Der Countdown läuft, am 11. Mai geht das Halbfinale des Eurovision Song Contests über die Bühne. Nach zwei Jahren Abstinenz schöpft die Schweiz 2017 wieder neue Hoffnung, es ins Finale zu schaffen. Die Band Timebelle machte im Vorentscheid das Rennen und zieht für die Schweiz mit dem Song "Apollo" ins Sangesfeld.
Die Hoffnung hat einen Namen: Timebelle ziehen für die Schweiz in den Ring des "European Song Contests". Welche Chancen sie sich ausrechnen, verraten im Gespräch mit unserer Redaktion Schlagzeuger Samuel Forster und Saxophonist Emanuel Daniel Andriescu, der Sängerin Miruna Manescu bei "Apollo" am Piano begleitet.
Erst einmal Herzlichen Glückwunsch zum Vorentscheid! Ihr dürft die Schweiz beim ESC vertreten.
Samuel Forster: Wir leben aktuell unseren Traum. Wir fühlen unser sehr geehrt, dass wir die Schweiz repräsentieren dürfen.
Ihr seid ja schon das zweite Mal dabei. Wieso ist der ESC so wichtig für euch?
Nach dem ersten Mal wollten wir es eigentlich nicht mehr versuchen. Doch unsere Fans haben sehr darum gebeten. Dann ergab das eine das andere, der Song hat uns gefunden, der Voting-Prozess beim SRF änderte sich ... es passte einfach alles. So stehen wir nun hier.
Die Idee zur ersten Teilnahme 2013 hattest du, Emanuel.
Emanuel Daniel Andriescu: Ich verfolge den ESC seit meiner frühen Kindheit und habe mir innig gewünscht, einmal auf dieser Bühne zu stehen. Nun ist mein Traum wahr geworden.
Ihr macht ja alle auch schon ewig Musik. Wann standet ihr zum ersten Mal auf einer Bühne?
Samuel Forster: Wir waren bereits als Kinder bei diversen Wettbewerben und auf diversen Bühnen unterwegs. Zusammen standen wir vor drei Jahren das erste Mal auf der Bühne.
Seid Ihr heute vor einem Auftritt überhaupt noch nervös?
Wir sind eher gespannt darauf. Ein bisschen Nervosität gehört aber immer dazu.
Wie habt Ihr euch zusammengefunden?
Gestartet hat Timebelle als eine instrumentale Boyband, die sich im Studium gefunden hat. Wir wollten uns weiterentwickeln und haben nach einer Sängerin gesucht. So trafen wir auf Miruna. Es hat von Anfang an harmoniert.
Die Zytglogge ist euer Namensgeber, was verbindet Ihr mit ihr?
Wir verbinden einen wichtigen Lebensabschnitt mit ihr, da wir in Bern an der Hochschule der Künste studiert haben. Die Zytglogge ist das Wahrzeichen von Bern. "Zyt" heisst auf englisch "time", "glogge" heisst "bell". Und hängt man ein "e" an bedeutet es "schön". Heraus kommt eine schöne Zeit. Wir sagen auch gerne, dass Miruna unsere Schöne ist, was ja auch zutrifft.
Ihr seid ja eigentlich sechs Personen. Drei von euch sieht man auf der ESC-Bühne nicht.
Für den ESC ist es wichtig, möglichst viele Live-Elemente zu haben, dass heisst vor allem Vocals. Da wir keine ausgebildeten Sänger sind, haben wir uns entschieden, auf Backingvocals zu setzten.
Welche Chancen rechnet Ihr euch beim ESC für den Sieg aus?
Ich denke, dass wir gute Chancen für die Teilnahme im Finale haben. Doch es muss an diesem Tag auch alles stimmen. Sagen kann man im Vorfeld aber nichts.
Geschrieben haben den Song "Apollo" Elias Näslin sowie Nicolas und Alessandra Günthardt, Kinder des früheren Schweizer Tennis-Stars Heinz Günthardt.
Wir erhalten regelmässig Anfragen von Komponisten und Produzenten, ob wir ihre Songs aufnehmen wollen. Das Trio hat uns verschiedene Songs zur Auswahl gestellt. Unsere Wahl fiel sofort auf "Apollo". Es passte einfach nur zu gut zu uns.
Wie geht ihr mit negativer Kritik um?
Wir analysieren sie und nehmen, falls berechtigt, entsprechende Verbesserung vor. Falls nicht, lassen wir sie stehen.
Was für eine Botschaft wollt Ihr aussenden?
Folge Deinen Träumen. Egal was es ist, gib nicht auf. Hör nicht auf, daran festzuhalten.
Vielen Dank für das Gespräch, viel Erfolg für den ESC!
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