- Mit "I bin a bayrisches Cowgirl" avancierte sie in den 80ern zu einem Star der "ZDF-Hitparaden"-Zeit. Heute feiert Nicki ihren 55. Geburtstag.
- Ihren Ehrentag verbringt die Schlagersängerin im Kreis ihrer Familie, wie sie im Interview mit unserer Redaktion verraten hat.
- Zudem sprach Nicki über ihre Instagram-Aktivitäten, ihre Kochkünste und die Musikshows im TV von heute.
Nicki, Sie feiern am 2. November Ihren 55. Geburtstag – eine Schnapszahl. Wem werden Sie an diesem Tag einen ausgeben?
Nicki: Nicht vielen, weil ich mich nämlich verzupfe (bairisch für "verschwinden"; Anm. d. Red.). Ich habe mir ein kleines Häuschen gemietet, in dem ich mit meiner Familie drei Tage verbringen werde. Eigentlich feiere ich unheimlich gerne Geburtstag, auch mit mehreren Leuten, doch im vergangenen Jahr war das schwierig. Genau am 2. November 2020 begann der Lockdown …
Dieses Jahr hätten Sie zumindest etwas grösser feiern können. Warum haben Sie sich dagegen entschieden?
Ich wollte es einfach etwas ruhiger angehen lassen. Wir feiern zu acht – mit meinen Kindern samt Anhängsel, meiner Schwester und meinem Schwager sowie ein paar Freunden.
Wie ist es Ihnen beruflich in der Corona-Zeit ergangen?
Es war schwierig und es ist immer noch schwierig. Gefühlt bin ich seit zwei Jahren gemeinsam mit den "Stimmen der Berge" unterwegs, doch wir hatten noch keinen einzigen Job zusammen. Auch der November-Termin musste nun verschoben werden. Ich hoffe, dass wir Künstler 2022 wieder Vollgas geben dürfen.
Immerhin konnten Ihre Fans Sie zuletzt unter anderem im "ZDF-Fernsehgarten" an der Seite Patrick Lindners sehen. Sie haben bereits drei Duette aufgenommen. Warum passen Sie so gut zusammen?
Zum einen stammen wir beide aus Bayern, zum anderen ergänzen wir uns musikalisch hervorragend. Wenn die Chemie stimmt, dann springt der Funke auch auf das Publikum über. Das Musikvideo zu "Baby Voulez Vous" zum Beispiel entstand völlig spontan in nur einem Raum. Es ist etwas Tolles dabei entstanden.
Warum wird den Schlagersängern und Schlagersängerinnen der alten "ZDF-Hitparaden"-Zeit häufig unterstellt, dass sie von der Bildfläche verschwunden wären? Auch die Frage "Was macht eigentlich Nicki?" liest man nicht selten …
Das verstehe ich auch nicht, denn eigentlich sind die meisten von uns nach wie vor da und stehen auf der Bühne. Nur weil man nicht ständig in einer der drei TV-Sendungen auftritt, die es noch gibt, heisst das ja nicht, dass man weg vom Fenster wäre. Irgendwann sehen sich die Zuschauer nämlich auch satt an den immer selben Künstlern. Ich für meinen Teil bin jedenfalls weiterhin sehr aktiv – übrigens auch auf Facebook und Instagram.
Welche Informationen teilen Sie mit Ihren Fans über die sozialen Netzwerke?
Querbeet – vom Kochen bis hin zu meinen beruflichen Aktivitäten. Kürzlich wurde sogar mein Rezept für die Rinderrouladen medial aufgegriffen. Das hat mich etwas überrascht, denn ich koche in der Regel frei Schnauze (lacht).
2023 werden Sie vermutlich nicht ganz so viel Zeit zum Kochen haben, oder? Schliesslich steht dann ein besonderes Jubiläum an …
Genau, zumindest in unseren Köpfen befinden wir uns bereits in den Planungen für mein 40-jähriges Bühnenjubiläum. Da muss man wirklich weit im Voraus planen. Ich hätte grosse Lust, zu diesem Anlass ein neues Album aufzunehmen und auf Tournee zu gehen. Mein Ziel ist es, im Rahmen dieser Tour jedes Bundesland in Deutschland sowie Österreich und die Schweiz zu besuchen.
Manche Schlagerstars haben irgendwann genug von ihren eigenen Hits. Bei Ihnen scheint das anders zu sein, sonst würde Ihr Instagram-Account wohl kaum "nicki.cowgirl" heissen – in Anlehnung an Ihren Song "I bin a bayrisches Cowgirl".
Es gibt sogar einen Nicki-Fanclub namens "Die Cowgirlgang". Ich würde diese Hits von damals niemals verstecken. Ob "Cowgirl", "Wenn i mit dir tanz" oder "Servus, mach's guat": Das sind doch genau die Lieder, die mich bekannt gemacht haben. 2019 besuchte ich mit meinem Mann ein Konzert der US-Band Toto. Wenn die auf "Rosanna" oder "Africa" verzichten würden, wäre das unvorstellbar. Auf meiner nächsten Tour möchte ich ganz speziell an meine Anfangszeiten und die 80er erinnern. Man sollte nie vergessen: Die Fans werden mit dir älter. Es gehört dazu, in Erinnerungen zu schwelgen …
Schauen Sie sich die heutigen Musiksendungen im Fernsehen an oder schwelgen Sie lieber in Erinnerungen an die Zeit der "ZDF-Hitparade"?
Ich sage es mal so: Man muss nicht verstehen, was und wie das heutzutage so abläuft.
Das lassen wir mal so stehen.
Gute Idee (lacht). Wobei ich dazu sagen möchte, dass man ruhig mal in Erinnerungen schwelgen darf, aber durchaus auch mit der Zeit gehen sollte. Alles andere wäre gleichbedeutend mit Stillstand.
An wen denken Sie?
Na ja, Vokuhila gehört dann doch eher in die 80er – aber jedem das Seine. Ich kann nur für mich sprechen und bin jemand, der sich schon weiterentwickeln möchte. Es bleibt mir schliesslich auch nichts anderes übrig, da ich zwei junge Töchter habe: Die eine ist 18, die andere 21. Die beiden sprechen eine ganz andere Sprache. Da muss man irgendwie mithalten.
Wie gefallen Ihren Töchtern die alten Nicki-Hits?
In erster Linie bin ich Mama. Und was die Mama beruflich macht, ist eigentlich egal. Aber natürlich kennen sie meine Musik und wissen, dass ich bekannt bin. Das war für sie in der Schule nicht immer einfach, auch sie mussten sich gegenüber Neidern behaupten. Das Wichtigste ist, dass sie hinter mir stehen – und daran hat sich bis heute nichts geändert.
Die Musik hat sich über die Jahre hingegen deutlich verändert. Passen Sie sich diesem Trend an?
Wenn man sich die heutigen Songs im Radio anhört, würde man meinen: Es gibt nur noch einen Rhythmus auf dieser Welt. Auf diesen Zug werde ich nicht aufspringen, sondern mich nach wie vor vielseitig präsentieren. Ich möchte weiterhin zeigen, dass ich nicht nur einen Rhythmus singen kann: von Rock'n'Roll über Country bis hin zu schönen Balladen. Man kann modern produzieren und sich dennoch treu bleiben.
In diesem Sinne: "Servus, mach's guat und valier net den Muat", liebe Nicki …
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.