"Ich habe definitiv nicht vor, in nächster Zeit aufzuhören", stellt Billy Idol im Interview klar. Die Punk-Legende meldet sich nach elf Jahren mit einem neuen Studioalbum zurück und startet in wenigen Tagen seine neue Tour.
Billy Idol (69) feiert sein grosses Comeback. Nach elf Jahren bringt die britische Rock- und Punklegende am 25. April endlich wieder ein Studioalbum heraus. "Dream Into It" heisst das neue Werk, auf dem sich die Fans auf neun Songs freuen dürfen. Seit "Kings & Queens of the Underground" (2014) hatte
Die Reihenfolge der Songs auf seinem neuen Album hat für Billy Idol eine ganz besondere Bedeutung. "Normalerweise stellt man beim Album die stärksten Songs an den Anfang - oft ist der zweite Track sogar schon die erste Single", erzählt der Musiker. Doch diesmal ist alles anders: Die Tracks auf "Dream Into It" spiegeln ganz bewusst den Verlauf seines Lebens wider - von den frühen Jahren bis in die Gegenwart. Inspiriert wurde er dazu auch durch die kommende Dokumentation "Billy Idol Should Be Dead", die ihn noch einmal intensiv mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert hat.
Billy Idol singt mit Avril Lavigne
Auf dem Album ist Billy Idol nicht nur allein, sondern auch mit drei weitere Punk-Ikonen zu hören:
Auf dem Track "Wildside" begleitet ihn wiederum Joan Jett. "Wir haben beide eine wilde Seite, die nur schwer zu bändigen ist", erklärt Idol. Die Sängerin habe er 1978 in Los Angeles kennengelernt. Zusammen hätten sie bereits Shows gespielt, und auch der Schlagzeuger Thommy Price verbinde die beiden. "Wir sind uns also schon seit langem sehr sympathisch", resümiert Idol. Mit The-Kills-Sängerin Alison Mosshart nahm er für "Dream Into It" zudem sein Lied "John Wayne" neu auf. Über sie schwärmt der Musiker: "Sie hat eine der beeindruckendsten Stimmen im Rock'n'Roll - sie könnte den Song problemlos allein singen, sie braucht mich dafür gar nicht." Er fügt hinzu: "Eigentlich weiss ich gar nicht, warum ich dabei bin. Sie ist einfach grossartig."
So haben sich Tourneen für ihn verändert
Mit den neuen Songs im Gepäck geht Idol in wenigen Tagen auf Tour. Hierzulande gibt die Musiklegende im Sommer vier Konzerte. Deutsche Fans hätten ihn "vom ersten Tag an unterstützt", sagt Idol über seine Verbindung zu Deutschland. Selbst zu seinen Generation-X-Zeiten habe er viel Support von ihnen erfahren. Nun können sie ihn in Northeim, Bonn und Wiesbaden live erleben. Am 27. Juni macht der Sänger zudem für eine Show auf dem Königsplatz in München Halt. Das Konzert könne er "kaum erwarten", zeigt sich Idol begeistert.
Rund fünf Monate wird der 69-Jährige im Rahmen der "It's A Nice Day To... Tour Again!"-Tournee unterwegs sein. Im Gegensatz zu früher geht er Konzertreisen heute jedoch anders an. "Früher, als man noch jung war, konnte man den ganzen Tag Vollgas geben. Und selbst wenn man an seine Grenzen gestossen ist, hat man einfach weitergemacht - nichts konnte einen aufhalten", erinnert sich Idol. "Heute hingegen: Wenn man gegen eine Wand läuft, ist Schluss." Trotzdem könne er weiterhin alles geben, indem er seine Energie gezielt einteilt und fokussiert.
"Für mich war das mein Traum"
Im Jahr 2025 könnte der Rockmusiker ausserdem in die Rock & Roll Hall of Fame aufgenommen werden. Schon allein der Gedanke, Teil einer Institution zu werden, zu der Legenden wie Eddie Cochran, Buddy Holly, Bo Diddley, Chuck Berry oder Little Richard gehören, sei für ihn "verrückt". Noch steht allerdings nicht fest, wer tatsächlich einen Platz in der Hall of Fame erhält. "Aber falls wir es schaffen, wird auch Steve Stevens gemeinsam mit mir aufgenommen", betont Idol über seinen langjährigen Gitarristen.
Damit scheint Idol in seiner Karriere so gut wie alles erreicht zu haben. Gibt es trotzdem noch weitere Ziele? Für ihn sei es "ein unglaubliches Geschenk, die Chance zu bekommen, das zu tun, was man liebt. Die meisten Menschen verbringen schliesslich einen Grossteil ihres Tages mit Arbeit, die sie vor allem des Geldes wegen machen. Vielleicht mögen sie ihren Job, aber oft war es nicht ihre erste Wahl. Für mich war das hier immer mein Traum." Und der ist für Idol noch lange nicht vorbei: "Ich habe definitiv nicht vor, in nächster Zeit aufzuhören", stellt er klar. (paf/spot) © spot on news