Eine Woche bevor der Eurovision Song Contest (ESC) in Tel Aviv ausgetragen wird, hat ein israelischer Fernsehspot im eigenen Land und bei den Palästinensern für Ärger gesorgt.

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Eine arabische Israelin namens Lucy und ein aus Russland eingewanderter Jude namens Elia nehmen die Zuschauer in dem Clip "auf eine musikalische Reise durch die wichtigsten Teile Israels", wie der für die ESC-Übertragung zuständige Sender Kan bei Twitter mitteilte.

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ESC 2019: Werbeclip ist selbstironisch

Der Ton des Werbeclips ist sehr selbstironisch gehalten. "Ich weiss, dass ihr gehört habt, dass es ein Land von Krieg und Besatzung ist", singt Elia beim Empfang von Touristen am internationalen Flughafen Ben Gurion. "Aber wir haben so viel mehr als das zu bieten", singt Lucy.

Mit Blick auf die hohen Lebenshaltungskosten in Israel meint sie: "Ihr werdet die Preise sehen und fragen: 'Was?'"

ESC 2019: Fernsehspot antisemitischisch?

In sozialen Medien kritisierten viele Israelis das Lied als zu negativ. Sogar als antisemitisch wurde eine Stelle eingestuft: "Die meisten von uns sind Juden, aber nur einige sind habgierig."

Das palästinensische Aussenministerium forderte die Europäische Rundfunkunion (EBU) dazu auf, Werbevideos für den ESC 2019 zurückzuziehen, die im 1967 von Israel besetzten und später annektierten Ostteil Jerusalems aufgenommen wurden.

Dies gebiete der "Respekt für das palästinensische Volk und internationales Recht", hiess es in einer Mitteilung des Ministeriums. Israel dürfe den Musikwettbewerb nicht dazu missbrauchen, die Besatzung der Palästinensergebiete zu verschleiern.

In dem Video ist unter anderem der Tempelberg in Jerusalems Altstadt zu sehen, der Muslimen und Juden heilig ist.

Sender über ESC-Spot: "Wir kennen unsere Schwächen"

An dem Musikwettbewerb, der vom 14. bis 18. Mai in Tel Aviv ausgetragen wird, nehmen Kandidaten aus 41 Ländern teil. Vor der Veranstaltung gab es mehrfach Boykottaufrufe.

Der Sender Kan selbst betonte, bei dem Clip handele es sich um Satire, die sich mit Stereotypen über Juden und Israel befasse. "Wir kennen unsere Schwächen, und wir schämen uns nicht, über sie zu lachen."  © dpa

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