augsburger Allgemeinen.

"Auch an der Performance muss man noch feilen. Dass man am Schluss das Cello zerschlägt, das war schon ein guter Effekt. Zuvor ist der Cellist allerdings zu sehr im Hintergrund, sein Instrument könnte zudem etwas lauter sein." Er hoffe, dass "Baller" von Abor & Tynna nicht Letzter wird, "ein Platz im Mittelfeld wäre gut", so der Experte.

"Baller" floppt bei den Wettquoten

Während sich das Netz und die prominenten ESC-Fans über die Auswahl des Songs uneinig sind, sprechen die Wettquoten eine eindeutige Sprache: "Baller" rangiert in der Liste der diesjährigen ESC-Songs nur auf Platz 24 von insgesamt 37 (Stand: 05.03.2025). Die Gewinnchance liegt demnach bei nur einem Prozent.

Als Favorit auf den Sieg wird momentan Schweden gehandelt, obwohl noch kein Act feststeht. Gekürt wird der erst am 8. März beim schwedischen Vorentscheid "Melodifestivalen". Unter den Kandidaten befindet sich zum Beispiel Sänger Måns Zelmerlöw, der bereits 2015 mit "Heroes" den ESC-Sieg für sein Land holen konnte.

Die Quoten der ESC-Website eurovisionworld.com gelten für gewöhnlich als gutes Indiz, wer den Eurovision Song Contest gewinnen wird.

Verwendete Quellen