Pop-Superstar Taylor Swift hat den Grammy für das beste Album des Jahres gewonnen und damit Geschichte geschrieben.
Taylor Swift hat zum vierten Mal den Grammy für das Album des Jahres gewonnen und damit einen neuen Rekord aufgestellt. Die US-Sängerin wurde bei der Gala in Los Angeles am Sonntagabend für ihr Album "Midnights" ausgezeichnet.
Die 34-Jährige überholte damit die Musiklegenden
Sechs Nominierungen für Taylor Swift
Swift, die ihren Produzenten Jack Antonoff und ihre mitnominierte Kollegin Lana Del Rey mit auf die Bühne nahm, sagte in ihrer Dankesrede, die Auszeichnung sei ein wunderbarer Moment, aber vergleichbar mit anderen Momenten bei ihrer Arbeit - von der "Probe mit meinen Tänzern oder meiner Band bis hin zur Vorbereitung auf eine Reise nach Tokio um ein Konzert zu geben".
"Für mich ist die Arbeit die Auszeichnung", fügte Swift hinzu. "Ich liebe es so sehr. Es macht mich so glücklich. Es überwältigt mich unglaublich, dass es auch einige Menschen glücklich macht, die für diese Auszeichnung gestimmt haben."
Taylor Swift kündigt neues Album an
Bei der Gala hatten sich schon zuvor alle Augen auf Swift gerichtet: Sie war mit insgesamt sechs Nominierungen ins Rennen gegangen, ihr Album "Midnights" wurde auch als bestes Pop-Album ausgezeichnet.
Die Sängerin nutzte die Aufmerksamkeit und kündigte bei der Grammy-Verleihung ein neues Album an: Es heisst "The Tortured Poets Department" und erscheint am 19. April.
"The Tortured Poets Department" heisst auf Deutsch so viel wie "Die Abteilung für gefolterte Dichter". Das Cover, das Swift zeitgleich im Internet veröffentlichte, zeigt eine Schwarz-Weiss-Aufnahme einer Frau, die auf einem Bett liegt, sowie ein Blatt Papier mit einem lyrischen Text. Swift musste am Sonntagabend allerdings auf die Begleitung ihres neuen Freundes Travis Kelce verzichten. Der Footballspieler der Kansas City Chiefs bereitet sich mit seinem Team auf den Super Bowl vor.
Die grossen Kategorien bei dem wohl bekanntesten Musikpreis der Welt waren schon nach den Nominierungen fest in weiblicher Hand. In den drei Hauptkategorien war der einzig nominierte Mann Sänger Jon Batiste. Als männlicher Gewinner stach der berühmte Produzent Jack Antonoff heraus, der unter anderem mit Swift zusammenarbeitet.
Celine Dion überrascht bei den Grammys
Die Grammys wurden in diesem Jahr zum 66. Mal verliehen - Moderator und Comedian Trevor Noah dazu: "Der grösste Abend der Musik ist immer noch jünger als Amerikas nächster Präsident" - mit Blick auf die aussichtsreichsten Präsidentschaftsbewerber Joe Biden (81) und Donald Trump (77). Rund 13.000 Mitglieder der Recording Academy entscheiden über die Preisträger der Grammophone, die in 94 Kategorien vergeben werden - selbst in der Sparte Bestes Hörbuch.
Überraschend für Viele kam der Auftritt von Céline Dion (55). "Wenn ich sage, dass ich glücklich bin, hier zu sein, meine ich das wirklich von Herzen", zitierten US-Medien die Kanadierin. Demnach kam sie unter tosendem Applaus auf die Bühne, um "Midnights" von
Dion hatte vor einiger Zeit mitgeteilt, dass bei ihr eine seltene neurologische Erkrankung diagnostiziert worden sei, das sogenannte Stiff-Person-Syndrom. Sie leide an Muskelkrämpfen und habe dadurch manchmal Probleme beim Gehen und beim Singen. "Diejenigen, die das Glück haben, bei der Grammy-Verleihung dabei zu sein, sollten die enorme Liebe und Freude, die die Musik in unser Leben und zu den Menschen auf der ganzen Welt bringt, niemals als selbstverständlich ansehen", sagte Dion am Sonntagabend.
Killer Mike und Jay-Z sorgen für Aufreger
Für Aufsehen in anderer Sache sorgte derweil Killer Mike: Der Rapper aus Atlanta, der drei Grammophone gewann - unter anderem für sein Album "Michael" - wurde vor der eigentlichen Gala in Handschellen aus der Arena in LA geführt. Die Hintergründe des Vorfalls blieben dabei zunächst unklar. Das Magazin "Hollywood Reporter" schrieb unter Berufung auf einen Polizeisprecher, der Musiker sei "wegen einer körperlichen Auseinandersetzung" festgenommen worden und werde deshalb befragt.
Ein weiterer Aufreger ging auf das Konto von Rap-Künstler Jay-Z, der in einer Rede die Veranstalter deutlich kritisierte. Entscheidungen in der Vergangenheit, vor allem die wiederkehrende Ignoranz gegenüber schwarzen Künstlerinnen und Künstlern, seien falsch gewesen. Auch wies der 54-Jährige darauf hin, dass seine Frau Beyoncé zwar 32 Grammys ihr Eigen nenne, aber noch nie die Hauptkategorie Album des Jahres gewonnen habe. "Wir möchten, dass Sie es richtig machen – zumindest annähernd richtig."
Grosser Applaus für Miley Cyrus, Olivia Rodrigo und Co.
Viel Jubel erhielten Auftritte unter anderem von den Legenden Tracy Chapman, Joni Mitchell, Billy Joel und Stevie Wonder sowie von der irischen Band U2. Aber auch Cyrus mit "Flowers" und Olivia Rodrigos blutiger "Vampire"-Auftritt bekamen grossen Applaus. Eilishs besonders intime Darbietung von "What Was I Made For?" brachte die sonst öfter mal unruhige Menge in der Arena sogar zum Schweigen.
Zum vierten Mal führte Trevor Noah durch die dreieinhalbstündige Show wie gewohnt souverän und witzig. Seine vielleicht stärkste Szene hatte Noah, als Swift etwas zu spät in den Raum kam und der Moderator in Anspielung auf ihren Status als Über-Superstar kommentierte: "Sehen Sie, was gerade passiert? Während Taylor Swift durch den Raum geht, verbessert sich die lokale Wirtschaft an den Tischen um sie herum." (AFP/dpa/lag/ari)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.