• Bernhard Brink feiert sein 50. Bühnenjubiläum. Zu diesem Anlass erscheint im September sein neues Album "50".
  • Kürzlich sorgte der "Schlagertitan" mit einem Ausraster bei einem Konzert für Schlagzeilen.
  • Wir haben den 70-Jährigen im Rahmen des "Schlagerinsel"-Festivals zu den Umständen seines Wutausbruchs befragt.
Ein Interview

Herr Brink, ich freue mich, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview nehmen. Oder soll ich Sie lieber mit dem Namen Titiana Diamond ansprechen?

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Bernhard Brink: Es bleibt alles beim Alten. Mein Auftritt als Drag-Queen in der RTL-Show "Viva la Diva" war eine einmalige Sache. Die Anfrage kam kurzfristig, weil ein Kollege ausgefallen war. Da sie mich aber ohnehin auf dem Zettel hatten, ging alles ganz schnell. Mir hat es tierisch viel Spass gemacht, eine tolle Herausforderung – zumal mir das Thema Toleranz sehr wichtig ist.

Welches Format war anstrengender: "Viva la Diva" oder "Let's Dance"?

Alles in allem "Let's Dance", wobei es für mich mit meinen Fussballer- und Tennishaxn schon schwierig war, in die High Heels zu kommen. Wir haben uns letztlich auf Stiefel einigen können. Doch auch das war kein Spaziergang. Wir Teilnehmer mussten nicht nur in eine neue Rolle schlüpfen, sondern dabei möglichst synchron die Songs zum Besten geben. Ich bin Perfektionist, da habe ich schon gelitten. Bei der kurzen Vorbereitungszeit blieb mir nur die Rolle als Rampensau, das Publikum hat gelacht. Also alles gut!

Bernhard Brink über seine Wutrede: "Ich habe einfach meine Meinung gesagt"

Für Ihre Wutrede, wie einige Medien Ihren Auftritt bei der "Schlagernacht des Jahres" in Berlin bezeichneten, ernteten Sie sowohl Lacher als auch Kritik. Was war da los?

Ich habe einfach meine Meinung gesagt – und damit ist auch alles gesagt. Dass der Ausschnitt viral gegangen ist, damit habe ich grundsätzlich keine Probleme. Über Putin gibt es keine zwei Meinungen, beim Thema Lauterbach hätte ich vielleicht nicht ganz so flapsig sein müssen.

Der RBB hat diese Szenen nicht gezeigt, die jedoch über soziale Netzwerke verbreitet wurden. Das wiederum griffen andere TV-Sendungen auf, unter anderem Sebastian Pufpaff bei "TV total" …

Der RBB zeigt in seinen Aufzeichnungen grundsätzlich keine sogenannten Zwischenmoderationen. Stattdessen wurde ein sehr schönes Interview mit den Moderatoren und mir im Rahmen meines Auftrittes ausgestrahlt. Pufpaff habe ich nicht mitbekommen. Was hat er gemacht?

Der Ausschnitt wurde gezeigt, allerdings nicht Ihre Aussagen zu Putin.

Dann wird es wohl höchste Zeit, dass ich als Gast alles klarstellen kann (lacht).

Schlagerstar fühlt sich auch mit 70 Jahren noch "sehr fit"

Sie standen am ersten Juli-Wochenende bei dem "Schlagerinsel"-Festival in Hildesheim auf der Bühne, im Spätsommer werden Sie auch in Oberhausen (28.08.) und Wien (04.09.) dabei sein. Wie hat es sich für Sie angefühlt, endlich wieder Open Air vor vielen Menschen auftreten zu können?

Es ist grundsätzlich ein sehr schönes Gefühl. Noch hat der eine oder andere Angst, Massenveranstaltungen zu besuchen. Aber ich habe den Eindruck, dass sich das langsam legt. Wir als Künstler haben das Problem, dass die neuen Termine oft mit den alten Terminen, die nachzuholen sind, kollidieren. Daher kommt es an manchen Tagen zu Doppelauftritten. Das kann mitunter etwas stressig sein.

Zumal Sie schliesslich keine 20 mehr sind, sondern im Mai Ihren 70. Geburtstag feierten …

Das kommt erschwerend hinzu, wobei ich mich ausdrücklich nicht beklagen möchte. Ich fühle mich sehr fit und mache es nicht an einer Zahl fest, ob ich weitermache oder nicht. Allerdings muss ich aufpassen, weil zwei oder sogar drei Auftritte an einem Tag auf Dauer zu viel sind.

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Zum 50. Bühnenjubiläum erscheint neues Album

2022 ist das Jahr Ihres 50. Bühnenjubiläums. Gibt es zu diesem Anlass neue Musik von Ihnen?

Ja, am 23. September erscheint mein Album "50" mit den Klassikern aus 50 Jahren Bernhard Brink, die in ein neues Gewand gesteckt werden. Daran arbeiten wir gerade. Die erste Vorab-Single "Du und ich" gibt es bereits. Mir gefällt der Song richtig gut, ein mitreissender Radio-Titel. Ich bin davon überzeugt, dass wir damit einen Treffer landen können. Beim "Schlagerinsel"-Publikum in Hildesheim kam er schon mal gut an.

Versuchen Sie, mit nun 70 Jahren musikalisch gesehen noch mit der Zeit zu gehen oder befinden Sie sich in einem Alter, in dem Sie das machen, was Ihnen gefällt?

Ich glaube nicht, dass man mit dieser Einstellung heute eine Chance hätte. Ich habe immer versucht, mich weiterzuentwickeln und talentierte Leute einzubinden, die produzieren können und gute Ideen für Kompositionen haben. Mit jetzt 70 Jahren kann ich mich nicht hinstellen und über eine junge Frau singen, die mich am Strand anhimmelt – auch wenn ich mich erst wie 69 fühle (lacht). Das ist doch lächerlich. Insofern musst du dich als Künstler mit der Zeit anders ausrichten. Meine Kollegen Roland Kaiser und Howard Carpendale haben das nicht anders gemacht.

Bernhard Brink: Jürgen Drews ist "ein Pfundskerl, den ich von ganzem Herzen liebe"

Allzu viele Schlager-Legenden um Sie herum gibt es leider nicht mehr. Fehlen Ihnen die Stars von damals?

Natürlich fehlen mir diese langjährigen Wegbegleiter. Nun bin ich von den Alten aus der grossen "Hitparaden"-Zeit ja noch mit der Jüngste …

Stimmt. Zum Beispiel ist Jürgen Drews sieben Jahre älter. Ihn sieht man gesundheitsbedingt inzwischen seltener …

Jürgen Drews geht es leider nicht so gut, was ich sehr bedauere. Er ist ein Pfundskerl, den ich von ganzem Herzen liebe. Als er mir vor über 40 Jahren das erste Mal gegenüberstand, dachte ich: Was für ein gutaussehender Typ. Der könnte mir Konkurrenz machen! Spass beiseite: Ich wünsche mir, dass wir ihn noch häufig erleben dürfen und vor allem, dass es ihm bald besser geht. Aber der Zahn der Zeit geht an keinem von uns vorbei.

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Über die Veranstaltung:
Das grosse "Schlagerinsel"-Sommerfestival bringt die Stars nach Deutschland und Österreich: Neben Bernhard Brink gehören Giovanni Zarrella, Beatrice Egli, Thomas Anders, Kerstin Ott, Michelle, DJ Ötzi, Anna-Maria Zimmermann und weitere angesagte Künstlerinnen und Künstler zum Line-up.
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