Bei der ersten Fahrt in den Westen wurde "geheult" und vom Begrüssungsgeld gab's ein Spielzeug-Klo: Im Interview erinnert sich Stefanie Hertel an die Wendezeit und das eingeschränkte Leben in der DDR.
Deutschland feiert 30 Jahre Wiedervereinigung und viele Menschen erinnern sich wieder an persönliche Geschichten von damals. So auch Schlagerstar
Nach der Wende wurde sie dann zu einem der ersten gesamtdeutschen Kinderstars. Im Interview mit "teleschau" erzählt sie von der Zeit vor und nach der Grenzöffnung.
"Ich war 1989 zwar erst zehn Jahre alt, aber ich habe eine Menge mitgekriegt und kann mich gut erinnern - auch an das Eingesperrtsein." Da ihre Tante im Sperrgebiet gewohnt habe, sei für jeden Besuch ein Passierschein nötig gewesen, erzählt die Tochter des Musikers Eberhard Hertel, und ergänzt: "Ich weiss auch noch, dass, wenn wir daheim über gewisse Dinge redeten, zum Beispiel über die Kirche, meine Eltern oft sagten: 'Sag das bloss nie in der Schule!'" Sie habe eine "tolle Kindheit" gehabt in der DDR, "aber ich spürte, dass wir ein seltsam eingeschränktes Leben führten".
"Das sind keine zwei Welten mehr"
Auch an die erste Reise in den Westen kann Hertel sich noch gut erinnern: "Alle heulten, als wir die ehemalige Grenze passierten." Und was wurde drüben als erstes gekauft?
Auch das weiss die 41-jährige Schlager-Sängerin noch: Vom Begrüssungsgeld gab es "ein - festhalten! - Klo für die Barbie Puppe, die ich zuvor schon von der West-Verwandtschaft geschickt bekommen hatte".
Vor allem aber habe sie eine westdeutsche Apotheke mit automatischer Tür sehr beeindruckt: "Ich ging, glaube ich, 20-mal durch."
Im Interview schildert Hertel auch ihre Sicht auf das heutige Deutschland. Eine generell anhaltende Spaltung zwischen Ost und West will sie dabei nicht feststellen.
"So empfinde ich das schon lange nicht mehr - das sind keine zwei Welten mehr. Es ist vieles zusammengewachsen, es ist ein Land - trotz all der Unterschiede, die es natürlich noch gibt." © 1&1 Mail & Media/teleschau
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