Die Entscheidung der ARD, dass Xavier Naidoo Deutschland beim Eurovision Song Contest 2016 in Stockholm vertreten soll, stösst auf viel Unverständnis.
Ganz ehrlich: Angesichts des Abschneidens der deutschen Kandidaten beim Eurovision Song Contest in den letzten Jahren ist es eigentlich ziemlich egal, wen Deutschland hinschickt.
Seit dem Sieg der total niedlichen Lena im Jahr 2010 konnten die Deutschen bekanntermassen nichts mehr reissen.
Eklat um Kümmert war Tiefpunkt
Der vorläufige Tiefpunkt im vergangenen Jahr: Nach dem Eklat um die Absage des Vorentscheid-Gewinners Andreas Kümmert belegte die nachgerückte
Keine Frage also, dass sich am Prozedere der Nominierung der Teilnehmer dringend etwas ändern musste. Doch der Schritt, den die ARD nun gegangen ist, kann nur verwundern.
Heimlich, still und leise wurde
ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber kommt aus dem Schwärmen gar nicht mehr raus und nennt Naidoo einen "Ausnahmekünstler, der seit zwanzig Jahren seinen Platz im deutschen Musikleben" habe.
Naidoo: "Hab richtig Lust!"
Auch Naidoo freut sich: "Ich hab richtig Lust auf den ESC! Dieser völkerverbindende Wettbewerb ist für mich etwas ganz Besonderes", wird er auf eurovision.de zitiert.
Und er geht noch weiter: "Ich verspreche, so schön und so gut zu singen wie noch nie in meinem Leben. [...] Und [zu] zeigen, wofür ich stehe - für Liebe, Freiheit, Toleranz und Miteinander."
Nun gut, dass Naidoo für Freiheit und Toleranz steht, würde wohl nicht jeder in diesem Land unterschreiben. Vor allem die Nähe zu den sogenannten "Reichsbürgern", die die Bundesrepublik nicht anerkennen, lässt die Nominierung Naidoos in einem seltsamen Licht erscheinen.
Erst Anfang des Jahres hatte er gegenüber dem "Stern" erklärt: "Deutschland ist kein souveränes Land. Wir sind nicht frei."
Und dieses Land soll Naidoo nun vertreten? Kein Wunder also, dass sich auch auf Twitter die Kommentare überschlagen:
Gibt's sonst noch was dazu zu sagen?
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