Jede Woche bringt neue Schlagzeilen, doch manche Wochen haben eine besondere Würze. Die vergangene? Ein Kaleidoskop zerbrochener Verbindungen: Von Donald Trumps Comeback bis zum Ampel-Debakel und Pietro Lombardis Aus bei DSDS. Der Wochenrückblick zeigt, wie Promis, Politiker und Pseudo-Intellektuelle mit Trennungen umgehen – und wo die Eitelkeit auf Reality-TV trifft.

Eine Kolumne
Diese Kolumne stellt die Sicht von Marie von den Benken dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

Wenn man Woche für Woche aus Servicegründen damit beschäftigt ist, die interessantesten Neuigkeiten der vergangenen sieben Tage zusammenzufassen, entwickelt man ein feines Gespür für die Dynamiken der öffentlichen Wahrnehmung. Man lernt, den Wochen Kapitelnamen zu geben, um sie in einen übergeordneten Kontext zu bringen, der eine inhaltliche Klammer bieten kann. Mal ist es die Woche der Scheidungen, dann ist es die Woche der Verlobungen. Es gibt Wochen der Peinlichkeiten und Wochen der sportlichen Höhepunkte.

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Die vergangene Woche, da muss man nicht lange überlegen, wird als die Woche der zerstörten Verbindungen in die Geschichtsbücher eingehen. Sieben Tage voller unverhoffter Abschiede liegen hinter uns - und hier werden sie alle noch mal eingehend auf wissenschaftlicher Basis analysiert und für das gemeine Volk in einfachsten Worten zusammengefasst. So, wie Sie es von ihrer Dr. Christian Drosten des Promitalks gewohnt sind.

Für alle querdenkenden Aluhut-Models, die sich seit drei Jahren fragen, warum immer noch so viele Menschen durch die Städte laufen, wo doch Deutschlands grösster Intellektueller nach Sahra Wagenknecht, Michael Wendler, angekündigt hatte, dass spätestens im September 2021 alle Geimpften verstorben sind: Ja, man kann sich gegen diese Kolumne impfen lassen. Das ist allerdings mit hohen Risiken und Nebenwirkungen verbunden, denn dieses Anti-Satire-Vakzin ist noch weitestgehend unerforscht. Es ist noch so neu, dass selbst Noch-Gesundheitsminister Karl Lauterbach aktuell auf eine Impfpflicht verzichtet. Insider aus dem Ministerium glauben zwar, dass der Verzicht weniger mit gesundheitlichen Risiken aus der Impfung zu tun hat, sondern mit der Angst, Xavier Naidoo und Nena könnten sich sonst wieder zum Thema Impfungen äussern. Und gegen reichweitenstarken inhaltlichen Brechdurchfall kann man sich bislang ja leider noch nicht impfen lassen.

Aus, aus, es ist aus!

Aber genug der querdenkenden Schlafschaf-Reanimation. Rein in die Fakten. Diese Woche sind mehr einstmals als stark deklarierte Verbindungen unverhofft in die Brüche gegangen, als Borussia Dortmund Auswärtsniederlagen kassiert hat. Schon am Dienstag kollabiert die für durchaus noch ausreichend stabil gehaltene Beziehung von US-Amerikanern und Demokratie. Donald Trump holt sich - für viele Träumer aus der in Deutschland beschämend grossen Bubble der hauptberuflichen Couch-Intellektuellen überraschend - die zweite Präsidentschaft. Erneut gewinnt er gegen eine demokratische Frau. 2016 war es Hilary Clinton, dieser Tage Kamala Harris.

Während es für Trump 2016 nur haarscharf geklappt hatte und auch nur aufgrund des vollkommen veralteten Wahlsystems in den Vereinigten Staaten (Clinton hatte deutlich mehr Nettostimmen, Trump aber durch einen völlig sinnbefreiten Verteilungsschlüssel mehr Wahlmänner), fällt sein Sieg 2024 deutlich ungefährdeter aus. Er holt zwar ziemlich genau so viele Nettostimmen wie bei der letzten Wahl, Harris schneidet aber deutlich schlechter ab als vier Jahre zuvor Joe Biden. So oder so: Trump ist gewählter Präsident und damit gehen Vernunft und Politik die nächsten vier Jahre getrennte Wege in Amerika.

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Schon am Mittwoch, an dem die meisten Deutschen, die noch über einen halbwegs brauchbaren Biorhythmus verfügen und nicht sinnlos die Nacht durchgemacht haben, um am Ende doch recht eindeutig die Hoffnungen auf die erste weibliche US-Präsidentin beerdigen zu müssen, mit dem Newsflash über Donald Trumps Triumph aufwachen, schiebt uns die Harmonie-Koalition SPD-Grüne-FDP, gemeinhin Ampel-Koalition genannt, einen weiteren Abschied in die Social-Media-Diskussionsforen. Olaf Scholz (einige werden sich erinnern, das ist unser aktueller Bundeskanzler) exmatrikuliert seinen Finanzminister Christian Lindner. Das Ampel-Aus wird zum Sommerhaus der Politstars. Intrigen, Vorwürfe, Nachtreten - Lindner und Scholz schenken sich für den Rest der Woche nichts. Ausser Giftpfeile. Reality-TV im Regierungsviertel. Temptation Island für Koalitionspartner.

Das Beben in Berlin bedeutet natürlich auch: Aus für Lindner, Aus für die Ampel, aber mit ziemlicher Sicherheit auch das Aus für Scholz. Triple-Aus in der Kehraus-Woche des Jahres. Während also die in den Trümmern des Schuldenbremsen-Tsunamis im Kanzleramt zurückgebliebenen Ex-Ampel-Koalitionspartner irgendwie versuchen, den Laden halbwegs vernünftig im Fahrwasser zu halten, glänzt Christian Lindner als einziger mit einer Erfolg versprechenden neuen Karriereoption.

Am Tag nach seiner Demission steht er bereits wieder auf der Bühne. Er sieht seine Brötchenerwerbs-Zukunft offenbar in der Comedy. Sein Auftritt lässt hoffen, dass alsbald weitere Tourdaten bekannt gegeben werden. Nach Mario Barth im Olympiastadion haben wir dann endlich wieder einen Comedian, der ganze Stadien füllt. In Lindners Fall vermutlich die Porsche-Arena in Stuttgart. Mein Lieblingsgag von Lindner, und da lache ich wirklich seit fast einer Woche drüber, lautet: "Ich trete an, um nach der Bundestagswahl meine Arbeit als Finanzminister wieder aufzunehmen!" Das ist nun wirklich mal Comedy-Gold. Mit seiner 3-Prozent-Partei FDP im Rücken sind statistisch betrachtet sogar die Chancen von Til Schweiger grösser, im nächsten Kabinett Finanzminister zu werden.

Beim Lombardi des Propheten!

Ähnlich unrühmlich ging es diese Woche für Pietro Lombardi zu Ende. Der hatte sein Comedy-Potenzial schon vor Jahren mit seinem Programm "Hauptsache, Alessio geht's gut" vollständig ausgeschöpft und sich seither auf seinen Job als Juror bei DSDS konzentriert. Nach einigen familieninternen Negativschlagzeilen hinsichtlich eines Krankenhausaufenthaltes seiner Lebensgefährtin Laura Maria Rypa und Gerüchten über häusliche Gewalt und ausschweifenden Lebensstil nebst Spielsucht entschliesst sich RTL, das langjährige Jury-Mitglied gegen den expliziten Willen von Chefjuror Dieter Bohlen auszutauschen.

Ausgerechnet Bushido, der schon im Jahr 2012 zu Protokoll gab, Dieter Bohlen sei "ein geiler Typ", beerbt nun Lombardi. Das ist nicht nur ein finanzieller Aderlass für den in Karlsruhe geborenen Lombardi (einige Boulevardmedien kolportieren, RTL hätte Lombardi ein Jury-Jahresgehalt von 400.000 Euro gezahlt), sondern auch der Verlust seiner zweiten Heimat, der DSDS-Familie, rund um seinen väterlichen Förderer Bohlen, der ihm einst auch den DSDS-Gewinnersong "Call My Name" auf den Leib schrieb, in dem Bohlen seine gesamte lyrische Stärke in legendären Zeilen wie "I cannot ignore, I love you more" oder "Oh, I swear, oh, I swear, that it is so true, that I miss your sweet kiss and the rendezvous" verewigte und der sich deshalb folgerichtig 16 Wochen in den deutschen Charts hielt, darunter vier Wochen auf der Nummer Eins.

Es kamen zwar zwischenzeitlich Plagiatsvorwürfe auf, da der Titel nach Angaben des Musikwissenschaftlers Klaus Frieler in der Boulevardzeitung Ähnlichkeiten mit dem Song "Marchin' On" der Band OneRepublic aufwies, aber jeder, der Bohlens Gesamtwerk kennt, weiss: An diesem Vorwurf ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nichts dran. Jeder weiss, dass Bohlen schon seit 1985 und seinem ersten Megahit "You're My Heart, You're My Soul" im Prinzip immer wieder denselben Song mit einigen wenigen veränderten Nuancen erneut veröffentlicht. Wäre ich Dieter Bohlen, würde ich eher mal OneRepublic verklagen, weil die "Marchin' On" an "Your're My Heart, You're My Soul" angelehnt haben. Dann ist nämlich ganz schnell auch Schluss für diese Kopiervögel von OneRepublic!

Stehfestgemauert in der Erde steht die Form aus Lehm gebrannt

Ebenfalls vom bitteren Saft des unverhofften Abschieds muss diese Woche Autor, Schauspieler und Reality-TV-Ikone Eric Stehfest kosten. Nach Dschungelcamp, "Sommerhaus der Stars", "Ich bin ein Star - Showdown der Legenden" und einer Behandlung bei Stefan Raabs Leibzahnarzt ist sein Bekanntheitsgrad recht hoch, seine Ehe aber wohl relativ belastet. Anders als bei der Ampel gibt es bei Stehfest und seiner Frau Edith allerdings grosse und berechtigte Hoffnung auf eine baldige Wiedervereinigung.

Anders als in einigen Medien für eine schnelle Clickbait-Schlagzeile dargestellt, steht Ehefrau Edith Stehfest bedingungslos hinter ihrem Mann und ist lediglich ausgezogen, um ihm den Raum zu geben, mit seiner Diagnose "paranoide Schizophrenie" in Therapie zu gehen und gesund und gestärkt zu ihr und den gemeinsamen Kindern zurückzukehren.

Ebenfalls um Kinder und Trennung geht es diese Woche bei Evelyn Burdecki. Die möchte nämlich sehr gerne Kinder in die Welt setzen und Mutter werden, hat aber aktuell nicht den geeigneten Mann an ihrer Seite. Nach einigen hektischen Jahren, in denen sie vornehmlich viel gearbeitet hat, um eine wirklich beeindruckende Karriere hinzulegen, ist sie kürzlich 36 Jahre alt geworden und damit so langsam aus dem medizinstatistisch betrachtet optimalen Alter für eine schnelle Schwangerschaft bereits hinausgewachsen.

Glücklicherweise ist bei ihr - das bestätigt auch ihr Gynäkologe - alles noch in bester, frischer, vollkommen gesunder Ordnung, ein Partner aber dennoch nicht in Sicht. Auch hier bahnt sich eine spektakuläre Trennung an: Evelyn Burdecki wird sich eventuell von einigen Eizellen trennen.

Egg-Freezing ist kein Rührei-Eis

Anders als andere Promis, die sich durch ausschweifenden Lebensstil frühzeitig eher von Gehirnzellen verabschiedet haben, ist dieses Vorhaben allerdings durchweg positiv zu sehen. Es geht dabei nämlich um Egg-Freezing. Was im ersten Moment vielleicht klingt wie Rührei-Eis, ist tatsächlich eine sehr interessante Variante, um den so genannten Zahn der Zeit auszudribbeln. Bei Evelyn Burdecki geht es also konkret um den "Verlust" einiger frischer Eizellen, die für eine spätere Schwangerschaft entnommen und anschliessend eingefroren werden würden: das Egg-Freezing.

Egg-Freezing ist in den USA bereits an der Tagesordnung, vermutlich nicht zuletzt, weil hochkarätige Superstars wie Priyanka Chopra, Kristen Stewart, Rebel Wilson, Chrissy Teigen, Kourtney Kardashian, Paris Hilton, Khloé Kardashian, Emma Roberts oder Rita Ora sich bereits dazu entschlossen und darüber berichtet haben. Auch Michelle Obama spricht auf ihren Lesungen immer wieder von Egg-Freezing als sehr gute Option für Frauen, die aus unterschiedlichen Gründen heute noch kein Kind bekommen, die sehr guten Eizellen dafür aber für einen späteren Zeitpunkt aufbewahren wollen.

Denn medizinisch betrachtet nimmt die Qualität der Eizellen einer Frau schon ab dem 25. Lebensjahr kontinuierlich ab. Warum Evelyn Burdecki bisher kein Kind bekommen hat, warum sie jetzt über Egg-Freezing ernsthaft nachdenkt, was sie bislang davon abgehalten hat und warum sie für ein Kind sogar die eigene Karriere opfern würde, das kann man übrigens sehr anschaulich in unserem sehr lustigen, unterhaltsamen und gleichzeitig intimen Gespräch über Egg-Freezing in der Folge "Eizellen einfrieren mit Evelyn Burdecki" in meinem Podcast "Ich bin dann mal preg" hören.

Damit könnte man sich dann auch die Zeit bis zum nächsten Wochenrückblick oder bis zur Neuwahl verkürzen. Einen interessanten Podcast zu hören ist beim Warten darauf, ob Robert Habeck wirklich Kanzler werden kann, ob die FDP einen neuen Minusrekord aufstellen wird oder ob Friedrich Merz endlich die Chance bekommt, alles noch schlimmer zu machen, nämlich eine gute Ablenkungsvariante. Allemal besser jedenfalls als die Methode von Ex-Justizminister Marco Buschmann, der angekündigt hat, das Ampel-Aus mit einem eigens neukomponierten eigenen Elektro-Song zu verarbeiten. Ob dieser Track mehr Chartpotenzial als "Call My Name" von Dieter Bohlen und Pietro Lombardi hat, verrate ich an dieser Stelle dann in der kommenden Woche. Bis dahin: Hauptsache, Alessio geht's gut!

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