Ganz Deutschland ist in heller Aufruhr: An Ostern ist Papst Franziskus von uns gegangen. Bei aller Tragik, dass die katholische Welt eine Galionsfigur verloren hat, der stärker als Modernisierer der Kirche stand als Julian Brandt als neuer Messi, darf man aber eines nicht vergessen: Endlich gibt es wieder Chancen auf das Comeback einer legendären Zeile, wie wir Nachrichten-Mogule so sagen.
Zeile, damit meint der Zeitungsmacher von Welt im Prinzip: Headline. Zu Deutsch gerne auch Schlagzeile genannt. Die lautete damals, im April 2005, also vor so ziemlich auf den Tag genau 20 Jahren, als mit Joseph Kardinal
Ein Satz, der in die Geschichtsbücher des deutschen Journalismus einging. Grüsse an Kai Diekmann an dieser Stelle. Der ist zwar nicht ganz Papst, aber immerhin "Bild". Im Grunde also zumindest sowas wie Boulevardpapst. Also, zumindest gewesen. Und zwar ausgerechnet zu der Zeit, als Kardinal Joseph Ratzinger zum Bischof von Rom (und also damit Papst) gewählt wurde.
Damals zeigte sich Deutschland noch euphorisierter als beim letzten spektakulären Triumph in Rom zuvor, dem WM-Titel 1990. Damals noch mit Papst
Und auch heute überschattet die theoretische Option, ein Deutscher könne Pontifex werden, das Nachrichtenbild der Bundesrepublik nachhaltiger als die Liaison von
Wir könnten wieder Papst sein!
Als da wären:
Nun steht es also schon bald wieder ins vatikanische Haus: das Konklave, wie die Papstwahl offiziell heisst. Man wird diskutieren, wählen und dann irgendwann mehr Rauch aufsteigen lassen als Kader Loth beim Buchstabieren. Sollte uns Deutschen der Überraschungs-Coup gelingen, wäre das auch wirtschaftlich ein Meilenstein.
Ein Anagramm von "Habemus Papam" lautet "Papa hab Summe" – und das überrascht nicht. Viele Vatikan-Kritiker merken ja bereits seit Jahrzehnten an, dass der Heilige Stuhl über mehr Milliarden-Vermögen verfügt als die meisten europäischen Staaten zusammen. Hier den Vorsitz zu erlagen, könnte unser auch finanziell angeschlagenes Land womöglich kernsanieren.
Restepromirampe – Osteredition
Neben dem Aderlass an der Papamobil-Front gab es aber über die Ostertage auch bei den normalsterblichen Prominenten so einige Ostereier, die mal besser ungefunden geblieben wären. Inka Bause beispielsweise, die mit ihrem Engagement für Ehegattinnen-Castings für Landwirte mehr für die Nachwuchsarbeit für erzkonservative Papstfans getan hat als die letzten drei Päpste zusammen, verriet: "Ich begann meine TV-Karriere in einem Outfit aus Windeln!" Eine gleichsam skurrile wie ungewöhnliche Entstehungsgeschichte. Bei den meisten Fernsehstars ist es ja genau andersrum.
Ebenfalls zahlreiche Schlagzeilen konnte dieser Tage
Auch der Reality-Protagonist Fynn Lukas Kunz generiert Oster-Headlines wie andere CO2. Über ihn weiss die Klatschpresse: "Er überrascht seine Freundin mit einem Osterrätsel!" Ich tippe auf "Was ist drei mal drei?"
Einen ähnlichen beruflichen Hintergrund, also Reality-TV, bringt Dschungelcamp-Adonis
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"Geboren um zu Trödeln" (Uneilig)
Ebenfalls weitgehend talentlos zu internetweiter Bekanntheit gelangen konnte Reality-Sternchen Rebecca Ries. Die Alliterationsweltmeisterin gab diese Woche interessante Einblicke in ihre Vergangenheit. Darunter auch die Beichte, sie hätte sich "kurz nach Geburt schlapp und antriebslos" gefühlt. Im ersten Moment keine sonderlich aussergewöhnliche Aussage. Faszinierend allerdings erscheint mir, dass sie sich so gut an ihre Geburt erinnern kann.
Ex-"Unter Uns"-Star
Der als Theo Weigels Sohn "Till Weigel" bekannt gewordene Schauspieler hat nämlich beispielsweise auch schon das Insolvenzvermeidungs-ABM-Programm "Promi Big Brother" absolviert, obwohl es für dieses Format mit "Big Brother" tatsächlich eine Variante für (Noch-)Nicht-Reality-Stars gegeben hätte. Und auch das Projekt "Sommerhaus der Stars", bei dem Stephen Dürr sich zuletzt an der Seite seiner Frau Katharina in die Erinnerung der älteren TV-Zuschauer zurückkatapultierte, verfügt über ein Spin-Off, bei dem die Teilnehmer explizit keine Reality-Vergangenheit mitbringen sollen.
Echt gutes Fler bei Oliver Pocher
Freundschaften fürs Leben haben sich über Ostern ebenfalls ergeben. Vor allem die Verbindung zwischen Amira Alys Ex-Mann
Der vom deutschen Steven Spielberg (Bernd Eichinger) mit einem Film über sich selbst geadelte
Da er sich von Bushido daher vermutlich mittlerweile nicht öfter als unbedingt notwendig verbal beerdigen lassen wollte, hat sich Fler im diesjährigen Osterwahn den Bushido der Wachtürme als vermeintliches Opfer auserkoren und eine Kampfansage Richtung Oliver Pocher geschickt: "Warte ab, du lustiger Hund. Du wirst Schläge bekommen und dich nie wieder davon erholen!"
Mutige Worte für jemanden, der bereits 13-mal rechtskräftig verurteilt wurde und dabei unter anderem für Körperverletzung, Bedrohung, Sachbeschädigung, Beleidigung und uneidliche Falschaussage belangt wurde. Um den Grand Slam der Beleidigungen vollzumachen, garnierte er seine Drohung auch noch mit der Einbeziehung von Pochers Erzeugerfraktion: "Du kleiner H***nsohn, deine Mutter werde ich f****n, wenn ich dich sehe."
Warum er damit warten möchte, bis er Pocher sieht, blieb bislang unklar. Bemerkenswert an der gesamten Vorhabensbeschreibung ist aber vor allem, dass Fler offenbar rund um die Uhr Oliver Pochers Mutter dabeihat, um sich ihr entsprechend widmen zu können, sobald er Pocher sieht. Ich verstehe nicht viel von juristischen Feinheiten, aber das scheint mir dann schon beinahe in den Bereich der Freiheitsberaubung im Sinne von § 239 StGB a und b zu schwappen.
Katja, ja, ja, ja!
Während aktuell die 20. Staffel Germany's Next Topmodel ausgestrahlt wird, justieren Kandidatinnen aus früheren Editionen mal wieder ihr Liebesleben neu. Zum Wiegenfest der Auferstehung von Jesus beispielsweise die 2018er-Entdeckung Zoe Saip. Über sie liest man derzeit: "Model Zoe Saip bestätigt neue Beziehung mit unbekanntem Mann!" Aha. Es ist natürlich immer schön, wenn man die Liebe findet, aber nach einer Weile sollte sie dann doch schon mal zumindest nach dem Vornamen fragen, oder?
Aber auch auf dem altehrwürdigen postalischen Kommunikationsweg sind unsere Promis an den Ostertagen offenbar in Geberlaune. Katja Burkard etwa sorgt für folgende Breaking News: "Katja Burkard schickt sommerliche Urlaubsgrüsse im Bikini!" Sicherlich eine kreative und womöglich sogar sexy Variante, ich hätte aber dennoch zumindest mal über die Nutzung von herkömmlichen Briefumschlägen nachgedacht. Vor allem auch, um die seriöse Beförderung durch die Deutsche Post AG zu gewährleisten. Zum Glück kommt dieser Wochenrückblick nicht per Post und dafür trotzdem regelmässig pünktlich. Zum Beispiel nächste Woche. Bis dann!