Frank Farian mit "Milli Vanilli"
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Frank Farian alias Frank Reuther galt als einer der erfolgreichsten Musikproduzenten. Die von ihm produzierten Singles und Alben verkauften sich weltweit über 800 Millionen Mal.
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Im Laufe seiner Karriere wurde Farian mit einigen Auszeichnungen geehrt, so auch 1997 mit dem Echo für sein Lebenswerk. Er ist für zahlreiche Welt-Hits namhafter Popstars verantwortlich. So nahm seine Geschichte ihren Lauf.
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Zunächst versuchte er sich in der 70ern noch selbst als Schlagermusiker. Allerdings merkte Farian, dass er mit den Produktionen für andere Künstler erfolgreicher werden könnte.
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1974 gründete er mit einer Agentin die Gruppe Boney M. Vor allem in den ersten Jahren hatte die stimmlich schwache Gruppe Probleme – Mitglieder kamen und gingen. Erst 1976 fand sich eine feste Formation.
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Der Durchbruch gelang Boney M. noch im selben Jahr mit dem Dauerbrenner "Daddy Cool". Der Song hielt sich zwölf Wochen lang auf Platz eins der deutschen Charts.
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Im Gegensatz zu Liz Mitchell, Maizie Williams und Marcia Barrett sang Vortänzer Bobby Farrell nicht selbst. Auf der Bühne bewegte er lediglich die Lippen zu Farians Stimme.
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Boney M. verkauften bis heute über 150 Millionen Tonträger.
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Ebenfalls in den 70ern feierte Farian grosse Erfolge mit der britischen Disco- und R&B-Gruppe Eruption. Hits wie "I Can't Stand the Rain" (1978) und "One Way Ticket" (1979) schlugen ein wie eine Bombe.
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Nachdem Sängerin Precious Wilson die Gruppe 1979 verlassen hatte, begann sie eine Solokarriere. Farian begleitete sie weiter auf ihrem Weg.
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In den 80ern unterstützte und produzierte Farian die Gruppe The Touch. Sänger der eher unbekannten Band war Terence Trent D'Arby. Der Musiker nennt sich heute Sananda Maitreya.
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1986 produzierte Farian das fünfte Studioalbum von Rock-Ikone Meat Loaf. "Blind Before I Stop" erhielt damals gemischte Kritiken. Bemängelt wurde der dicke Synthesizer-Sound.
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Ende der 80er gelang Farian mit Milli Vanilli der nächste Coup. Das Discopop-Duo, bestehend aus Fab Morvan und Rob Pilatus, feierte mit "Girl You Know It's True" (1988) und "Baby Don’t Forget My Number" (1988) weltweite Nummer-eins-Hits.
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Der Erfolg wurde jedoch von einem riesigen Skandal überschattet. Weder Morvan noch Pilatus sangen in ihren Songs selbst. Bei einem Auftritt blieb das Playback-Band stehen und das Publikum bemerkte, dass die beiden Tänzer lediglich ihre Lippen zur Musik bewegten.
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Als Konsequenz mussten die Musiker unter anderem ihren Grammy zurückgeben – Farian gab daraufhin zu, dass die beiden gar nicht singen konnten. Die echten Stimmen von Milli Vanilli waren unter anderem Charles Shaw und John Davis.
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Aus Shaw, Davis und weiteren "Originalstimmen" formte Farian danach The Real Milli Vanilli. Sie konnten jedoch nicht an die Erfolge von Milli Vanilli anknüpfen.
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In den 90ern versuchte sich Farian auch am beliebten Eurodance-Genre. Er produzierte die Gruppe La Bouche, die mit dem Song "Be My Lover" (1995) einen riesigen Hit feierte.
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1995 gründete Farian die dreiköpfige Boygroup No Mercy. Die drei Jungs aus Miami kamen mit Songs wie "Where Do You Go" (1996) und "When I Die" (1996) sehr gut an.
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Auch Yvonne Catterfeld griff Anfang der 2000er auf die Hilfe von Frank Farian zurück. Er produzierte ihren Song "Komm zurück zu mir" (2001).
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2014 war er an "Goddess" von Rapperin Iggy Azalea beteiligt. Die Australierin nutzte ein Sample des Boney-M.-Songs "Brown Girl in the Ring".
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Der Song ist auf Azaleas Debütalbum "The New Classic" zu finden. Die Platte schaffte es bis auf Platz drei der US-Billboard-Charts.
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Der Film "Girl You Know It's True" hatte den Skandal um Milli Vanilli noch einmal ins Rampenlicht geholt. Nach Farians Ansicht entsprach die Darstellung aber zu "weniger als 80 Prozent" der Wahrheit. Nun ist der Produzent im Alter von 82 Jahren in Miami gestorben.