Heute startet dieser Wochenrückblick mit einem wütenden Plädoyer gegen die linksgrünversiffte Cancel Culture Phrenesie, die sich dieser Tage so geschmeidig über aufrechte Kämpfer für die Freiheit der Meinung ergiesst wie sonst nur Puderzucker über Krapfen. Wie im Rausch aufgeputscht von ÖRR-alimentierten Woke-Wahnsinnigen und so genannten Journalisten aus den zahlreichen vom Mainstream in Geiselhaft genommenen und vom Bundeslügenpresseamt propaganda-gesteuerten Leitmedien ziehen sie mit ihren Mistgabeln der antilibertären Empörungsverwirrtheit durch die Strassen der Kommentarspalten.
Diskursteilnehmer, die nicht kritiklos und militärisch akkurat der Baerbock-Agenda folgen, werden vom arbeitsscheuen Echauffierungs-Tribunal umgehend als "Nazis" abgeurteilt. Ohne jedwede kognitive Brillanz und mitunter sogar von einer Art Linksbubble-Mob werden unbescholtene Vordenker in die rechte Ecke gestellt. So geschehen diese Woche bei
Der Intellekt-Aristokrat, den viele für den
Fliessbandarbeit in der Denkfabrik
Nun sind es aber eben keine als links geltenden Comedians, ÖRR-Marionetten oder SPD- oder Grüne-Politiker, die sich dieses problematischen Vokabulars bedienen, sondern die Protagonisten einer neuen Denkfabrik für abgehalfterte Ex-Ministerinnen, intellektuell aussortierte Pseudojournalisten oder inhaltlich in den 50er Jahren hängen gebliebene Spassmacher für Erdkunde-Lehrer, denen
Nur weil Dieter Nuhr dort in seinem geistigen Schutzraum unter Gleichgesinnten ein paar antisemitische Narrative bedient, ist direkt wieder Antisemitismus-Alarm bei der Gutmenschenfraktion von altmerkelistischen Kaderlinken. Da wird sich von den zumeist durch barbarische Zwangsgebühren finanzierte sogar über eine renommierte Top-Freiheitsjournalistin wie Anna Schneider echauffiert, nur weil sie jeden Tag acht Kolumnen raushaut, in denen dann immer dasselbe steht, nur halt mit immer anderen, selbst orchestrierten Beispielen illustriert und also jedenfalls gut genug für 1.400 Kommentare von weitestgehend flächendeckend stramm rechtsradikalen und antisemitischen Qualitätslesern.
Inzwischen – das muss man sich mal vorstellen – muss sich jemand wie Frau Schneider schon dafür kritisieren lassen, dass sie alle Linken doof findet (ausser Sahra Wagenknecht), die SPD, die Grünen sowieso und neuerdings irgendwie auch die CDU. Und eigentlich auch noch die FDP. Jedenfalls zumindest die FDP von Gerhart Baum, die von Christian Lindner eventuell nicht ganz so sehr, aber schon durchaus mehr als noch vor der Bundestagswahl. Was dann noch an Parteien im Bundestag übrigbleibt, die dort dann vermutlich für gut und geeignet eingestuft werden, kann sich dann ja jeder mühelos selbst ausrechnen. Ausserdem findet sie es doof, dass Linke Dieter Nuhr doof finden, weil Dieter Nuhr wirkt ja im Prinzip sehr schlau. Also, ausser, wenn er sich öffentlich äussert. Aber privat soll er sehr … naja, egal.
Ich jedenfalls finde es unerträglich, dass ein freigeistiger Universalprophet wie Nuhr lediglich in seinem eigenen, nach ihm benannten, von ihm geschriebenen und von ihm vorgetragenen Altherren-Witze-Varieté in der ARD regelmässig darüber reden darf, über was man heute gar nicht mehr reden darf. Kaum bei "Markus Lanz", selten bei "Hart aber fair", fast nicht existent bei "3 nach 9" - und nicht mal einen erfolgreichen eigenen Podcast. Dieter Nuhr wird für seine kritische Art von den Systemmedien eiskalt weggecancelt.
Frau Schneider nun dafür zu drangsalieren, dass sie in monatelanger Feinrecherche diese abscheulichen Machenschaften der Woke-Mafia seziert und sprachbelastend auseinandergenommen hat, ist der Sargnagel für die Meinungsfreiheit. Also jedenfalls die Meinungsfreiheit, in der jeder rechte Spinner nach rassistischen oder antisemitischen Verbalausfällen medienwirksam krakeelen kann, er würde seiner Meinungsfreiheit beraubt, wann immer er massiver Kritik an seinen schon seit Jahrzehnten über dem Verfallsdatum vor sich hinvegetierenden "Meinungen" ausgesetzt ist. Wer meine Meinung kritisiert, hat mich Nazi genannt.
Ähnliche Dynamiken beobachtet man beim Thema Klimawandel. Rechtsauslegende Medien, Journalisten und, naja, Personen des öffentlichen Lebens haben den Grabenkampf darum eröffnet, ob
The Road Not Taken
Im faktenbefreiten Angst-Kampf um das Fortbestehen setzen einige Medien konsequent darauf, Elon Musk zu glorifizieren. Antisemitische Züge, arbeitsrechtliche Eskapaden (Sie erinnern sich? Dieter Nuhr? Zufall oder Chiffre?), Management-Chaos und Unternehmensführung nach Gutsherrenart – egal, da kann man mal ein Auge zudrücken. Insofern nicht überraschend, dass Medien, die früher die öffentliche Meinung noch redaktionsintern vorchoreografieren und in eine bestimmte Richtung lenken konnten, sich jetzt aber nach einer bemerkenswerten Serie von absoluten Fehleinschätzungen neu orientieren mussten. Am Scheideweg zwischen seriösem, objektivem Journalismus und Klicks von einer tiefbraunen Melange aus Querdenkern, Wissenschafts-Allergikern, Grünenhassern, AfD-Sympathisanten, Demokratiefeinden, Diktatur-Krakeelern, ÖRR-Verächtern und misogynen Kommentarspalten-Rambos haben sie sich für Letzteres entschieden. Das geschah – nur damit da keine anekdotische Romantik der verwirrten Schneeflöckchen entsteht – sehenden Auges und mit voller Absicht.
Diese Klientel muss man bedienen und setzt darum erneut alles auf eine Karte. Den vermeintlichen Joker Elon Musk. Ihm lässt man alles durchgehen. Nach all den Jahren, in denen man von Karl Theodor zu Guttenberg bis zu Armin Laschet konsequent auf das falsche Pferd gesetzt und dann auch noch rückwärts geritten ist, muss doch einfach irgendwann mal wieder ein Treffer gelingen. Ein Weltstar mit beispielloser, lupenreiner Karriere, der nicht aus dem Morast der Woke-Wahnsinnigen emporgestiegen ist. Der Phoenix aus der Libertär-Asche.
Gut, theoretisch gehört auch Brand-Safety zu einem erfolgreichen Konzept – zumindest, wenn man sich praktisch ausschliesslich durch Werbung finanzieren muss. Im Zweifel alles auf die Moralapostel vom linksgrünversifften Cancel Culture Mob schieben, das findet man dann nicht problematisch, sondern lustig. Grosskonzerne und Weltunternehmen, die inzwischen einen recht guten Sensor dafür entwickelt haben, was Hate Speech, Rassismus, Sexismus und Antisemitismus angeht, sehen das (für Musk und den Axel Springer Verlag) offenbar anders.
Dort ist mittlerweile durchgesickert, dass die Fokussierung auf Reichweite um jeden Preis eben nicht ohne Quittung daherkommt. Man weiss, wie sehr es der eigenen Marke schaden kann, sich da zu einer Art Laissez-faire-Haltung hinreissen zu lassen. Es wird also ein spannender Kampf zwischen den Genies von der Denkfabrik und den Rummelplatz-Linken, denen es nur noch darum geht, irgendjemanden aus dem vermeintlich anderen Lager mithilfe seines Gefährten-Mobs in die Schranken zu weisen. Und dann den Gesamtsieg eingefahren zu haben, ruhig auch mal ohne lästige Fakten. Ob das gelingt? Ich verrate es kommende Woche hier.
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