Über 40 Jahre, nachdem sein Song "Dicke" erschienen ist, hat ihn der Musiker Marius Müller-Westernhagen nun verteidigt.

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Deutschrocker Marius Müller-Westernhagen (70) nimmt seinen umstrittenen Song "Dicke" als Satire in Schutz. Das Lied sei natürlich nie als etwas anderes gemeint gewesen, betonte der Musiker am Freitagabend in der Radio-Bremen-Talkshow "3 nach 9".

"Es ging im Grunde darum, auszusprechen, was für Gemeinheiten Leute hinter vorgehaltener Hand sagen. Ich habe das immer Eulenspiegeleffekt genannt: Ich versuchte, das aufzuschreiben und das den Leuten ins Gesicht zu halten."

Westernhagen betonte aber: "Man hat es mit Ironie und Satire in Deutschland grundsätzlich schwer, weil Leute grundsätzlich immer alles eins zu eins nehmen."

Westernhagen: Song war auch Befreiung für viele Dicke

Weiter sagte Westernhagen: "Es gab sehr, sehr viele Dicke, die diesen Song auch als Befreiung gesehen haben. Wir haben es in Konzerten immer gehabt, dass Leute, die sehr beleibt waren, auf die Bühne kamen und das wie eine Hymne gesungen und dazu getanzt haben."

Westernhagen hat nach mehr als 40 Jahren sein Album "Mit Pfefferminzbin ich dein Prinz", auf dem auch "Dicke" ist, neu aufgenommen. Das Album "Das Pfefferminz-Experiment - Woodstock Recordings Vol. 1" soll am 8. November veröffentlicht werden.

Im Lied "Dicke" von 1978 heisst es zum Beispiel: "Ich bin froh, dass ich kein Dicker bin/Denn dick sein ist 'ne Quälerei" oder "Dicke ham 'n Doppelkinn/Dicke schwitzen wie die Schweine/Stopfen, fressen in sich rin." (jwo/dpa)  © dpa

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