Zwei Monate nach ihrem Tod: In einer BBC-Serie war Sinéad O'Connors bisher unveröffentlichtes neues Lied "The Magdalene Song" zu hören. In "The Woman in the Wall" geht es um den Missbrauch in irischen Magdalenenheimen.
Sinéad O'Connor (1966-2023) bleibt auch nach ihrem Tod eine starke Stimme, die auf Missstände in der katholischen Kirche ihrer irischen Heimat aufmerksam macht. In der letzten Folge der Serie "The Woman in the Wall" war am Sonntag erstmals ihr Lied "The Magdalene Song" zu hören.
In "The Woman in the Wall" geht es um die berüchtigten Magdalenenheime. In diesen kirchlich geförderten Einrichtungen wurden unter anderem "gefallene Frauen" eingewiesen, etwa unverheiratete Schwangere. Dort mussten sie in der Regel Zwangsarbeit leisten, körperliche Züchtigungen waren an der Tagesordnung.
In Irland kam es 1993 zu einem Skandal, als auf einem Grundstück einer dieser Institutionen ein Massengrab entdeckt wurde. Dort waren 155 verstorbene Insassinnen vergraben. 1996 schlossen die Magdalenenheime in Irland.
Sinéad O'Connor hatte selbst Erfahrung mit Missbrauch durch Kirche
Der Kampf gegen Missbrauch und Unterdrückung durch die Kirche war eines der Lebensthemen von Sinéad O'Connor. Als Jugendliche war sie schliesslich selbst in einem Magdaleneninternat untergebracht. Sie wurde dorthin geschickt, nachdem sie von der Schule geflogen und wegen Ladendiebstahls aufgefallen war.
Nach eigenen Angaben wurde Sinéad O'Connor als Kind von Geistlichen missbraucht. 1992 sorgte sie in der Comedyshow "Saturday Night Live" für einen Skandal, als sie aus Protest gegen Missbrauch in der katholischen Kirche ein Bild von Papst Johannes Paul II. (1920-2005) zerriss.
Sinéad O'Connor hatte neues Album fast fertig
Neben dem "Magdalene Song" hatte Sinéad O'Connor vor ihrem Tod noch weitere bisher unveröffentlichte Lieder aufgenommen. Gemeinsam mit Produzent David Holmes (54) arbeitete sie an einem neuen Album. Laut "Rolling Stone" hatte nur noch ein Song zur Fertigstellung gefehlt. Ob das Album veröffentlicht wird, ist noch nicht bekannt. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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