• Vor zwei Jahren gewann der Niederländer Duncan Laurence mit seinem Song "Arcade" den Eurovision Song Contest.
  • Im Interview verrät er, was sich bei ihm seitdem verändert hat und was es braucht, um den Wettbewerb für sich zu entscheiden.

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Am Samstag, 22. Mai, entscheidet sich in Rotterdam, wer der Sieger des diesjährigen Eurovision Song Contests ist und somit in die Fussstapfen des Niederländers Duncan Laurence tritt. Der 27-Jährige, der den Wettbewerb 2019 in Tel Aviv mit seinem Song "Arcade" gewann, wird dann leider nicht vor Ort sein. Wie sein Management und die Veranstalter am Freitag bekannt gaben, wurde der Sänger positiv auf das Coronavirus getestet und wird daher nicht an der Veranstaltung teilnehmen können. Der Künstler sei allerdings "in einer anderen Form" trotzdem Teil der Show.

Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news sprach er zuvor noch darüber, warum er sich auf den geplanten Auftritt beim ESC so gefreut hatte. Ausserdem verriet er, was es aus seiner Sicht benötigt, um den Wettbewerb zu gewinnen.

Auch zwei Jahre nach dem Release ihres Songs "Arcade" ist dieser immer noch international erfolgreich. Wie erklären Sie sich seine Beliebtheit?

Duncan Laurence: Für mich ging es immer nur um die Musik. Deswegen hoffe ich, dass sich der Song aufgrund der Musik so gut schlägt. Natürlich war es grossartig, dass dieses Lied den Eurovision Song Contest 2019 gewonnen hat, aber es war auch toll zu beobachten, wie dieser Song in der Welt gewachsen und zu allen möglichen Orten gewandert ist - aufgrund von TikTok-Trends und allem, was sonst so passiert ist. Aber am Ende des Tages liegt die wahre Antwort auf diese Frage auch immer in den Händen der Zuhörer. Daher bin ich wohl gar nicht in der Lage, vollständig zu beantworten, warum "Arcade" so beliebt ist.

Was hat sich für Sie geändert, seit Sie den Eurovision Song Contest 2019 gewonnen haben?

Alles hat sich seit diesem Moment geändert. Es war bereits so ein grosses Abenteuer, nach Tel Aviv zu reisen und dort zu sein und am ESC teilzunehmen. Aber der Eurovision war für mich auch die Chance, auf die ich als Songwriter, der nur Songs in seinem Schlafzimmer geschrieben und seinen Platz in der Welt gesucht hat, so lange gewartet habe. Der Eurovision hat es für mich möglich gemacht, Grosses zu träumen, ein Performer zu werden und der Künstler zu sein, der ich immer sein wollte. Ich habe diese Chance zu 100 Prozent genutzt und ich bin stolz darauf, wie weit wir es seitdem geschafft haben und wie meine Karriere bisher verlaufen ist. Denn am Ende hat das alles auf der Bühne in Tel Aviv 2019 begonnen.

Duncan Laurence: "Teilweise hat es sich so angefühlt, als wäre ich falsch abgebogen in eine neue Dimension."

Wie sind Sie mit dem internationalen Erfolg und Ihrer plötzlichen Bekanntheit über Nacht umgegangen?

Es war eine ziemliche Herausforderung. Es war manchmal etwas komisch, weil mich die Menschen plötzlich erkannt haben. Es war für mich ja schon völlig neu, dass mich Menschen in meiner Heimat, den Niederlanden erkannt haben, da ich auch dort zuvor nicht berühmt war. Aber ich wurde überall erkannt, sei es in meiner Heimat oder auf meiner Europatour, die ich nach dem Sieg gemacht habe.

Manchmal wurde mir das alles ein bisschen zu viel. Daran musste ich mich erst einmal gewöhnen. Teilweise hat es sich so angefühlt, als wäre ich falsch abgebogen in eine neue Dimension und ich dachte mir: Okay, das ist ab jetzt mein Leben! Das ist auch grossartig - zu sehen, welche Kraft Musik hat, was man tun kann, was man anderen Menschen bedeuten kann. Aber manchmal ist es eben auch angsteinflössend und herausfordernd. Doch ich mag Herausforderungen, also immer her damit!

Sie wurden bereits vor Ihrem Sieg beim Eurovision Song Contest als Favorit gehandelt. Haben Sie gedacht, Sie hätten eine Chance zu gewinnen?

Eurovision ist Eurovision. Wenn du denkst, du könntest gewinnen, kann es leicht passieren, dass du nicht gewinnst. (lacht) Auch wenn alle sagen, dass du gewinnen wirst, bedeutet das nichts, da der ESC unberechenbar ist. Das habe ich mir selbst immer wieder gesagt. Natürlich war es schmeichelhaft und ich habe es als Kompliment gesehen, dass "Arcade" und das, was wir tun, zuvor schon so beliebt waren. Aber ich habe versucht, meine beiden Füsse auf dem Boden zu behalten und erst einmal abzuwarten. (lacht)

"Das bin ich. Nimm' es oder lass' es!"

Was denken Sie, benötigt es, um den Eurovision Song Contest zu gewinnen?

Ich glaube, es braucht einen guten Song und einen guten Künstler oder Künstlerin, der oder die für sich selbst einsteht und zeigt: Das bin ich. Nimm' es oder lass' es! Das ist die Geschichte, die ich erzählen möchte. Und du musst gut darin sein, Interviews zu geben, denn sonst bist du verloren. Diese Dinge funktionieren meistens. Und der letzte Faktor ist selbstverständlich die Bühnenpräsentation. Wie möchte ich mit Visuals, Requisiten und Licht meine Geschichte erzählen und wirklich das meiste aus den drei Minuten herausholen, die mir gegeben werden? Und doch entscheiden am Ende eben Europa und Australien.

Was haben Sie empfunden, als der Contest 2020 aufgrund der Coronavirus-Pandemie abgesagt werden musste?

Ich war ziemlich traurig, um ehrlich zu sein. Denn ich hatte mich so sehr auf den Eurovision gefreut. Natürlich war mir klar, dass wir keine Show wie sonst abhalten konnten und ich war froh, dass es die Alternativshow "Shine a Light" gegeben hat, da wir alle einen kleinen Lichtblick gebraucht haben. Aber zeitgleich war es einfach anders. Es war nicht wie der normale Eurovision. Aber hey, ich konnte den Sitz für den Gewinner ein Jahr länger warmhalten und freue mich jetzt umso mehr auf den diesjährigen Eurovision Song Contest in Rotterdam.

"Ich kann es nicht erwarten, wieder vor Publikum zu spielen."


Was bedeutet es Ihnen, dieses Jahr auf der ESC-Bühne zu stehen?

Es ist so schön, dass es in Rotterdam stattfindet, weil es fast meine Heimat ist, in der ich gross geworden bin. Performen ist das, was ich tue und liebe zu tun. Und es ist das Grösste, was ich als Künstler tun kann: Mich mit Leuten zu verbinden, die Möglichkeit zu haben, meine Geschichte zu erzählen, die Energie von Menschen, meinen Fans, in einem Raum zu spüren und sie umarmen zu können. Das geht mir schrecklich ab und ich kann es nicht erwarten, wieder vor Publikum zu spielen. Daher freue ich mich so sehr auf Samstag und alles, was danach kommen wird.

Ausserdem habe ich meine Tour für kommenden Februar bekannt gegeben. Ich werde dann auf Europatournee gehen und auch nach Deutschland kommen. Wir haben auf meiner Webseite bereits die Tickets im Angebot und ich freue mich so sehr, dass alles wieder machen zu dürfen und Pläne schmieden zu können.  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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