Herbert Grönemeyer attestiert der Kanzlerin Kommunikationsmängel. Er vergleicht Merkel mit SPD-Urgestein Willy Brandt und dessen "mitreissender" Art. Doch nicht nur zur Politik hat der Sänger eine Meinung - er erzählt auch Schwänke aus seiner Jugendzeit in Bochum.

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Der Musiker Herbert Grönemeyer hat Bundeskanzlerin Angela Merkel vorgeworfen, Teile der Gesellschaft in politische Entscheidungen nicht einzubeziehen. "Das werfe ich Angela Merkel vor, sie kommuniziert einfach nicht. Willy Brandt konnte einen mitreissen, der konnte dem Volk signalisieren: Wir haben eine gemeinsame Idee, lasst uns etwas bewegen", sagte der 62-Jährige dem "Zeitmagazin", das er als Gast-Chefredakteur gestaltete. Es erscheint an diesem Donnerstag.

Er fühle zum ersten Mal eine Verantwortung für die Gesellschaft: "Wenn wir wollen, dass sich das Land gut weiterentwickelt, dürfen wir das nicht den Politikern alleine überlassen. Viele ärgern sich, weil sie das Gefühl haben, dass sie nicht mit einbezogen werden." Es sei wie in einer Familie: Wenn es Fragen und Ängste gebe, müssten die alle auf den Tisch.

Grönemeyer: "Wir sind ein zerbrechliches Land"

Auch anlässlich der "Unteilbar"-Demonstration am 13. Oktober in Berlin hatte sich der Sänger zur politischen Lage in Deutschland geäussert. "Wir sind ein sehr, sehr junges, zerbrechliches Land und wir haben uns unsere Freiheit über Jahre sorgsam gemeinsam erarbeitet. Sie ist nicht selbstverständlich oder in Stein gemeisselt", sagte er an der Siegessäule, wo er bei der Endkundgebung der Demo zwei Lieder spielte.

"Wir stehen auf dem Prüfstand und es gilt viel zu verteidigen. Niemand ist deutscher als andere, es gibt nicht das Deutschland, sondern es gibt Millionen Deutschlands. Und das ist die untrennbare Schönheit dieses Landes."

Doch Grönemeyer widmet sich im aktuellen "Zeitmagazin" nicht nur der Politik - er führt auch durch seine Heimatstadt Bochum und besucht das Stadion.

Grönemeyers Berufswunsch als Kind: Gebrauchtwagenhändler

Nach eigener Angabe wollte er immer entweder Fussballprofi oder Gebrauchtwarenhändler werden. "Kaum war ich 18 und hatte den Führerschein, bin ich samstags nach Essen gefahren, auf den riesigen Gebrauchtwagenmarkt, habe für 200 oder 300 Mark ein Auto gekauft, habe es drei Monate gefahren, habe es wieder verkauft und ein anderes gekauft", erzählt er über seine Liebe zu Autos. (dh/dpa)

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