Traurig waren alle Fans, als der Eurovision Song Contest wegen der Coronakrise abgesagt wurde. ProSieben plant gemeinsam mit Stefan Raab einen Ersatz dafür. So soll es ablaufen.
Als Ersatz für den abgesagten Eurovision Song Contest (ESC) 2020 planen
Stefan Raab und der Eurovision Song Contest - das ist eine Geschichte von Krise und Rettung. Von Leidenschaft und Erfolg. Genau der Heldenmythos, den die Deutschen zwischen der Virengefahr und dem Budenkoller in den eigenen vier Wänden so bitter nötig haben.
ESC trotzt Krisen, aber nicht Corona
Seit den 90er Jahren hat die 53 Jahre alte Rampensau im Ruhestand den ESC immer wieder aufgerollt und Schützlinge an den Start gebracht, die sich deutlich besser platzierten als auf Deutschlands gewohnten Loser-Rängen. Mit Lena Meyer-Landrut gelang Raab 2010 dann das Wunder: Der Indie-Hit !Satellite! holte den Sieg nach Deutschland.
Im Jahr 2020 steckt nicht nur - wie gewöhnlich - Deutschland in einer ESC-Krise: Der für Mai geplante Wettbewerb in Rotterdam findet wegen Corona nicht statt. Das hat es seit 1956 nie gegeben. Und wie vielen Schatten auf Europa der Wettbewerb in der Zeit getrotzt hat! 1982 war da der Falkland-Krieg, 1986 die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl, 2016 wurden die Terroranschläge von Brüssel begangen - um nur drei Beispiele in unmittelbarer zeitlicher Nähe zum ESC-Finale zu nennen.
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Raab zu Coronakrise: "Musik verbindet in schwierigen Zeiten"
ProSieben stellte auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur klar, dass diese Aktion kein Aprilscherz sei. Der Sender zitierte Raab (53) mit den Worten: "Musik verbindet besonders in schwierigen Zeiten viele Menschen miteinander. Dies ist die Geburtsstunde eines neuen, freien europäischen Songwettbewerbs."
ProSieben-Chef Daniel Rosemann sprach von einer "grossartigen Möglichkeit, Europa in diesen Zeiten mit einem neuen Musikwettbewerb zu leben und zu feiern". Details wollen die Organisatoren in Kürze präsentieren. Der Hashtag zur Show lautet "#FreeESC".
Die Reaktionen im Netz unter diesem Hashtag sind gemischt, es überwiegen Beifall und Sympathie für so viel Mut und Chuzpe. "Ich persönlich gebe Raab einen Vertrauensvorschuss. Wenn er involviert war, ging es dem ESC für Deutschland immer ziemlich gut", schreibt ein User. "Befürchtung: Wir kriegen die üblichen ProSieben Stars zu sehen, welche dann ihre Nation vertreten. Lasse mich aber gerne überraschen", erwidert ein anderer. Man darf gespannt sein.
Am 18. März hatte die Europäische Rundfunkunion bekanntgegeben, dass der ESC wegen des Coronavirus erstmals in seiner mehr als 60-jährigen Geschichte ausfällt. Der Wettbewerb war in Rotterdam geplant. (dpa/sap)
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