Während Ikke Hüftgold auf den "Mallorca-Fernsehgarten" am Sonntag (30. Juli) verzichtet hat, waren dessen "Bumsbar"-Gesangskollegen DJ Robin und Schürze mit Soloauftritten dabei. Wir haben bei DJ Robin nachgefragt, wie er die Malle-Party in Mainz erlebt hat und wie er zu der Kritik seines Mentors Ikke Hüftgold an dem Format steht.

Ein Interview

Robin, Sie sind am Sonntag in der Mallorca-Ausgabe des "ZDF-Fernsehgartens" aufgetreten – zum zweiten Mal in Ihrer Karriere. Waren Sie genauso aufgeregt wie beim ersten Mal?

DJ Robin: Dadurch, dass so viele Kollegen von uns dabei waren, mit denen wir uns sehr gut verstehen, hielt sich die Aufregung tatsächlich in Grenzen. Das hatte ich so nicht erwartet. Ich denke, ich kann da auch für meinen Kollegen Schürze sprechen, der in der Sendung ja genauso wie ich einen Soloauftritt hatte. Im vergangenen Jahr waren wir beide vor unserem gemeinsamen "Layla"-Auftritt noch extrem nervös. Wir fühlten uns damals aber schon sehr wohl, insofern war das Gefühl diesmal von vornherein ein anderes.

Die Moderatorin Andrea Kiewel hat den einen oder anderen Hit höchstpersönlich angestimmt. Hatten Sie damit gerechnet, dass sich "Kiwi" für den Partyschlager so begeistern kann?

Ich habe "Kiwi" als eine sehr entspannte Person kennengelernt, die einfach eine riesige Freude am Leben hat. Ich glaube, dass der "Mallorca-Fernsehgarten" auch ihre Lieblingssendung ist, weil wir Künstler ein bisschen verrückt und speziell sind. Daran hat sie ganz offensichtlich Spass.

"Layla" gab es in der Sendung diesmal nicht zu hören. Ist der Hype um diesen Hit dennoch nach wie vor spürbar?

Ja, der "Layla"-Hype ist weiterhin ungebrochen. Das haben wir auch wieder beim "Fernsehgarten" erleben dürfen. Egal, wo wir auf dem Gelände standen: Überall hat das Publikum "Layla" angestimmt. Die Leute haben immer noch Lust darauf. Mit Blick auf "Bumsbar" verhält es sich übrigens ganz genauso. Auch diesen Song, der ja von Ikke Hüftgold, Schürze und mir ist, singt jeder mit.

Ihr Kollege und Mentor Ikke Hüftgold hatte im Vorfeld kritisiert, dass es für die Künstler beim "ZDF-Fernsehgarten" nichts zu essen und keinen Alkohol geben würde. Können Sie das bestätigen?

Es gab etwas zu essen, lecker belegte Brötchen und Brezeln. Allerdings gab es nichts Warmes zu essen, was ich aber nicht als so schlimm empfand. Alkohol gab es tatsächlich nicht – ausser, man ist zwischendurch zum Auto gelaufen und hat dort ein Bierchen getrunken. So haben wir das gemacht (lacht).

War der Durst zu gross?

Na ja, so ein Bier vor dem Auftritt nimmt einem schon ein bisschen die Nervosität. Wir sind nicht die einzigen Künstler, die das machen. Bei der Chartshow ("Die ultimative Chartshow" bei RTL; Anm. d. Red.) hat zum Beispiel Andrea Berg kurz vor ihrem Auftritt auch noch schnell einen Jägermeister verdrückt. Ich bin der Meinung, dass so ein Startergetränk schon dazugehört.

Ikke Hüftgold hat auf seine "Fernsehgarten"-Teilnahme verzichtet – unter anderem mit der Begründung, dass die Sendung "in der Realität überhaupt nicht dem wahren Mallorca entspricht". Können Sie seine Kritik nachvollziehen?

Aus seiner Sicht kann ich das verstehen, zumal es darum ging, dass wir den "Bumsbar"-Text für die Sendung hätten abändern müssen. Hätten wir "Layla" im vergangenen Jahr umtexten müssen, wären wir auch nicht aufgetreten. Auf der anderen Seite zeigt dieser "Fernsehgarten" meiner Meinung nach schon die Vielfalt, die Mallorca musikalisch zu bieten hat. Mir gefällt, dass auch unbekannteren Künstlern hier mal eine Bühne im Fernsehen gegeben wird.

Hatten Sie zwischenzeitlich Sorge, nach dem riesigen "Layla"-Erfolg als One-Hit-Wonder in die Musikgeschichte einzugehen?

Natürlich hatten wir Angst, was wohl passieren würde, wenn wir dieses Jahr nichts hätten nachlegen können. Viele hatten schon vorausgesagt, dass nach "Layla" sowieso nichts mehr von uns kommen würde. Aber zum Glück haben wir mit "Bumsbar" ja den zweiten Hit direkt hinterhergeschossen. Von daher ist es schön, dass wir jetzt mit erhobenem Mittelfinger durch die Strassen laufen und sagen können: Nein, wir sind kein One-Hit-Wonder.

Das wiederum hat zur Folge, dass Sie häufig gebucht werden und kaum noch Freizeit haben. Inwiefern hat sich Ihr Leben verändert?

Theoretisch sind wir in diesem Sommer an sechs Tagen pro Woche nur unterwegs. Das schlaucht auf der einen Seite, auf der anderen Seite macht es aber auch riesigen Spass – vor allem, wenn man sieht, wie viel Freude die Leute haben. Aber: Das Leben hat sich schon um 180 Grad gewandelt.

Wo erwischen wir Sie jetzt gerade, am Tag nach dem "Fernsehgarten"?

Ich bin gerade am Flughafen und fliege gleich zum nächsten Auftritt nach Bulgarien. Ich muss auch gleich durch den Sicherheitscheck (lacht). Normalerweise lege ich die Termine so, dass ich noch im Hotel oder im Auto bin. Insofern ist dieses "Flughafen-Interview" jetzt eine Premiere. Da ich nach der Ankunft in Bulgarien praktisch direkt auf die Bühne gehen muss, wäre es diesmal tatsächlich nicht anders möglich gewesen.

Und nach dem Auftritt geht es direkt wieder mit dem Flieger zurück nach Deutschland?

Nein, wir machen uns mit ein paar Kollegen in Bulgarien noch einen schönen Abend, auch Schürze wird mit dabei sein. Wir sind seit Mittwoch unterwegs und werden zum Abschluss dieser grandiosen Woche gemeinsam das eine oder andere Getränk zu uns nehmen.

Apropos Schürze: Konzentrieren Sie sich aktuell bewusst auf eure Solokarrieren, um nicht nur als Duo wahrgenommen zu werden?

Wir waren eigentlich auch letztes Jahr schon vorrangig solo unterwegs und absolvierten nur einen einzigen Termin zu zweit – plus die beiden gemeinsamen TV-Auftritte im "ZDF-Fernsehgarten" und in der "Chartshow". Wir sind kein Duo, sondern waren auch schon vor "Layla" zwei eigenständige Künstler. Daran hat sich nichts geändert.

Sind Sie nur Kollegen oder inzwischen auch echte Kumpels?

Wir sind wirklich gute Freunde geworden. Oft ist es ja so, dass ein grosser Hit Freundschaften zerstört. Bei uns ist das anders. Wir sind sogar noch enger zusammengewachsen und supporten uns gegenseitig. Keiner ist auf den anderen eifersüchtig. Wir mögen uns beide weiterhin und verbringen auch privat Zeit miteinander.

Ihre Single "Hotel", die Sie auch im "Fernsehgarten" präsentiert haben, geht folgendermassen: "Sag mal, wo ist mein Hotel? Wo ist denn mein Geld? Warum bin ich nackt? Und warum ist es hell?" Welche Message steckt dahinter?

Viele Mallorca-Urlauber kennen das Problem: Man hat ein paar kalte Getränke zu sich genommen und weiss nachts nicht mehr so genau, wo eigentlich das Hotel ist. Der eine oder andere hat vielleicht sogar seine Klamotten am Strand vergessen oder sich klauen lassen. Es wird sicherlich einige geben, die sich in diesem Song wiederfinden. In der Regel sind die Titel am erfolgreichsten, mit denen sich Menschen identifizieren können.

Man kennt Sie ursprünglich als Bierkönig-DJ. Sind Sie nach wie vor Teil dieser Party-Hochburg auf Mallorca?

Nein, ich bin nicht mehr im Bierkönig, sondern bereits im vergangenen Jahr ins Oberbayern gewechselt. Mittlerweile sind die Locations komplett voneinander getrennt. Da es sich um zwei Konkurrenzläden handelt, gibt es aktuell auch keinen Weg mehr zurück. Auf Mallorca ist es so, dass man für andere Läden dann gesperrt ist.

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