Nur wenigen ist er heute noch ein Begriff: Rick Astley. Der britische Sänger feiert am 6. Februar seinen 50. Geburtstag und Ende der Achtziger Welterfolge. Seine Debüt-Single "Never Gonna Give You Up" dürfte jüngeren Generation heute wieder im Ohr klingeln - und Aggressionen auslösen.
Eine harmlose Achtzigerjahre-Hymne soll Frust, Wutanfälle und Misstrauen bei der Generation der "Digital Natives" auslösen? Klingt komisch, ist aber so.
Der Song "Never Gonna Give You Up" ist Teil eines verbreiteten Internet-Spasses: Als "Rickrolling" bezeichnet man einen Streich, bei dem man jemanden auf ein Video heiss macht, um ihn dann mit dem Musikvideo zum 1980er-Hit zu überraschen - oder vielmehr zu ärgern. Zum x-ten Mal auf eine vielversprechende Überschrift zu klicken, um schliesslich bei
Zwar ist Rick Astley dafür nicht persönlich verantwortlich, allerdings amüsiert ihn diese Absurdität, wie er schon häufig in Interviews sagte.
Wo hat es seinen Anfang?
Den ersten "Rickroll" gab es – wo sonst – auf der Internetseite 4chan. Die Website ist berüchtigt für ihre radikalen Aktionen und berühmt für die Neuschöpfung zahlreicher Internet-Phänomene.
Als im März 2007 der Trailer zu dem heiss erwarteten Videospiel "Grand Theft Auto IV" veröffentlicht wurde, lud ein 4chan-Nutzer zeitgleich ein Youtube-Video hoch, bei dem es sich scheinbar um den Trailer handelte.
Statt Szenen aus Rockstars neuem Blockbuster-Game bekam man den Rick-Astley-Hit zu sehen - und der Streich war geboren.
"Rickroll" gibt's nicht nur im Netz
Wie das mit Internet-Phänomenen so ist, fand auch das "Rickroll" durch die zunehmende Verbreitung seinen Weg ins reale Leben.
Der Streich wird auf Feiern und gern auch von DJs gemacht. Diese bauen erst Erwartungen beim Publikum auf, nur um dann – statt eines dicken Bassgewitters – den Astley-Hit abzuspielen.
Unvergessen sind auch die MTV Europe Music Awards 2008. Die 4chan-Gemeinde sah es als ihre Pflicht an, bei der Wahl zum "Best Act Ever" für ihren Helden Rick Astley abzustimmen.
So kam es dann, dass der Star der 1980er die Wahl gegen seine aktuelleren Konkurrenten Christina Aguilera, Green Day, U2, Tokio Hotel und Britney Spears tatsächlich gewann.
Selbst Youtube macht mit
Einen noch grösseren "Rickroll" gab es nur von der Video-Plattform YouTube selbst. Am 1. April 2008 landete man, egal welches Video man auf der Startseite anklickt, beim berüchtigten "Never Gonna Give You Up". Mehr Leute reinlegen geht kaum.
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